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Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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geredet hat. Schöne Menschen reden doch gern von sich, oder? Bei Tess war das jedenfalls so, obwohl sie es immer so hingedreht hat, als müsste man ihr alles aus der Nase ziehen.
    »Und du bist auch still. Warum?«, sagt Claire. »Oh, warte mal. Dein Plan, Abby – du hast doch nicht im Ernst geglaubt, dass das funktioniert?«
    »Wart’s nur ab«, sage ich. »Das wird schon noch. Ich weiß nur nicht, wie man einen Typ zum Reden bringt, das ist mein Problem. Wie machst du das, Claire? Was würdest du ihn fragen? Oder Tess? Was würde Tess fragen?«
    Claire lacht, aber es klingt bitter. »Tess musste nie fragen ...«
    »Ja, siehst du, das dachte ich auch. Ich war mir ganz sicher, dass er einfach drauflosredet, sobald er sie sieht. Aber das hat er nicht und ich ... ich kann doch so was nicht.«
    Claire lacht, diesmal richtig. »Du hast dich total verrannt, Abby, das weißt du doch selber. Du hast gedacht, der Typ schaut Tess an, sagt ihren Namen und schon wacht sie auf. Sei mir nicht böse, Abby, aber du bist genauso blauäugig wie deine Schwester – du glaubst auch an ein Bilderbuch-Happy-End, so wie sie es sich gewünscht hat, aber das Leben ist nicht so.«
    »Wie sie es sich wünscht «, verbessere ich sie automatischund Claire senkt den Blick. Ich reiche ihr die Spielsachen, die ich in der Hand halte, und füge hinzu: »Und es stimmt nicht, ich bin nicht so blauäugig wie Tess, glaub mir.«
    Claire nimmt die Spielsachen und seufzt leise. »Frag ihn über sein Leben aus«, rät sie mir. »Was er gern isst, ob er ein Auto hat, ob er Sport macht, egal was. Stell ihm einfach jede Menge Fragen.«
    »Und das bringt es?«
    »Ja, klar.«
    »Okay, ich versuch’s«, sage ich und reiche ihr noch ein Spielzeug. »Ich muss jetzt heim.«
    »Fragst du dich eigentlich manchmal, was sie dazu sagen würde?«, fragt Claire plötzlich. »Ich meine, dass wir uns angefreundet haben?«
    »Ja, schon – manchmal«, behaupte ich, während ich auf mein Rad steige und ihr zuwinke.
    Aber es stimmt nicht. Ich weiß auch so, dass Tess stocksauer wäre, und Claire weiß es auch, das sehe ich ihr an. Ob wir jemals irgendwas tun können, ohne dass Tess’ Schatten auf uns lastet?
    Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann.
    Und will. Weil ich mich vor der Antwort fürchte.

Kapitel 16
    Zu Hause erledige ich in einem Affenzahn, was ich für die Schule machen muss, und lasse dabei den Fernseher im Wohnzimmer laufen. Als Mom und Dad zurückkommen, bin ich gerade fertig. Dad geht gleich nach oben, schaut nur kurz herein, um mich auf den Kopf zu küssen und mir zuzuflüstern, dass er mich lieb hat.
    »Was ist los mit ihm?«, frage ich Mom.
    »Er ist müde«, sagt sie und deutet auf meine Bücher. »Schon fertig damit?«
    Ich zucke die Schultern.
    »Genau wie dein Vater«, sagt sie. »Der hat auch kaum was gelernt und trotzdem nur gute Noten geschrieben. Tess war mehr wie ich, ständig am Lernen und immer in Panik wegen ihren Noten ...« Sie verstummt, wirft einen Blick über die Schulter auf Tess’ Stuhl am Küchentisch.
    » Ist wie du, Mom. Ist .«
    »Oh, ja, natürlich«, sagt sie und dreht sich wieder zu mir um. »Sie war nur ... ist ... du hast es viel leichter.«
    »Ja, aber nur, weil alle guten Lehrer die Flucht ergriffen haben, seit die Ferrisville High nicht mal mehr die minimalsten Anforderungen an die Schüler stellt.«
    »Ach ja? Und nicht einfach, weil du intelligent bist?«
    Ich schneide ihr eine Grimasse und sie streicht mirübers Haar. »Dein Vater kann auch keine Komplimente ertragen.«
    In Wahrheit habe ich so viel Ähnlichkeit mit meinem Vater wie der Mond mit einem Strohhalm, auch wenn Mom das anders sieht.
    »Du bist ihm wirklich sehr ähnlich, Abby«, beharrt sie. »Deine Intelligenz, die Entschlossenheit, mit der du ...« Sie hält einen Augenblick inne und räuspert sich. »Und du kannst dich auch genauso aufregen wie er ...«
    »Dad regt sich nicht auf.« Das stimmt nicht, aber er regt sich nur über Kleinigkeiten auf, zum Beispiel, wenn der Rasenmäher nicht anspringt oder so. Auf jeden Fall ist er kein bisschen wie ich. Er sieht wie Tess aus, groß und blond, also was soll ich von ihm haben? Ich weiß, dass er viel durchgemacht hat, als sein Bruder gestorben ist, aber trotzdem.
    Dad rennt nicht herum und lechzt nach Aufmerksamkeit, so wie ich, obwohl er sich im gleichen Atemzug dafür hasst. Und ich wette, er war auch nie so dumm, Liebe erzwingen zu wollen, sich an jemand dranzuhängen, der nichts von ihm wissen

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