Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution
Bäumer an.
„Gut! Ich spreche den Angriff mit den Volksarmisten ab!“, versprach Frank und griff erneut zum Funkgerät.
Der General kontaktierte die Verbände der weißrussischen Armee, die ihnen gefolgt waren, und versuchte einen möglichst erfolgsversprechenden Angriff auf die Uliza Nekrasova zu koordinieren, anschließend rückten die Waräger vor.
„Die anderen Einheiten der Volksarmee im Ostteil der Stadt sollen sich auch in Richtung Uliza Nekrasova vorkämpfen. Dann greifen wir das Kollektivistenpack von mehreren Seiten an!“, empfahl Alfred nachdrücklich.
„Ja, gute Idee! Ich sage unseren Männern Bescheid!“, schnaufte Frank.
Entscheidung in St. Petersburg
Mittlerweile war eine Stunde vergangen und die Warägergardisten pirschten sich durch die Straßen in Richtung des Mesto Vosstaniya, einem großen Platz im Süden der Uliza Nekrasova.
„Da sind wieder welche!“ Alf deutete auf einige Tausend Kollektivisten, die sich um einen laut schreienden Redner geschart hatten.
„Sind das KKG-Leute?“, fragte Frank unsicher.
„Nein, hauptsächlich gewöhnliche KVSG-Mitglieder. Glaube ich zumindest“, meinte Bäumer.
Einige Volksarmisten kamen herangekrochen und spähten ebenfalls zum Platz herüber. Kohlhaas winkte sie noch näher zu sich heran.
„Wir greifen sie an! Sie werden uns sonst in den Rücken fallen, wenn wir weiter in Richtung des Hauses der Gerechtigkeit vorstoßen!“
Die weißrussischen Soldaten nickten. Keine Minute später gab Frank den Angriffsbefehl und sie stürmten vor. Schüsse tackerten über den Asphalt und schlugen in dem schwarz-roten Haufen ein. Entsetzt starrten die Kollektivisten auf die anrückenden Soldaten und stoben auseinander. Kurz darauf wandten sie sich zur Flucht.
„Weiter!“, knurrte General Kohlhaas. Die Truppe rannte über eine Hauptstrasse, die mit verkohlten Autowracks und Trümmern übersät war. Im Hintergrund brannte ein großes Wohnhaus vor einer Barrikade, hinter der laut lamentierende KKG-Männer das Feuer eröffneten.
Kugeln fegten ihnen um die Ohren und einige Waräger und Volksarmisten gingen zu Boden. Der Rest warf sich auf den Boden und robbte so gut es ging in Deckung. Theodor Soloto und seine Männer waren unterdessen weiter mit ihrem Gegenangriff beschäftigt. Mittlerweile waren noch mehr Polizisten zu den Rus gestoßen und hatten sich in den Gassen rund um das Hauptverwaltungsgebäude verschanzt.
Ein Teil der Demonstranten war in andere Gebiete der Stadt abgezogen, während sich der Rest bereithielt, um die heranstürmenden Kollektivisten aufzuhalten.
Um jedes Haus und jeden Winkel entbrannten jetzt heftige Feuergefechte, die auf beiden Seiten zahlreiche Opfer forderten. Die Verstärkungen aus den Reihen der Volksarmee der Rus näherten sich derweil dem Stadtzentrum, ebenso wie weitere KKG-Trupps.
„Wir müssen uns durch die Hinterhöfe durchschlagen und die Barrikade umgehen“, rief Frank seinem hünenhaften Freund zu und erläuterte ihm seine Strategie.
Etwa 300 Elitesoldaten und der General schwärmten kurz darauf aus und hasteten über einen schmalen Weg zwischen zwei grauen Häuserwänden. Sie schlichen durch verwilderte Gärten und krochen durch hohes Gras, während die restlichen Waräger und Volksarmisten weiter auf die Kollektivisten auf der Barrikade feuerten.
Nach einer Weile hatten sie die Feinde an ihrer Flanke umgangen und gingen nun blitzartig zum Angriff über. Grimmig sprangen sie zwischen den Häusern hervor und schossen auf alles in ihrem Weg. Eine Handgranate schlug mitten unter den KKG-Männern ein und schleuderte einige von ihnen mit zerrissenen Gliedern auf den Asphalt.
Brüllend stürmten schließlich auch die übrigen Rus vorwärts und machten die Gegner in einem brutalen Hauen, Stechen und Schießen nieder. Schweißgebadet und außer Atem rief Kohlhaas die Überlebenden seines Trupps zu sich und sie erreichten endlich die Uliza Nekrasova.
„Der Rest ist auch da!“, stöhnte Frank müde und blickte zu Alf herüber. „Ich kann nicht mehr!“
„Reiß dich zusammen! Wir werden die feindliche Zentrale jetzt einnehmen!“, herrschte ihn Bäumer an.
Von drei Seiten rückten die Rus daraufhin in die Uliza Nekrasova ein und kämpften sich unter großen Verlusten vorwärts.
Die Volksarmisten, die von Osten her angriffen, deckten das Hauptquartier der Kollektivisten zeitgleich mit einigen schweren Salven aus ihren mobilen Mörsergeschützen ein. Nach einer weiteren Stunde war es nur noch eine
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