Betrüg mich!
Sophie. Und ich liebe dich noch immer.”
“Fick dich”, fauchte ich und knallte den Hörer auf.
Keine Minute später klingelte das Telefon.
Ich dachte, es wäre Andrew. Darum hob ich nicht ab.
Ich verbrachte den Großteil des Nachmittags in der Florida Mall. Es war nicht das erste Mal, dass ich mich dem Frustshoppen hingab, wenn ich niedergeschlagen war. Doch normalerweise begleitete mich Marnie. Aber heute wollte ich allein sein, da ich wusste, dass ich keine gute Gesellschafterin wäre.
Mir war klar, dass Peters Wohnung nicht allzu weit von der Mall entfernt lag, und während ich durch die großen Kaufhäuser bummelte, überlegte ich, bei ihm vorbeizufahren.
Aber das würde ich nicht tun. Nicht wenn ich in dieser Stimmung war. Es war der richtige Zeitpunkt, mit mir und meinen Gedanken allein zu sein.
Und meine Gedanken waren düster. Ich konnte nicht aufhören, über das nachzudenken, was Marnie über Andrew gesagt hatte. Wie genau hatte er sie angebaggert? Hatte er ihr was Vulgäres ins Ohr geflüstert? Oder ihren Arsch gedrückt? Oder sie womöglich in einer Toilette in die Ecke gedrängt und einen Quickie vorgeschlagen?
In meinen wildesten Träumen konnte ich mir nicht vorstellen, wie Andrew einen Quickie vorschlug. Dann erinnerte ich mich wieder, dass ich es nie für möglich gehalten hätte, er könnte sich auf eine Affäre einlassen.
Aber ich wusste, dass er ein bisschen ausgelassen werden konnte, wenn er betrunken war. Was nicht oft passierte. Vielleicht hatte er ihr scherzhaft auf den Hintern geklapst, und Marnie hatte ihn zu ernst genommen.
Aber vielleicht griff ich auch nur verzweifelt nach jedem Strohhalm.
Woher wusste ich denn, dass Andrew nicht der Typ Mann war, der jede Frau ansprang, wenn sich ihm die Gelegenheit bot? Er konnte mich vollkommen getäuscht und, wie Marnie andeutete, nur deshalb seine Untreue gestanden haben, weil seine Geliebte drohte, ihn zu verklagen.
Der Gedanke ließ meinen Magen gereizt reagieren. Ich versuchte, Andrew ganz aus meinen Gedanken zu verbannen. Lieber richtete ich meine Aufmerksamkeit darauf, Kleider, kurze Hosen, Schuhe und Sonnenbrillen anzuprobieren.
Ich kaufte ein Paar Sandalen, einen Strohhut und einen neuen Badeanzug bei JCPenney. Bei Sears kaufte ich ein neues Set Handtücher in einem hellen Pfirsichton sowie eine teure Kaffeemaschine, mit der ich schon zuvor geliebäugelt hatte und mit der man Cappuccino und Espresso zubereiten konnte. Ich brauchte nichts von alledem, aber das Shoppen half mir, die Zeit herumzukriegen.
Ich machte einen Abstecher zu meinem weißen Honda Civic und lud alle Einkäufe in den Kofferraum. Dann ging ich zu Barnes & Nobles, wo ich hoffte, einen blutrünstigen Kriminalroman zu finden, der meine Gedanken von der Liebe ablenkte. Stattdessen erblickte ich in der Buchhandlung als Erstes ein Buch mit dem Titel
Wie man als frischer Single zurechtkommt
. Ich drehte den Kopf weg und mein Blick fiel auf das nächste Buch:
Er steht nicht auf dich.
Das zum Thema Frustshoppen. Ich drehte mich auf dem Absatz um und verließ fluchtartig die Buchhandlung.
Ich zwang mich, an Peter zu denken. Das war nicht schwer, weil mein Körper sich noch lebhaft an seine Berührungen erinnerte. Ich dachte an das Grollen in seiner Brust, als er sein Gesicht zwischen meine Beine schob. Ich dachte daran, wie leicht unsere Körper zueinanderfanden. Als wären wir schon vorher ein Liebespaar gewesen.
Ich musste ihn wiedersehen. Ich brauchte mehr von dieser animalischen Leidenschaft und diesem Sex, der bis in die Zehen prickelte.
Den Spielstand ausgleichen, so hatte Andrew es genannt. Das würde ich tun und noch einiges mehr.
Mit diesem Gedanken ging ich zurück in die Mall und steuerte Victoria’s Secret an. Ich war vorhin schon an dem Geschäft vorbeigeschlendert. Aber als ich jetzt davorstand und die Schaufensterpuppen sah, die BHs und Höschen aus zarter Spitze trugen, entschied ich mich anders.
Ich wollte nichts Hübsches. Ich wollte etwas Unanständiges.
Also ging ich zu Frederick’s of Hollywood, wo ich einen BH mit passendem Höschen kaufte, Dessous, die Andrew sicher schockiert hätten. Durchsichtig, mit kleinen Pompons über den Nippeln und an der Seite des Slips. Ich würde sie heute Abend tragen, wenn ich zu Peter fuhr. Vielleicht traute ich mich, lediglich einen Trenchcoat darüber zu tragen.
Der Gedanke ließ mich jetzt schon völlig verrückt nach ihm werden.
Wenn Peter und ich in dem Tempo weitermachten wie letzte Nacht, musste
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