Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bettler 02 - Bettler und Sucher

Titel: Bettler 02 - Bettler und Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
Vom Netzwerk:
einfällt. Und sorgen Sie für Eimer, viele Eimer, für Wasser. Tun Sie es, bitte.« Sagte es, als gäb’s sonst keinen auf der Welt, der auf so was kommen könnte. Als wär’ nich’ ich schon längst drauf gekommen.
    »Wenn die Leute anfangen zu hamstern«, murrte Annie, »dann ‘is nich’ genug für alle da.«
    Doktor Turner starrte Annie finster an. »Ich weiß, Annie.«
    »Is’ nich’ richtig.«
    »Viele Dinge sind nicht richtig«, sagte die Frau Doktor leise.
    »Un’ Sie, Sie sagen uns, wir sollen was tun, was sie noch weniger richtig macht?«
    Doktor Turner antwortete nich’. Un’ ich, ich hatte das komische Gefühl, sie wußte gar keine Antwort nich’. ‘ne Macherin, un’ hatte keine Antwort!
    Sie warf ‘n letzten Blick auf Lizzie un’ ging.
    »Die will ich da nich’ mehr sehen!« zischte Annie. »Soll bloß Lizzie in Ruh’ lassen, die!«
    Hätte Annie gleich sagen können, ich, daß es damit wohl nichts werden würde, wenn ich so dran dachte, was für müde, gierige Augen Lizzie gemacht hatte, wie die Macher-Doktorin ihr von dem Computerzeugs erzählte. Darauf hatte Lizzie ihr ganzes Leben lang gewartet. Beim Stöbern in der Schul-Software, die wo die Doktor Turner so verächtlich abgetan hatte, in der Leihbibliothek, als East Oleanta noch ‘ne Bibliothek hatte, un’ beim Zerlegen des ApfelschälerRobs in der Küche der Kongreßabgeordnete-Janet-Carol-Land-Cafeteria. Auf so was. Auf irgendwen, der wo alles erklären konnte, was das kluge kleine Köpfchen wissen wollte. Un’ Annie, die würde sie nich’ davon abhalten können. Annie wußte das bloß nich’, aber ich, ich wußte es. Lizzie war schon fast zwölf, un’ seit sie acht war, konnte keiner sie wirklich von irgendwas abhalten.
    Aber ich hielt den Mund, Annie gegenüber. Sie schaute Lizzie an, wie die schlief, un’ in dem Blick, da lag ihr ganzes Herz, ‘un ich, ich konnte nichts sagen, weil ich zuviel damit zu tun hatte, sie alle beide anzuschauen.
     
    Doch am Nachmittag suchte ich Jack Sawicki auf un’ fragte ihn nach’m Paßwort fürs Terminal, un’ Jack, der gab’s mir, ohne viel Fragen zu stellen. Sin’ alte Kumpel, Jack un’ ich, un’ außerdem hatte er alle Hände voll zu tun. War doch wahrhaftig ‘ne Technikerin aus Albany gekommen un’ reparierte den MedRob. Un’ am selben Abend noch sollte ‘n großes Fest mit Tanz stattfinden, in der Cafeteria. Drei Ortsgruppen gemeinsam wollten die Party schmeißen. Außer’m Tanz sollte es noch Wettbewerbe geben un’‘ne Art Oben-ohne-Miss-Wahl. Fast alle jungen Leute in der Stadt wollten hingehen, un’ das hieß, daß alle SicherheitsRobs vorher geprüft werden mußten. Besonders, wo doch die Gravbahn wieder verkehrte, un’ alle damit rechneten, daß sich die Sache mit dem Fest bis in die Nachbarorte durchgesprochen hatte. Jack, der fragte nich’ mal, was ich mit dem Paßwort wollte.
    Von ihm weg ging ich gradewegs zum Hotel. Doktor Turner war nich’ zu sehen. War ‘n bißchen kühl geworden für August, un’ so machte sie vielleicht ‘n Spaziergang im Wald un’ hielt Ausschau nach Eden. Würde nichts finden, die Frau Doktor. Hatte selber schon nachgesehen, ich, un’ da war rein gar nichts, dort, wo’s Doug Kane umgehauen hatte, bei dem tollwütigen Waschbären. Keine Spur von irgendwas, wo das Mädel mit dem großen Kopf hätte rauskommen können.
    Ich sagte zum Hotel-Holoterminal: »InfoNetz-Modus. Paßwort Thomas Alva Edison.« Jack, der will nich’ der ganzen Stadt auf die Nase binden, daß das Hotel-HT auch das InfoNetz hat; würden sonst alle mit Kind und Kegel in der Halle rumlungern, weil sie gern mal ‘nen anderen Kanal gucken würden als wie in der Cafeteria un’ im Ortsgruppenhaus.
    »InfoNetz-Modus«, sagte das HT fröhlich. Is’ immer fröhlich, das HT. »Welchen Kanal, bitte?«
    »Irgend ‘nen Macher-Kanal.«
    »Welchen Kanal, bitte?«
    Versuchte verschiedene Zahlen, bis ich ‘ne Macher-Infosendung fand. Un’ dann saß ich da un’ sah ‘ne Stunde lang zu un’ gab mir Mühe, mich an die Worte zu erinnern, wo Doktor Turner mir erklärt hatte. Molekulare Bindungen. MolSpalter. Legierung. Duragem. Bloß kamen die Worte in der Sendung nich’ vor. Bis auf ›Duragem‹. Was vorkam, waren Wörter wie ›angenommenes Epizentrum‹ un’ ›Formel für die Reproduktionsrate‹ un’ ›Stoddard-Gleichungen für die graphische Erfassung der Fehlerquote im Feldversuch‹ und ›manuelle Wiederherstellungsversuche, welche hinter der

Weitere Kostenlose Bücher