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Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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die wenigen noch verbliebenen Kirchen, Denkmäler und Relikte vorzugehen.
    „Das russische Volk und seine Kultur müssen aufgelöst werden! Nur so ist die neue Ordnung der ewigen Gleichheit zu verwirklichen!“, hämmerte Uljanin seinen Funktionären wieder und wieder ein. Diese machten sich mit destruktivem Eifer ans Werk und hinterließen Trümmer und Chaos.

    Uljanins ungezügelte Zerstörungswut führte allerdings dazu, dass sich mehr und mehr Russen langsam fragten, ob ihnen die kollektivistische Revolution wirklich den erhofften Segen bringen würde. Wer jedoch öffentlich Kritik äußerte, wurde von den fanatischen KKG-Männern schnell mundtot gemacht.
    Artur Tschistokjows Freiheitsbewegung breitete sich inzwischen im Westen des Landes weiter aus und festigte ihre Positionen. Die Aufklärungskampagne über den politischen Gegner und seine Hintermänner hatte gefruchtet.
    Tausende von neuen Mitgliedern und Sympathisanten strömten in die Reihen der Rus und die Wucht des kollektivistischen Ansturms gegen den Westteil Russlands schien langsam ein wenig nachzulassen.
    Eine Massenversammlung schwarz-roter Aktivisten in Brjansk konnte Anfang Dezember durch die Anhänger Tschistokjows verhindert werden. Ähnlich verlief es in Nowgorod.
    Die Warägergarde war ebenfalls weiterhin pausenlos im Einsatz und vertrieb die Kollektivisten aus den Kleinstädten zwischen Orel und Kursk. In Kolpny rückte die 1000 Mann starke Truppe in einer Nacht und Nebel Aktion in die Ortschaft ein und verhaftete mehrere Funktionäre der KVSG, die an Ort und Stelle erschossen wurden. Das Zusammenspiel zwischen den bewaffneten Verbänden der Freiheitsbewegung und den Aktivistentrupps, welche die Dörfer und Städte mit Flugblättern und Datendisks überschwemmten oder Kundgebungen abhielten, funktionierte inzwischen hervorragend und beide Seiten ergänzten sich.

    Die soziale Lage in Russland wurde währenddessen immer desolater. Nicht nur die Preise für Lebensmittel stiegen weiter an, sondern auch jene für Gebrauchsgegenstände oder Heizmaterial. Die kollektivistischen Eingriffe in die Wirtschaft und die kompletten Enteignungen von unzähligen Bürgern, verschärften die soziale Not bis zu einem unerträglichen Maß. Es kam zu Hungersnöten und Unruhen, zuerst in Zentralrussland und im Osten, während die Infrastruktur des Landes nun vollkommen zu kollabieren drohte.
    Dass es den Weißrussen und Balten hingegen wesentlich besser ging, hatte sich mittlerweile auch in Russland und der Ukraine herumgesprochen. So gab es in den von Tschistokjow und seinen Getreuen verwalteten Regionen weder Hungersnöte noch chaotische Zustände. Im Gegenteil: Die politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen des weißrussischen Staatsoberhauptes trugen langsam immer mehr Früchte.
    Eine notdürftige soziale Absicherung war etabliert worden, viele Industriebetriebe hatten dank großzügiger staatlicher Subventionen vor der Schließung bewahrt werden können und selbst die Landwirtschaft hatte sich wieder ein wenig erholt. Weiterhin befanden sich die Weißrussen und Balten auch geistig und kulturell wieder in einer Heilungsphase. Die Kriminalität und Verwahrlosung in den Großstädten war rapide zurückgegangen und selbst die Geburtenrate stieg wieder dank der massiven staatlichen Förderung einheimischer Familien leicht an.
    An dem schwerfälligen, aber stetigen Wiederaufstieg Weißrusslands, änderte auf Dauer auch der durch die Weltregierung veranlasste Warenboykott nichts. Er erschwerte zwar die Genesung der Wirtschaft, aber er verhinderte sie nicht. Zudem existierten Japan und die Philippinen auch noch als ausländische Absatzmärkte. Das war zwar nicht viel, aber besser als nichts war es allemal.

    Vitali Uljanin hatte sich heute in sein Büro im Kreml zurückgezogen und beriet sich mit seinen obersten KVSG-Funktionären über den Fortgang der kollektivistischen Revolution.
    „Ich habe einen Stahlarbeiterstreik in Luhansk organisiert. Wenn wir Luhansk haben, dann nehmen wir in Folge auch Donez und die restlichen Städte ein. Damit hätten wir den Osten der Ukraine endgültig unter Kontrolle!“, erklärte Roman Chazarovitsch, der KVSG-Führer der Ukraine.
    „Gut!“, knurrte Uljanin und musterte seine Mitarbeiter mit grimmiger Miene.
    Ein dicklicher Mann setzte an: „Im Westen Russlands …“
    Doch der Kollektivistenführer unterbrach ihn barsch. „Was ist mit dem Westen Russlands? Warum stagniert unser Vormarsch dort auf einmal?“
    „In Brjansk

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