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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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hastete zur Badezimmertür. “Beeil dich!”, rief ich.
    “Was?”, rief Peter. Ich hörte das Rauschen der Dusche.
    “Beeil dich! Vielleicht schaffen wir’s noch rechtzeitig zum Nachtisch.”
    Aber Peter beeilte sich nicht. Er duschte, als hätte er alle Zeit der Welt. Ich zog mein schwarzes Kleid an und legte rasch ein leichtes Make-up auf. Er war immer noch in der Dusche.
    Ich saß im Sessel in seinem Zimmer und schmollte, als er endlich aus dem Badezimmer schlenderte. Er rieb sich das nasse Haar mit einem Handtuch trocken.
    “Gib mir nur ein paar Minuten, dann bin ich fertig”, sagte er. “Oh, ich putze besser noch meine Zähne.”
    Es war 9 Uhr 22.
    Peter besaß die Frechheit, wieder ins Badezimmer zu gehen. Ich fuhr aus dem Sessel hoch, griff nach meiner Handtasche, die auf dem Boden stand, und ging ohne ein Abschiedswort zur Wohnungstür.
    Als ich im Auto saß, rief ich sofort Marnie an. Sie nahm ab, und ohne Begrüßung begann ich mit meiner Entschuldigung: “Es tut mir leid. Ich weiß, du hasst mich dafür, aber es tut mir leid.”
    “Wo bist du?”
    Ich seufzte. “In meinem Auto. Ich fahre gerade los.”
    “Ihr seid unterwegs?”
    Ich antwortete nicht sofort. “Peter … Er ist noch bei sich zu Hause. Ich war so genervt und bin einfach gegangen.”
    “Robert, warte einen Moment, ja?”, hörte ich Marnie sagen. Dann war ein Rascheln zu hören, und nach einigen Sekunden war Marnie wieder am anderen Ende der Leitung. “Was ist passiert?”
    “Ich war fertig, als Peter nach Hause kam und mich aufhielt. Und …”
    “Und was?”
    Ich sagte nichts.
    “Was denn, ihr seid im Bett gelandet oder was?”
    “Ja”, gestand ich. Was brachte es mir, jetzt zu lügen? “Er hatte schlechte Laune, darum dachte ich … und die Zeit verflog.” Ich konnte Peter nicht allein Schuld daran geben, dass wir das Abendessen versäumt hatten. Schließlich war ich erwachsen und musste die Verantwortung übernehmen, nachdem ich zugelassen hatte, dass er mich verführte.
    “Was ist nur mit euch los?”, fragte Marnie.
    “Ich denke, er wollte eigentlich nicht ausgehen”, erklärte ich. “Es war, als müsste ich ihn mühsam dazu überreden, damit er sich überhaupt fertig machte.”
    “Weißt du, Sex ist toll, aber nicht auf Kosten eines Lebens.”
    “Was soll das heißen?”
    “Du rufst nicht zurück, du versetzt mich. So unzuverlässig warst du noch nie.”
    “Es wird nicht mehr passieren.”
    “Ich glaube dir nicht.”
    “Was?”
    “Wie viel wettest du, dass Peter das nächste Mal, wenn wir etwas unternehmen wollen, wieder so eine Show abzieht? Ich denke, er will dich ganz für sich.”
    “Das ist doch lächerlich”, erwiderte ich. Aber Marnies Bemerkung brachte mich zum Nachdenken. Peter und ich verbrachten wirklich viel Zeit in seiner Wohnung. Und den Großteil der Zeit verbrachten wir bumsend, als hätten wir die Kunst des Sex persönlich erfunden.
    “Du hast dich verändert”, behauptete Marnie. “Und das gefällt mir nicht.”
    Einen Augenblick herrschte Stille. “Willst du noch, dass ich dich und Robert treffe? Ich kann vorbeikommen und wir trinken eine Tasse Kaffee oder so.”
    “Mach dir keine Umstände”, antwortete Marnie schnippisch und legte auf.
    “Verdammt!”, schrie ich und warf mein Handy auf den Beifahrersitz.
    Auf dem Heimweg fuhr ich ziemlich rücksichtslos. Nahm Kurven zu schnell. Wechselte die Spur. Gab Gas.
    Ich war wütend. Wütend auf Peter, der schuld war, dass wir die Verabredung verpasst hatten. Wütend auf Marnie, die stinksauer auf mich war.
    Wütend auf mich, weil ich mich wie ein unreifer Teenager verhielt.
    Was
machte
ich überhaupt? Marnie hatte recht – Sex war toll, aber nicht auf Kosten des eigenen Lebens.
    Ich konnte meiner besten Freundin nicht den Rücken zuwenden, bloß weil ich gerade den besten Sex meines Lebens hatte.
    Mein Handy klingelte und ich griff danach. Ich sah Peters Nummer auf dem Display.
    Ich ging nicht ran.
    Das Telefon klingelte noch zweimal, bis ich zu Hause ankam. Beide Male war es Peter und beide Male ging ich nicht ran. Ich brauchte jetzt etwas Abstand von ihm.
    Als ich in meine Straße einbog, beruhigte ich mich ein wenig. Ich würde Marnie morgen früh anrufen und ihr versprechen, dass ich sie
nie wieder
versetzen würde. Solange es nicht um Leben und Tod ging.
    Ich näherte mich meinem Haus, als ich erkannte, dass die Einfahrt nicht leer war.
    Andrews SUV stand dort.
    Ich hielt am Bordstein vor meinem Haus und überlegte, was ich

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