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Bettgeflüster

Bettgeflüster

Titel: Bettgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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freundlich, während Quinn langsam aufstand. „Tut mir leid, es gab Probleme hier auf dem Gut“, entschuldigte Rome sich noch einmal und reichte Quinn die Hand.
    Quinn verhandelte nie mit einem Gegner, ohne sich zuvor über ihn zu erkundigen. Deshalb wusste er, dass Jerome Summer das riesige Landgut vor etwa zwanzig Jahren gekauft hatte, zu dem das Haus, ein Wildpark und beinah die Hälfte der Cottages im Dorf gehörten. Er war seit mehreren Jahren Witwer und lebte mit seinen drei Töchtern in dem Herrenhaus.
    Jerome Summer war ein Selfmademan. Als jüngster Sohn eines Landarztes hatte er in dreißig Jahren ein Firmenimperium aufgebaut und war jetzt, mit vierundfünfzig, einer der reichsten und mächtigsten Männer Englands. Entsprechend selbstbewusst und sicher trat er auch auf.
    Er konnte es sich erlauben, Quinn stundenlang warten zu lassen. Wahrscheinlich hatte auch er Erkundigungen über Quinn McBride eingezogen, der die Aktienmehrheit einer der größten und renommiertesten Londoner Banken besaß und Aufsichtsratsvorsitzender war.
    „Wenigstens hat man Ihnen Tee serviert.“ Jerome Summer wies auf das Tablett auf dem Tisch. Dann nahm er sich die andere Tasse, die man ihm offenbar hingestellt hatte, und schenkte sich auch einen Tee ein.
    „Er ist wahrscheinlich kalt“, erklärte Quinn.
    „Glauben Sie mir, im Lauf der Jahre habe ich mich daran gewöhnt, Tee und Kaffee auch kalt zu trinken“, antwortete Jerome Summer lächelnd. Und wie um zu beweisen, dass es ihm völlig egal sei, trank er einen großen Schluck des lauwarmen Getränks.
    Quinn wurde wieder ungeduldig. Er war hier, weil er mit dem Mann etwas Wichtiges besprechen wollte. Doch wenn Jerome Summer so tat, als wäre er, Quinn, nur zum Tee und zum Plaudern gekommen, könnte es schwierig werden, das Thema anzuschneiden, um das es ihm ging.
    „Mr Summer …“
    „Nennen Sie mich Rome“, unterbrach ihn der andere Mann und ließ sich in einen Sessel sinken. „Setzen Sie sich doch, mein Lieber. Es macht mich ganz nervös, wenn ich zu Ihnen aufblicken muss.“ Er lachte leise.
    Quinn kniff die Augen zusammen. „Das bezweifle ich sehr, Rome. So etwas macht Sie nicht nervös“, erwiderte er. Er ließ sich nicht täuschen. Seit zehn Jahren leitete er die Bank und verfügte mit seinen neununddreißig Jahren über eine gute Menschenkenntnis.
    Jerome Summer lächelte immer noch. „Vielleicht haben Sie recht“, sagte er leicht belustigt. „Aber tun Sie mir bitte trotzdem den Gefallen.“ Er wies auf den Sessel ihm gegenüber.
    Dieser Mann ist es nicht gewöhnt, dass es jemand wagt, ihm eine Bitte abzuschlagen, dachte Quinn, während er sich hinsetzte. „Ich muss unbedingt mit Ihnen reden, Rome. Die Sache ist …“
    „Können wir noch einige Minuten warten, Quinn?“, fragte Jerome. „Mein … Rechtsanwalt wird jeden Moment eintreffen.“
    Quinn runzelte die Stirn und versteifte sich. „Hat Ihnen Ihre Sekretärin nicht mitgeteilt, dass ich Sie in einer rein persönlichen Angelegenheit sprechen will?“ Verdammt, dazu brauchen wir doch keinen Rechtsanwalt, fügte Quinn insgeheim hinzu.
    „Natürlich hat sie mir das gesagt, mein Lieber. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, nur in Anwesenheit eines Rechtsanwalts zu verhandeln“, antwortete Jerome Summer hart. „Ich kann Ihnen versichern, dass Harrie absolut diskret ist“, fügte er hinzu. Dann beugte er sich vor und nahm sich eins der Sandwiches, die Quinn nicht angerührt hatte.
    Quinns Miene wirkte grimmig. Es reichte ihm allmählich. Dieser Mann spielte offenbar Katz und Maus mit ihm. Das hatte er schon befürchtet, als man ihm vorgeschlagen hatte, er könne Jerome Summer am Wochenende privat treffen, wenn es so dringend sei. Jetzt wünschte Quinn, er wäre nicht so ungeduldig gewesen und hätte gewartet, bis der andere Mann Zeit für eine Unterredung in seinem Bürohaus in London gehabt hätte. Er gestand sich jedoch ein, dass weder er noch Corinne so viel Zeit hatten.
    Bei so einem intelligenten und scharfsinnigen Gegner durfte er sich keinen Fehler erlauben, das war Quinn klar. Er atmete tief ein und entspannte sich. „In diesem Fall verschwenden Sie nur die Zeit Ihres Rechtsanwalts, das kann ich Ihnen versichern“, erwiderte er.
    Rome Summer zuckte die Schultern. „Das macht nichts“, antwortete er freundlich.
    In dem Moment wurde die Tür hinter Quinn geöffnet. Rome stand mit strahlender Miene auf und durchquerte den Raum.
    „Es tut mir leid, dass ich mich

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