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Betrug beim Casting

Betrug beim Casting

Titel: Betrug beim Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Wich
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Kim. »Fünfzehnhundert Euro innerhalb von drei Wochen! So was Ähnliches habe ich mal in einem Krimi gelesen. Da hat der Täter die Bestechungsgelder auch wöchentlich in kleinen Summen überwiesen, um die große Gesamtsumme zu vertuschen.«
    »Schade, dass nicht Youth die Firma ist«, sagte Marie. »Dann könnten wir Frau Ternieden sofort überführen.«
    Franziska seufzte. »Tja, so blöd ist die natürlich nicht. Schließlich kennt sie sich als Maklerin mit Betriebswirtschaft und Recht und dem ganzen Kram aus.«
    »Wir müssen weiter recherchieren«, sagte Kim. »Diese Firma Priori – Uhren und Schmuck ist wirklich merkwürdig, da hat Franziska recht.«
    »Das ist sicher nur eine Briefkastenfirma«, vermutete Marie. »Das zeigen sie ständig im Fernsehen. Mein Vater hat auch mal eine Folge der Vorstadtwache gedreht, wo das vorkam. Jemand, der Bestechungsgelder annimmt oder andere Leute abzocken will, legt sich ein Konto und ein Postfach zu, aber die angebliche Firma dahinter existiert gar nicht. Und wenn sich dann das Opfer beschweren will, findet es bei der Adresse der Firma nur einen Briefkasten in einem ganz normalen Wohnhaus.«
    »Wir müssen also herausfinden, ob sich hinter der Tarnfirma tatsächlich Youth verbirgt«, sagte Franziska.
    Plötzlich schlug sich Kim mit der Hand gegen die Stirn. »Mensch! Warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen? Ich frage einfach meinen Vater, der kennt sämtliche Uhrenhändler und -firmen der ganzen Stadt und Umgebung. Wenn er die Firma nicht kennt, ist das der Beweis, dass es sie nicht gibt.«
    »Eltern sind doch manchmal tatsächlich zu was gut«, sagte Franziska.
     
    Sobald Marie und Franziska weg waren, ging Kim hinüber zum Gartenschuppen. Der Zeitpunkt war günstig. Am späten Nachmittag war ihr Vater immer am gesprächigsten. Da hatte er seinen Arbeitstag hinter sich und schon eine Stunde an seinen Kuckucksuhren gebastelt.
    Kim klopfte an die Tür.
    »Hereinspaziert!«, antwortete ihr Vater. Seiner Stimme nach zu urteilen schien er gut gelaunt zu sein.
    Kim lief zu ihm hin und legte die Arme um seinen Hals. »Hallo, Paps!«
    »Hallo, Kim-Schatz«, sagte Herr Jülich.
    »Ich hab dir was mitgebracht«, sagte Kim und zog eine Tüte Gummibärchen aus ihrer Hosentasche, die sie sich extra heute bei den Hausaufgaben verkniffen hatte.
    Ihr Vater rieb sich den Bauch. »Du bist gemein, du weißt doch ganz genau, dass ich da nicht widerstehen kann.« Gierig riss er die Tüte auf und stopfte sich eine Hand voll Gummibärchen in den Mund.
    »Witziges Teil!«, sagte Kim und deutete auf die knallgelbe Kuckucksuhr, an der ihr Vater gerade bastelte.
    Herr Jülich grinste. »Deswegen bist du sicher nicht gekommen. Rück schon raus damit! Wo drückt der Schuh?«
    »Ich hab nur zwei kleine Fragen«, sagte Kim. »Kennst du zufällig eine Uhrenfirma, die Priori – Uhren und Schmuck heißt?«
    Herr Jülich überlegte. » Priori ? Nie gehört. Wieso willst du das denn wissen?«
    Kim wich der Gegenfrage aus. »Den Besitzer kennst du auch nicht? Er heißt Hans Müller.«
    Ihr Vater schüttelte den Kopf. »Nein, der Name sagt mir gar nichts, dabei war ich neulich erst wieder auf einem Uhrmacherkongress und hab so ziemlich jeden aus der Branche getroffen. Aber warum interessiert dich das plötzlich?«
    »Nur so«, sagte Kim. »Ich muss ein Referat in Physik machen und hab überlegt, ob ich Uhren als Thema wähle. Ich hab mal im Netz gegoogelt und bin auf den Firmennamen gestoßen. Macht nichts! Bestimmt hab ich die falschen Suchbegriffe eingegeben.«
    Herr Jülich nickte. »Mag sein. Mir ist ja das Internet sowieso suspekt. Das ist doch die reinste Info-Müllhalde. Wenn man mal wirklich eine ganz bestimmte Information braucht, findet man sie garantiert nicht.«
    »Hm«, machte Kim, weil sie sich nicht auf eine Diskussion übers Internet einlassen wollte. Ihr Vater war in der Hinsicht rettungslos altmodisch.
    »Frag lieber mich«, sagte ihr Vater, »wenn du was wissen willst. Ich helf dir gern weiter.«
    Kim drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. »Lieb von dir, danke! Aber vielleicht nehme ich ja doch ein anderes Thema.«
    Herr Winkler pulte ein rotes Gummibärchen aus der Tüte und steckte es sich in den Mund. »Aber verrate Mama bloß nichts davon!«
    Kim lachte. »Versprochen!« Dann verabschiedete sie sich schnell, bevor sie sich noch mehr in Notlügen verstrickte.
    Als sie zurück zum Haus ging, schwankte sie zwischen Erleichterung und Enttäuschung. Priori war also wirklich eine

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