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Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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richtete sich auf und stellte den dröhnenden Fernseher aus.
    „Ich war in den Dörfern rund um Nowgorod unterwegs, mit Lautsprecherwagen. Bin ganz schön platt!“, erklärte Sven, während ihm Frank ein Mineralwasser brachte.
    „Schön, dass du dich mal wieder sehen lässt. Wir waren in letzter Zeit auch nur noch unterwegs und gar nicht mehr in Ivas“, sagte Kohlhaas. „Was machen die anderen denn?“
    „Die sind auch ständig nur für die Rus tätig. Flugblätter verteilen, Werbung machen, Lautsprecherfahrten, Demonstrationen und so weiter“, antwortete der junge Mann, den der Krieg in Japan so furchtbar verstümmelt hatte.
    Sein verbliebenes Auge starrte Frank und Alfred fragend an: „Was habt ihr denn in Smolensk veranstaltet?“
    Kohlhaas grinste. „Du hast ferngesehen, was?“
    „Ja!“
    „Ach, wir haben ein paar Kollektivisten und GCF-Soldaten aufgerieben. Meine Warägergarde und ich“, bemerkte Frank stolz.
    „Das war wirklich ein großer Erfolg!“, meinte der Gast.
    „Sven?“
    „Ja!“
    „Ich hätte dich auch gerne bei den Warägern dabei!“
    Der Entstellte überlegte kurz und antwortete dann: „Nein, Frank! Ich habe schon ein Auge und drei Finger im Krieg verloren. Es reicht, wenn ich auf jeder zweiten Demo mit dabei bin, das ist schon gefährlich genug. Ich leite die Jungs aus Ivas an. Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team.“
    „Sind die Kleinen, die damals diesen Mist im Nachbardorf gemacht haben, auch noch dabei?“, wollte Alf wissen.
    Sven lachte. „Ja, alle sind noch dabei. Die Kurzen sind jetzt auch schon ein wenig älter geworden und haben sich hervorragend bewährt!“
    „Der Ziegler auch?“
    „Ja, der Michael ist nicht mehr so ein Weichei. Er war bei der ersten Demonstration in Smolensk dabei und hat von den Kollektivisten schwer die Nase eingeschlagen bekommen. Man kann sich auf ihn mittlerweile wirklich verlassen!“
    Frank seufzte. „Ich vermisse Ivas so sehr! Manchmal glaube ich, dass mein Hintern irgendwann in der Mongolei landet. Demo hier und Einsatz da – das macht mich manchmal richtig krank!“
    Bäumer schien es nicht anders zu ergehen und er nickte. Sven tätschelte mit seiner Hand, an der er nur noch zwei Finger hatte, aufmunternd Franks Schulter und sagte: „Das ist auch bei mir so. Seit Monaten fahren wir die Dörfer und Städte in Russland und im Baltikum ab. Es ist schon hart!“
    „Hast du Julia mal gesehen?“, erkundigte sich Kohlhaas.
    „Ich war auch selten in Ivas. Habe sie nur einmal kurz in Steffen de Vries Lädchen gesehen“, antwortete der Gast.
    „Aha, ich rufe sie heute Abend mal an …“, brummte Frank und wirkte missmutig.

    Sven Weber blieb die Nacht über da und die drei Männer genehmigen sich eine gehörige Portion Alkohol. Am nächsten Tag verabschiedete sich der junge Mann und fuhr mit einigen jungen Leuten aus Ivas nach Kromy, einer Ortschaft südlich von Orel, um die von Wilden entworfene Broschüre „Wer sind die Mächte hinter Vitali Uljanin?“ unter das Volk zu bringen.
    Zu diesem Thema hatte es in den letzten Tagen sogar einige Berichte im weißrussischen Fernsehen gegeben, welche die Bevölkerung über Uljanins wahre Identität und seine Auftraggeber aufklärten. Der Kollektivistenführer wurde hier als Agent der Weltregierung bloßgestellt und seine Ideologie mit stichhaltigen Argumenten zerrissen.
    Mit Zehntausenden von Datendisks und Flugblättern, die überall im Westteil Russlands verteilt wurden, und auch im Internet, startete die Freiheitsbewegung der Rus eine groß angelegte Kampagne gegen den Vorsitzenden der KVSG.
    Die Aktion fand bei vielen Russen großen Zuspruch und die Stimmung in den von den Rus besetzten Städten wandte sich zunehmend gegen die Kollektivisten.
    Als Frank und Alfred ihren Freund am nächsten Morgen zur Tür brachten, konnten sie nicht ahnen, dass sie ihn niemals mehr wiedersehen würden. Sven Weber bezahlte für die Teilnahme an der Aufklärungsaktion mit seinem Leben.
    Der rastlose Kämpfer, der bereits in jungen Jahren so viele Opfer gebracht hatte, wurde nahe Kromy in den Abendstunden von einer Gruppe Kollektivisten überfallen und erschossen.
    Die Mörder trafen ihn dreimal in die Schläfe und zwei seiner russischen Begleiter wurden schwer verletzt. Einer von ihnen starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
    Sven Weber war sofort tot, wie Frank und Alfred später von dem russischen Freiheitskämpfer, der das Attentat überlebt hatte, erfuhren.
    Thorsten Wilden überbrachte Kohlhaas die

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