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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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nassen, schlammigen Wiese zusammengerollt. Dort lag er nun, zwischen Hunderten anderer, deren zerstörte, reglose Hüllen den Acker wie abgefallenes Laub bedeckten.
    Plötzlich fühlte er, wie ihn eine unheimliche Kraft ergriff. Er schien sich tatsächlich zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller. Ging sein Geist jetzt auf die große Reise?
    Ein wundervolles Himmelszelt tat sich über ihm auf und er blickte direkt in das Feuer zahlloser Gestirne. War es der Himmel über dem Feld des Todes oder es war es der Beginn der Ewigkeit?
    In seinem Inneren ahnte er die Antwort bereits. Das, was von ihm übrig war, schwebte. Umgeben von einem wundervollen, glänzenden Licht. Unendliche Galaxien und Sternennebel umtanzten seinen Blick, Milliarden Lichter flackerten in den Weiten des Kosmos auf. Dann reichte ihm eine befreiende Leichtigkeit aus den Tiefen der Ewigkeit die Hand.
    Schneller bewegte er sich jetzt, immer schneller und schneller, als würde ihn eine gewaltige Kraft in eine neue Dimension ziehen. Angst hatte Frank nicht, denn sein Innerstes erschien aufgelöst und ungebunden an den Schmerz der Welt. Er musste das Unvermeidliche gewähren lassen. Die ewige Ordnung verrichtete lediglich ihren heiligen Dienst. Er war sich sicher, dass es so war.
    Ein Portal aus unirdisch warmem, gleißendem Licht erschien am Ende der sternenbehangenen, wunderschönen Ewigkeit. Frank hatte seit seiner Gefangenschaft in der Holozelle gleißendes Licht gründlich hassen gelernt, doch dieses hier war vollkommen anders. Vertraut und liebevoll erschien es. Der wärmende Schein lud ihn zu sich ein und er lachte vor Freude, obwohl er keinen Mund mehr zum Lachen hatte. Wenn das Ende so war, dann war es erstrebenswert zu enden.
    Franks Geist betrat eine neue Welt. Von einem wolkenlosen, strahlend blauen Himmel schwebte er sanft, von einer unendlichen Liebe wie in einen umsorgten Mutterleib gebettet, hinab auf grüne Wiesen, erblühende Wälder und leuchtende Seen. Bald fand er sich auf einer weiten Ebene wieder und streifte durch ihre Schönheit in sorgloser Zuversicht.
    „Frank!“, hörte er jemanden in seinem Inneren rufen.
    Er erkannte diese Stimme, welche ihm als schönste Musik in seiner Seele klang, sofort. Es war seine Mutter.
    So wie er sie in Erinnerung hatte, stand sie plötzlich vor ihm und fragte: „Was tust du denn schon hier, mein Junge?“
    Frank wusste nicht, was er antworten sollte und betrachtete verwundert ihre Gestalt. Sie sah ihn nur an, neigte den Kopf leicht zur Seite, um ihm dann noch einmal ihr liebevolles Lächeln zu schenken, nachdem er sich all die Jahre gesehnt hatte. Dann erschienen Frank auch sein Vater und seine Schwester, begleitet von einem seltsamen Wesen aus Licht.
    „Es ist schön hier, nicht wahr?“, begrüßte ihn Rainer und hob die Hand zum Gruß.
    „Ja, es ist wundervoll! Ich freue mich, euch endlich wiederzusehen!“, stieß Frank freudig aus und ließ seinen Blick durch die wundervolle und zugleich fremdartige Welt schweifen.
    Jetzt sprach das Lichtwesen zu ihm: „So früh haben wir dich gar nicht erwartet, Frank Kohlhaas!“
    „Bin ich tot?“, wollte dieser wissen.
    Die leuchtende Erscheinung kam näher, stellte sich vor ihn. „Ja, in gewisser Hinsicht schon …“
    „Dann war es diesmal so weit“, sagte Frank.
    „Vielleicht noch nicht ganz. Entscheide dich schnell, ob du hier bei deinen Lieben bleiben willst oder nicht. Viel Zeit hast du nicht mehr. Bist du sicher, dass deine Aufgabe schon erfüllt ist, Frank?“, fragte ihn das Lichtwesen.
    „Nun, ich hatte noch viel vor, dort unten auf Erden!“, antwortete dieser unsicher.
    „Entscheide dich, mein Junge!“, drängte seine Mutter. „Mach dir keine Sorgen, wir werden hier auf dich warten, wenn du eines Tages wiederkommst …“
    „Es ist wundervoll bei euch, aber ich möchte so früh noch nicht hier sein, meine Lieben“, gab Frank zurück.
    Das strahlende Wesen und seine verstorbenen Verwandten verschwanden wieder blitzartig aus seinem Geist und erneut war es still und dunkel.
    Auf einmal ertönte ein seltsames Geräusch in den Tiefen seines noch nicht ganz zerstörten Ichs. Es war wie das leise Klingen einer Glocke, die irgendwo in der Schwärze geschlagen worden war.
    „On shiwjot!“, glaubte Frank gehört zu haben. Dann stieß irgendetwas gegen sein Bein und drückte ihm gegen die Brust.

On shiwjot!
    Die Sonne blinzelte zwischen den Wolken über der nordukrainischen Stadt Luck hervor und Alfred Bäumer lehnte sich

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