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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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und sein Volk jetzt erwartet. Er muss Nerven wie Stahlseile haben und sollte immer mit einem offenen Auge einschlafen.“
    „Hoffen wir, dass er etwas von seinen tapferen Ahnen hat“, sagte Frank.
    Jedenfalls war die Herauslösung Japans aus dem Weltverbund eine unfassbare Dreistigkeit aus Sicht der Herrschenden. Das Land hatte seit der Krise 2013 schwere Zeiten durchgemacht. Seine Exportwirtschaft war kollabiert und die Staatsverschuldung war so gigantisch, dass das hoch technisierte Land, dessen Bevölkerung lange Zeit erfolgreich die europäische Technologie kopiert und im Sinne ihrer Mentalität und Kultur „japanisiert“ hatte, fast wie ein Kartenhaus zusammenfiel.
    Japans Wirtschaft, der Grundpfeiler des neuen Nationalstolzes nach dem Zweiten Weltkrieg, ging zu Grunde. Nach 2018 wurde es noch schlimmer und die Insel wurde zu einem Hexenkessel der Unzufriedenheit. Während immer größere Teile des traditionsbewussten und nationalistischen Volkes die Rückkehr zu den japanischen Werten, den „alten Weg“ und die Abschottung nach außen forderten, machte die nach 2021 von den Weisen der Weltregierung eingesetzte Marionettenregierung unter Gouverneur Ikeda das genaue Gegenteil. Spannungen waren demnach vorprogrammiert.
    Steffen de Vries schaltete das digitalisierte Radio an und aus der Pilotenkabine dröhnte ein Song des „Cyberpop-
    Hipcorer-Stars“ Evan Steele, den Frank und Alf „zum kotzen“ fanden. Dann folgten die Nachrichten.
    Zuerst kam eine Meldung über den Weltpräsidenten, welcher in Washington einem „One-World-Kindergarten“ eröffnete und betonte, dass frühkindliche Störungen wie Unaufmerksamkeit oder rebellisches Verhalten, vor allem bei Jungen, am besten mit neuartigen Medikamenten behandelt werden sollten und dass es die Pflicht eines jeden Menschenfreundes war, den Kindern bei der Beseitigung dieser „Krankheiten“ zu helfen.
    Die Leiterin des Kindergartens wurde interviewt und schien begeistert von den neuen Medikamenten. Dann meldeten sich Vertreter der großen Pharmakonzerne zu Wort und verkündeten, dass in ihren Laboren weiter intensiv an Arzneimittelprogrammen für Kleinkinder geforscht werden würde.
    Anschließend erfuhr der Hörer Neues über die Situation in Japan. Die Nachrichtensprecherin sagte: „Heute morgen hat die Weltregierung auf ihrer Krisensitzung in New York weitere Maßnahmen zum Umgang mit dem faschistischen Staat Japan besprochen. Der Weltpräsident und führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft kamen zu dem Entschluss, dass die Weltgemeinschaft angesichts der wachsenden Bedrohung durch den Inselstaat in Zukunft harte Vergeltungsaktionen in Betracht ziehen müsse.
    Japan, unter dessen neuer Regierung politische Dissidenten verfolgt und ermordet werden, ist im Besitz von Nuklearwaffen und scheint auch bereit, diese gegen die freie Welt einsetzen zu wollen, wie geheime GSA-Berichte zeigen.
    Der Gouverneur des Verwaltungssektors „Asien-Ost“, Mr. Kim Bo-Hung und sein Vertreter Mr. David Frost, kündigten im Verlauf der Konferenz einen harten Kurs gegen Japan an. „Wir können nicht zulassen, dass faschistische Regime wie das von Haruto Hatsumoto zu neuen Krebsgeschwüren in einer friedliebenden und freien Welt werden“, so der Weltpräsident wörtlich.
    GCF-Kommander Edward McOwen erläuterte, dass eine mögliche Sicherheitszone um Japan gelegt werden müsse und ordnete das Entsenden von Kriegsschiffen der GCF- Pazifikflotte in den ostasiatischen Raum an.
    Er ermahnte alle Verwaltungsbezirke und Untersektoren der Weltgemeinschaft zur Wachsamkeit, um Fanatiker und Diktatoren wie Hatsumoto schon im Vorfeld unschädlich zu machen. Die Pläne Japans, sich aus der Weltwirtschaft auszuklinken und sogar das Zinssystem zu beseitigen, geißelte der Weltpräsident als „perversen Akt einer wahnsinnig gewordenen Diktatur“.
    „Was habe ich gesagt“, bemerkte Bäumer und setzte ein leidendes Lächeln auf. „Es geht schon los!“
    „Man kann den Japanern nur viel Glück und ein dickes Fell wünschen. Jetzt haben wir erst einmal unseren eigenen Kampf!“ stellte sein Partner fest.
    Das Flugzeug überflog das ehemalige Polen und kam dem Sektor „Europa-Mitte“ mit jeder verstreichenden Minute näher. Den drei Männern war es zunehmend mulmiger zumute und die Stimmung in dem kleinen Transportflugzeug wirkte gedrückt.
    Man redete leise, als ob man Angst hatte, von einem riesigen Ohr im Himmel belauscht zu werden. Und tatsächlich, die neugierigen Ohren und

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