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Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Sommergartens zurück. Artur Tschistokjow hatte soeben einen Streifschuss abbekommen und hielt sich den Oberschenkel.
    „Besetzt das Gebäude der Hauptverwaltung!“, schrie er seinen Ordnern, die sich sofort auf den Weg machten, mit schmerzverzerrtem Gesicht zu.
    Der riesige Bürokomplex konnte ohne Widerstand eingenommen werden und die Drachenkopffahne wurde kurz darauf auf dem Dach postiert.
    Währenddessen hatten die Warägergardisten die fliehenden Kollektivisten einige Hundert Meter weit durch die Straßen verfolgt und noch viele von ihnen niedergemacht. Ihnen taten es die russischen Polizisten, die nun dazu stießen, gleich. Ihre Panzerwagen und die schwer gerüsteten Trupps hatten ein wahres Gemetzel unter Solotos Männern angerichtet.
    General Kohlhaas hielt sich die blutende Wange. Die metallenen Zähne eines Schlagrings hatten sein Gesicht im Kampfgetümmel nur knapp verfehlt und waren an seiner Backe vorbeigeschrammt.
    Alf reichte ihm ein Pflaster und Frank klebte es auf die blutende Wunde.
    „Was tun wir jetzt?“, fragte Bäumer.
    Der Anführer der Waräger atmete durch und rief seine Männer zusammen. Einige waren gefallen und lagen irgendwo in den Straßen, andere waren schwer verletzt und mussten sofort ins Krankenhaus.
    „Bringt die Verwundeten weg, der Rest kommt mit mir!“, befahl Frank und die Soldaten stiegen wieder in die Transportfahrzeuge. Die Elitetruppe brauste zum Palast Platz und stieß dort auf die demonstrierenden Rus. Tschistokjow eilte ihnen entgegen und ruderte freudestrahlend mit den Armen.
    „Wir haben die Gebäude von Verwaltung erobert, Frank!“, rief er auf Deutsch.
    Kohlhaas lächelte erschöpft und umarmte den Rebellenführer. „Was nun, Artur?“
    „Ich habe mehr Soldaten von der Volksarmee gerufen, sie werden in nächste Stunden kommen!“, erklärte der blonde Rebellenführer.
    Frank sah auf Arturs Bein herab. Seine Hose hatte sich mit Blut vollgesogen.
    „Was ist passiert?“
    „Sie haben mich in Bein getroffen!“
    „Du musste ins Krankenhaus, Artur!“
    „Ich werde gleich von Peter nach eine Krankenhaus gefahren. Geht zu den Haus der Gerechtigkeit. Ihr müsst es besetzen!“
    „Wir machen das schon!“, sicherte Frank dem Anführer der Freiheitsbewegung zu.
    „Was ist mit dein, dein …?“, fragte Artur und musterte Kohlhaas’ Gesicht.
    „Backe! Das nennt man Backe!“
    „Ja, ist die Backe schlimm?“
    „Au, Backe!“, erwiderte der General und grinste.

    An anderen Stellen der Stadt tobten nach wie vor schwere Kämpfe. Im Osten St. Petersburgs waren die Soldaten der Volksarmee der Rus mittlerweile weiter vorgerückt und hatten sich bis an den Rand der Innenstadt gekämpft. Es war ihnen gelungen, einige wichtige Gebäude, unter anderem Elektrizitäts- und Wasserwerke, einzunehmen.
    Die Kollektivisten, welche sich in die Straßen hinter dem Sommergarten zurückgezogen hatten, gingen nun auf kleinere Demonstrationszüge der Rus los, die sich auf dem Mesto Lenina zu einer Kundgebung zusammengefunden hatten. Schließlich versuchten sie über eine Brücke wieder zurück in die Innenstadt zu gelangen.
    Nachdem Peter Ulljewski seinen besten Freund ins Krankenhaus gefahren hatte, übernahm Juri Lebed, der Ortsgruppenleiter von St. Petersburg, die Führung der auf dem Palast Platz versammelten Menschenmasse und hielt eine begeisternde Rede.
    Die Warägergarde näherte sich nun ihrerseits der Uliza Nekrasova. Ihr folgten mehrere Hundert bewaffnete Ordner und weitere Demonstranten. Frank befahl der Lastwagenkolonne in einer verdreckten Straße anzuhalten und sie warteten ab. Es war mittlerweile kurz nach 17.00 Uhr.
    „Die Kollektivisten haben sämtliche Straßen rund um die Uliza Nekrasova mit KKG-Trupps besetzt!“, erklärte der General und hielt sich die blutende Wange.
    „Wie viele sind es?“, wollte Bäumer wissen.
    „Kann ich nicht genau sagen, mehrere Tausend!“
    Das Funkgerät krächzte leise dazwischen. Peter Ulljewski meldete, dass Soloto und seine Anhänger wieder versuchten, zum Hauptverwaltungsgebäude vorzustoßen. „Es sind riesige Massen! Die Polizei hilft uns aber!“, rief der Chef des weißrussischen Geheimdienstes in die Sprechanlage und verstummte.
    „Verdammt! Die Kollektivisten greifen unsere Leute auf dem Palast Platz erneut an!“, fluchte Kohlhaas und sah Alf hilfesuchend an.
    „Worauf wartest du? Gib den Befehl, das Haus der Gerechtigkeit anzugreifen! Wir dürfen hier nicht noch länger unsere Zeit vergeuden!“, zischte ihn

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