Betrüg mich!
verschlossen wäre.
Ich hob meine Hand und klopfte an. Dann wartete ich. Nach wenigen Sekunden klopfte ich erneut.
Nichts passierte.
Ich runzelte enttäuscht die Stirn. Wie dumm von mir. Ich hatte nicht mal in Erwägung gezogen, dass er nicht zu Hause war, wenn ich hier unangemeldet aufkreuzte. Es war erst kurz nach fünf. Zweifellos hatte der Mann auch einen Job. Er war vermutlich noch bei der Arbeit.
Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, als ich morgens um vier seine gierigen Hände von meinem Körper lösen musste. Bestimmt hatte ich nicht daran gedacht, dass er irgendwann aufstehen und um neun zur Arbeit gehen musste.
Suchend blickte ich mich nach seinem Wagen um. Drei schwarze SUVs standen auf dem Parkplatz.
Natürlich konnte er auch unterwegs sein. Einkaufen oder so.
Oder im Bett einer anderen Frau.
Auf dem Weg zurück zu meinem Wagen dachte ich darüber nach, dass ich über Peter nichts wusste außer der Größe seines Schwanzes und dass er im Bett großartig war. Ich wusste nicht, womit er sein Geld verdiente. Ich wusste nicht, ob er seine Pasta selbst machte. Ich wusste nicht, ob er Geschwister hatte.
Er war ein Fremder.
Trotzdem hatte ich mich ihm ohne Hemmungen hingegeben.
Und das war völlig in Ordnung. Ich versuchte nicht, eine persönliche Verbindung zu ihm aufzubauen. Die Zeit, die wir gemeinsam verbrachten, wurde nur von einer Sache dominiert.
Sex.
Als ich zwei Schritte von meinem Auto entfernt war, hörte ich Schritte und drehte mich um. Ein junger Mann Anfang zwanzig ging wenige Meter entfernt auf dem Bürgersteig vorbei. Seine Augen wanderten direkt zu meinem Oberkörper, als verfügte er über den Röntgenblick und wüsste genau, was ich unter dem Mantel trug.
Ich öffnete die Wagentür und drückte den Mantel an meinen Hintern, bevor ich einstieg. Ich wollte nicht mehr von mir zeigen, als man ohnehin schon sah.
Ich beschloss auf Peter zu warten, da ich nicht nach Hause fahren wollte. Noch nicht. Aber nach zehn Minuten sah ich ein, dass ich keine Ahnung hatte, wann er zurückkehren würde. Ich konnte schließlich nicht den ganzen Abend auf dem Parkplatz warten.
Ich öffnete das Handschuhfach und kramte herum, bis ich ein Stück Papier und einen Stift fand. Es war am besten, wenn ich ihm eine Nachricht schrieb. Wenn er wollte, konnte er mich anrufen, sobald er heimkam.
Peter, ich war hier, um dich zu sehen. Aber du warst nicht zu Hause. Ruf mich an. 407-555-0987.
Sophie
Ich lief zurück zu seiner Wohnung, wo ich die Nachricht unter seiner Tür hindurchschob. “Lass mich nicht zu lange warten”, sagte ich leise.
14. KAPITEL
Z u Hause machte ich mir Abendessen und wartete auf Peters Anruf.
Und wartete.
Als die Uhr zehn schlug, kam ich zu dem Schluss, dass Peter sich bereits einer neuen Bettgefährtin zugewandt hatte. Oder er war der Typ Mann, der nicht mehr als einmal mit einer Frau schlafen wollte. Bestimmt konnte er eine Unmenge an Frauen erobern, und soweit ich wusste, tat er das auch.
Der Gedanke deprimierte mich ein wenig und ich beschloss Marnie anzurufen. Ich wollte nicht, dass es wieder Morgen wurde und sie noch immer glaubte, dass ich ihr wegen dem, was sie mir erzählt hatte, böse war. Eines bezweifelte ich nicht: Marnie war meine beste Freundin und sie würde nie etwas tun, das mir wehtat.
Marnie nahm nach dem dritten Klingeln ab. “Hallo?”
“Hey, Süße. Ich bin’s.”
“Sophie.”
“Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir nicht böse bin, okay?”
“Gut.” Sie klang erleichtert, als hätte sie den ganzen Tag darauf gewartet, diese Worte von mir zu hören. “Wie ich schon sagte, vielleicht war Andrew zu betrunken und wusste nicht, was er sagte.”
Also hatte Andrew sie angesprochen. Ich zögerte, denn es reizte mich, sie zu fragen, was genau Andrew gesagt hatte. Aber ich tat es nicht. Es war im Grunde egal. Was zählte, war die Tatsache, dass er mich betrogen und mir seinen Betrug gestanden hatte. Das war es, womit ich klarkommen musste.
“Das Fazit, das ich daraus ziehe, ist wohl, dass ich vorsichtig sein muss”, sagte ich. “Ich muss herausfinden, ob ich Andrew wirklich zutraue, von jetzt an ein treuer Ehemann zu sein.
Falls
ich entscheide, ihn zurückzunehmen.”
“Und ich will eins klarstellen: Genau das hoffe ich. Wenn ihr zwei das hier übersteht und wieder eine glückliche Ehe führt, bedeutet das mehr Kraft für dich.”
“Ich weiß, du willst nur das Beste für mich”, erwiderte ich. Ein zartes Lächeln umspielte meinen
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