Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
Vom Netzwerk:
General auf die Suche nach Alf und seiner alten Truppe.
    Nach kurzer Zeit erblickte er die ersten Soldaten der Volksarmee, die ihn mit verwunderten Blicken begrüßten. Frank fragte sich durch und hatte nach einer Weile den Frontabschnitt, den die Waräger besetzt hielten, ausfindig gemacht. Irgendwo hier musste sich auch Offizier Bäumer befinden.
    Es dauerte noch über eine Stunde, bis Kohlhaas seinen hünenhaften Freund gefunden hatte. Um ihn herum war die alte russische Stadt, welche im 9. Jahrhundert n. Chr. von den historischen Rus gegründet worden war und für lange Zeiträume ein wichtiges Kulturzentrum des Landes dargestellt hatte, nur noch ein Trümmerhaufen. Frank konnte sich die Heftigkeit der Kämpfe, die Nowgorod in den letzten Wochen erschüttert haben mussten, angesichts der allgegenwärtigen Zerstörung bildhaft vorstellen. Schließlich konnte er Alfred erkennen. Sein Herz begann vor Freude wie ein fröhlicher Knabe in seiner Brust auf und ab zu springen. Der Hüne hatte sich hinter einigen Sandsäcken niedergelassen, rauchte eine Zigarette und spielte mit drei russischen Soldaten Karten. Kohlhaas konnte sich sein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen, während er unauffällig an einem Pulk Volksarmisten und Waräger vorbeischlich. Dem einen oder anderen kam er offenbar bekannt vor, denn einige vor Verwunderung aufgerissene Augen waren auf ihn gerichtet und verfolgten jede seiner Bewegungen.
    Mittlerweile war Alf nur noch ein Dutzend Meter von ihm entfernt, doch sein Freund war mit seinen Gedanken in dem Kartenspiel vertieft und nahm ihn nicht wahr. Frank schlich direkt hinter ihn, lehnte sich lächelnd auf die Sandsäcke vor seiner Nase und betrachtete seinen hochgewachsenen Freund für einige Minuten.
    „Mist!“, hörte er Alf sagen und dieser legte einige Karten auf den lehmigen Boden.
    „Damit habe ich das Spiel gewonnen!“, tönte ein bulliger Russe und strich seinen Gewinn, einige Zigaretten, mit gelassener Miene ein.
    Frank grinste breit und rief auf Deutsch: „Sie haben auch schon mal ein besseres Blatt gehabt! Nicht wahr, Herr Bäumer?“
    Alf drehte sich um, hob verdutzt den Blick. Er sagte nichts und riss seine Augen lediglich so weit auf, dass sie ihm fast aus den Höhlen fielen.
    Bäumer war außer sich vor Freude und wirkte, als hätte er aus einem Jungbrunnen getrunken. Seine hellblauen Augen strahlten wie die aufgehende Sonne und füllten sich mit Freudentränen, als er seinen totgesagten Freund leibhaftig vor sich stehen sah. Es dauerte nur wenige Stunden, da wusste jeder Soldat der Rus in ganz Nowgorod, dass der tapfere Anführer der Warägergarde zurückgekehrt war. Die Veteranen der Elitetruppe konnten es ebenfalls kaum glauben und sprachen von göttlicher Fügung und einem Geschenk des Himmels an die verzweifelten Verteidiger Nowgorods. Als sich Frank schließlich vor seinen versammelten Kämpfern aufstellte, begrüßten sie ihn wie einen Heiligen, gleich einem gefallenen Helden, der dem Totenreich entkommen war.
    Minutenlang brüllten Tausende von Kehlen seinen Namen, die Männer lagen sich in den Armen und warfen vor Freude ihre Gewehre in die Luft. Der General jedoch lächelte nur grimmig, nahm die Drachenkopffahne in die Hand und schwenkte sie mit Inbrunst.
    „Morgen greifen wir an! Keine Furcht, keine Gnade, kein Mitleid!“, schrie er so laut er konnte und ohrenbetäubender Jubel schallte ihm entgegen.
    Kohlhaas musterte die Männer mit zusammengekniffenen, glasigen Augen. Sein vernarbtes Gesicht wirkte furchterregend und sein Blick brannte förmlich vor Rachsucht und Mordlust.
    Zwar waren sie hier im Westen Nowgorods von einer Überzahl ihrer Feinde bedrängt, doch verlieh das unerwartete Erscheinen eines Kriegshelden wie ihm jetzt selbst dem unerfahrensten Rekruten der Volksarmee den Mut eines Löwen. Für den Rest des Tages zog sich Frank in ein schmutziges Quartier zurück, richtete seinen leeren Blick auf den staubigen Boden und döste in dieser Nacht lediglich halbwach vor sich hin.

Der Achilles von Weißrussland
    Sämtliche Soldaten und selbst die Offiziere der Volksarmee ordneten sich an diesem Tag Franks Anweisungen unter, als er alle in der Stadt verfügbaren Kräfte zu einem entschlossenen Gegenangriff auf die Stellungen der Kollektivisten zusammentrommelte.
    „Sie denken, dass wir schon am Ende sind, und das lässt unsere Gegner überheblich und unachtsam werden!“, erklärte er den anderen Truppführern siegessicher.
    Schließlich versammelten sich die

Weitere Kostenlose Bücher