Bettgeflüster
Person vortragen, schon gar nicht im Beisein dieser Rechtsanwältin, die offenbar zugleich Rome Summers Geliebte war.
„Quinn – ich darf Sie doch so nennen, oder?“ Harrie sah ihn an und zog fragend eine Augenbraue hoch.
Er nickte kurz. Eine förmliche Anrede wäre in dieser Situation vielleicht angebrachter gewesen, aber andererseits lag ihm viel daran, die Atmosphäre etwas aufzulockern.
Sie lächelte und zeigte dabei ihre wunderschönen weißen Zähne. „Okay, Quinn, wäre es nicht am besten, Sie erzählten Rome, was Ihr Problem ist, ohne auf mich zu achten? Tun Sie so, als wäre ich gar nicht da“, schlug sie freundlich vor.
Du liebe Zeit, so eine ungemein attraktive Frau kann man doch nicht ignorieren, dachte er. „Wieso glauben Sie, dass ich ein Problem habe, Harrie?“ Er sah sie herausfordernd an.
Sie blinzelte kurz, und Quinn war sich sicher, dass er sie irritiert hatte. Doch die kurze Befriedigung darüber verschwand rasch wieder. Es gab wirklich ein Problem, auch wenn es ihn nicht unmittelbar betraf. Weiß etwa Rome Summer schon ganz genau, warum ich hier bin? überlegte er. Es würde ihn nicht überraschen.
Harrie zuckte die Schultern. „Hatten Sie nicht Romes Sekretärin gegenüber so etwas erwähnt, als Sie den Termin vereinbart haben?“
Er erinnerte sich daran, wie bereitwillig ihm Romes Sekretärin am Tag zuvor geholfen hatte. Es stimmte, er hatte es erwähnt, sonst hätte er niemals so kurzfristig einen Termin bekommen. Dann musste er lächeln, als ihm bewusst wurde, dass die schöne Harrie seiner Frage geschickt ausgewichen war.
Was für ein arroganter Kerl, dachte Harrie. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern sah Quinn McBride kühl und gelassen an.
Als sie hereingekommen war, hatte er sie ungeniert von oben bis unten gemustert und sie wahrscheinlich für Romes Freundin gehalten. Natürlich hatte er sich bemüht, seine Überraschung zu verbergen, als Rome wie nebenbei erwähnt hatte, dass sie seine Rechtsanwältin sei. Sekundenlang war Quinn schockiert gewesen, das hatte ihr sein Blick verraten. Er hatte sich jedoch rasch wieder gefangen und seine Meinung über sie revidiert.
Auch jetzt war sein Urteil nicht gerade schmeichelhaft, wie sie sich eingestand. Er schien zu glauben, Rome würde das Geschäftliche mit dem Privaten vermischen. Andererseits spürte sie, dass er ihre Kompetenz nicht infrage stellte.
Wenn er Rome besser kennen würde, wäre ihm klar, dass er Geschäftliches und Privates stets auseinanderhielt. Manchmal verband er das eine mit dem anderen, doch er achtete stets darauf, dass es eine klare Trennung gab.
Rome hatte sie nach ihrer Ankunft informiert, dass an diesem Nachmittag ein Meeting mit dem Banker Quinn McBride stattfinden würde. Sie war jedoch genauso verblüfft gewesen wie Quinn, als sie erfuhr, dass sie daran teilnehmen sollte. Aber sie hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, denn sie wusste, dass Rome für alles, was er tat, einen guten Grund hatte.
Quinn McBride wandte sich schließlich ab und blickte den älteren Mann an. „Ich muss mich wohl mit der Situation abfinden“, stieß er hart hervor. „Ich möchte jedoch betonen, dass alles, was hier gesagt wird, streng vertraulich behandelt werden muss. Niemand darf etwas davon erfahren. Ich wiederhole, niemand!“
Harrie war empört. Natürlich würde sie alles vertraulich behandeln, immerhin war sie Rechtsanwältin!
„Darauf können Sie sich verlassen“, versicherte Rome ihm spöttisch und warf Harrie einen belustigten Blick zu.
Wenigstens einer, der Quinn McBrides Auftreten komisch findet, schoss es Harrie durch den Kopf. Sie fand es gar nicht komisch. Seit sie berufstätig war, hatte sie viele Männer wie ihn kennengelernt. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass sie nicht nur schön, sondern auch intelligent war. Normalerweise machte es ihr Spaß, solchen Männern zu beweisen, wie sehr sie sich täuschten. Doch dazu war die Atmosphäre momentan zu gespannt.
„Dem kann ich nur zustimmen“, sagte sie ruhig.
„Okay. Es geht um einen Ihrer Reporter, Rome, und um meine Schwester“, begann Quinn McBride mit finsterer Miene.
Harrie runzelte die Stirn. Sie glaubte nicht, dass Rome sich für die Privatangelegenheiten seiner Mitarbeiter beim Zeitungsverlag interessierte.
Sie schien recht zu haben, denn Rome antwortete: „Habe ich Sie richtig verstanden? Einer der Reporter, die für meine Zeitung schreiben, hat ein Verhältnis mit Ihrer Schwester, und Sie …?“
„Nein,
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