Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution
schwarz-roten Gegnern.
Frank, Alfred und die Waräger stürmten derweil das neu eingerichtete Hauptquartier der Kollektivisten in Kursk und nahmen bei dieser Blitzaktion einige von Uljanins Funktionären gefangen. Anschließend zerschlugen sie die Strukturen der KVSG in Gubkin und Belgorod im Süden der wichtigen Großstadt. Bis zum Ende des Monats war das Gebiet schließlich von kollektivistischen Funktionären gesäubert worden.
Bald darauf machten sie sich auf den Weg nach Orel, wo KKG-Trupps versuchten, die Stadt zu besetzten. Als sie von den herannahenden Warägern hörten, zogen sie sich jedoch wieder ins Umland zurück und lagerten dort. Artur Tschistokjow verstärkte die Position seiner Männer sofort mit einer Abteilung der Volksarmee und die Kollektivisten zogen letztendlich nach Efremov ab.
In der Ukraine hatte Uljanin das Donezbecken mittlerweile vollständig in seine Gewalt gebracht. Schwarz-rote Fahnen wehten von den Dächern der Rathäuser und „Verwaltungsräte der KVSG“ diktierten seit kurzem das öffentliche Leben. Der Kollektivistenführer ließ weiterhin in Maryopol, Berdjansk und Zaporizza Arbeiterstreiks organisieren und führte Massendemonstrationen durch. Anfang Mai hatten auch hier die Kollektivisten die Kontrolle an sich gerissen.
Im Süden der Ukraine stießen die schwarz-roten Revoluzzer auf nur wenig Widerstand. Dort gab es kaum schlagkräftige Ortsgruppen der Rus und auch ansonsten wagte es niemand mehr, sich den Kollektivisten in den Weg zu stellen.
Derweil hofften die Menschen in Zentral- und Ostrussland noch immer darauf, endlich die von Uljanin versprochene „Gleichheit“ und „Gerechtigkeit“ zu erleben. Statt einer Verbesserung der sozialen Lage, führten die Zwangsenteignungen jedoch vor allem in den ländlichen Regionen zu Hungersnöten und einem gewaltigen Chaos.
An den leeren Mägen und der noch weiter wachsenden Verzweiflung vieler Russen änderten auf Dauer auch die wohlklingenden Phrasen des Kollektivistenführers nichts. Er predigte zwar noch immer, dass die „reaktionären Gegner der Revolution“, womit er vor allem die Freiheitsbewegung der Rus meinte, erst vernichtet werden müssten, bevor er seine Versprechungen umsetzen konnte, doch änderte das nichts an einer langsam abebbenden Euphorie seiner Anhängerschaft und einem wachsenden Unmut in der Bevölkerung.
Artur Tschistokjow und sein Kabinett hatten die Situation richtig durchschaut und hofften nun darauf, dass die Schlagkraft der schwarz-roten Scharen mit der Zeit langsam nachlassen würde. Nach einer groß angelegten Werbeoffensive und mehreren Demonstrationen gelang es den Rus die Macht in den nordukrainischen Städten Nizyn, Pryluki und Sumy zu erringen. Sämtliche Rathäuser, Verwaltungszentren und Pressehäuser wurden in einer kühnen Aktion von den grauen Ordnertrupps Tschistokjows besetzt, was die Position der Freiheitsbewegung in dieser Region nachhaltig stärkte.
Am 12. Mai 2037 besuchte der weißrussische Präsident seine Anhänger in Kiew und sprach vor mehreren Tausend Menschen in einem alten Fußballstadion am Stadtrand. Er baute die Ortsgruppe in der größten Stadt der Ukraine weiter aus und bereitete sie auf die Ausweitung der kollektivistischen Revolution nach Kiew vor.
Frank und Alfred machten sich zeitgleich wieder auf den Weg nach St. Petersburg und unterstützten die dortigen Mitstreiter bei ihren pausenlosen Werbekampagnen.
Für den 18. Mai hatte Tschistokjow eine Demonstration durch den Norden der Metropole geplant. Nach wochenlangen Vorbereitungen gelang es ihm schließlich, nicht weniger als 30000 seiner Anhänger zu mobilisieren.
Die Kollektivisten hielten sich diesmal mit einem offenen Angriff auf den Demonstrationszug zurück und beließen es bei den üblichen Überfällen auf kleinere Gruppen ihrer Gegner an Bahnhöfen, U-Bahn-Stationen oder in dunklen Gassen.
Dieses zurückhaltende Vorgehen des Feindes wertete Artur Tschistokjow als ersten Erfolg und er hatte Recht. Seit der blutigen Auseinandersetzung im März dieses Jahres waren die St. Petersburger Kollektivisten wesentlich ruhiger geworden, zumindest was offene Attacken auf die demonstrierenden Rus betraf.
In den Hexenkessel
Heute hatte Artur Tschistokjow seine engsten Mitstreiter und Gruppenleiter in Minsk zusammengerufen. Er war fest entschlossen, St. Petersburg zu erobern und plante bereits die nächsten Protestmärsche.
„Hier ist das Hauptquartier der Kollektivisten in St. Petersburg, das Gehirn ihrer
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