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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Krater auftauchten.
    Irgendwann waren sie fort und Kohlhaas konnte in einiger Entfernung hören, wie die Panzer der Volksarmee mit ihren Gatling-Maschinenkanonen und Geschützen das Feuer auf die Kollektivisten eröffneten. Außer lautem Geschrei, dem tiefen Grollen von Granateinschlägen und pausenlosem MG-Getacker nahm er von dem blutigen Geschehen, das sich außerhalb des Kraters abspielte, nichts mehr wahr. Er schloss die Augen, wartete, betete erneut vor sich hin, in der Hoffnung, dass es irgendjemand vielleicht doch nicht egal war, ob er heute starb oder nicht. Nach einer Stunde kroch er wieder aus dem schlammigen Loch heraus und konnte in der Ferne erkennen, dass die Volksarmisten inzwischen noch weiter in das Industriegebiet vorgedrungen waren.
    Überall brannten Fahrzeugwracks und Hunderte Tote bedeckten das verwüstete Schlachtfeld. Frank schluckte, aller Heldenmut war verflogen, er wollte nur noch überleben.
    „Nein, wir müssen unsere Autorität aufrecht erhalten!“, knurrte der Weltpräsident einem untergeordneten Bruder zu. Dieser schaute betreten weg.
    „Also ich stimme Mr. Spetzman zu!“, bemerkte ein weiteres Ratsmitglied und das Oberhaupt des Weltverbundes zog seine Augenbrauen nach oben.
    „So? Tun Sie das, Bruder? Nun, dann lassen wir doch gleich jeden Hampelmann seine eigene Atommacht aufbauen!“, schimpfte er.
    „Im Endeffekt liegt die Entscheidung ohnehin bei mir!“, betonte der Vorsitzende des Rates der Weisen, mischte sich aber ansonsten noch nicht in die Diskussion ein.
    „Bei allen Fehlern, die Bruder Uljanin gemacht hat, sollten wir ihn nicht weiter hängen lassen, sonst gewinnt Tschistokjow doch noch diesen Krieg“, fügte ein ergrauter Herr hinzu.
    „Nein, das kann ich mir nicht vorstellen“, entgegnete ihm der Weltpräsident und winkte ab. „Außerdem ist Uljanins Verhalten einfach nicht mehr hinnehmbar. Wenn wir ihn nicht in die Schranken weisen, wird er uns vielleicht eines Tages sogar noch größere Probleme bereiten als Tschistokjow.“
    „Aber er ist doch einer von uns. Wie können Sie so etwas sagen?“, murmelte ein anderes Ratsmitglied.
    „Und er ist in unserer Hierarchie auf einem Platz, wo er gefälligst die Befehle des Rates der Weisen zu befolgen hat – aber das tut er seit langem nicht mehr!“, grollte sein Nebenmann.
    „So ist es!“, rief der Weltpräsident. „Es geht darum, dass die Prinzipien unserer Organisation nicht in Frage gestellt werden dürfen. Wir sind hier in keinem verdammten Parlament, wo jeder Narr glaubt, eine eigene Meinung haben zu dürfen. Wir würden heute nicht die Weltherrschaft in Händen halten, wenn sich unsere Vorgänger nicht schon strikt an die Befehle der Weisen gehalten hätten!“
    Einige Logenbrüder schwätzten jetzt aufgeregt durcheinander, doch eine Handbewegung des Ratsvorsitzenden brachte sie zum Schweigen.
    „Bitte, Bruder!“, sagte der Oberste der Weisen und zeigte auf einen gedrungenen Mann mittleren Alters.
    „Nun, ich möchte noch einmal davor warnen, Uljanin in dieser Phase des Krieges vollkommen im Stich zu lassen. Es würde dem Großen Plan äußerst schaden, wenn Artur Tschistokjow wirklich Russland erobern würde!“
    „Das sind doch Hirngespinste!“, fauchte der Weltpräsident dazwischen.
    „Gut, ich habe mir jetzt verschiedene Meinungen angehört und kann nur sagen, dass Vitali Uljanin schon längst nicht mehr leben würde, wenn wir ihn nicht so dringend bräuchten. Sein Ungehorsam ist jedoch nicht mehr hinnehmbar und der Versuch, einen eigenen Atomwaffenstützpunkt zu errichten, kann durchaus als Angriff gegen den Rat der 13 selbst gewertet werden.
    Es gibt für mich nur eine sinnvolle Vorgehensweise in diesem Fall und daher ordne ich die Operation Eisland an!“, sprach der Vorsitzende.

Die Henker der 13
    „Tula ist unser! Von den Rus gegründet, von den Rus erobert!“, titelte die größte Zeitung Weißrusslands euphorisch und Artur Tschistokjow ließ den Sieg seiner Truppen als gewaltige Parade in St. Petersburg feiern.
    Der kollektivistische Gegner hatte mit dem Verlust dieser wichtigen Großstadt einen schweren Schlag erlitten und die immer wieder vom weißrussischen Geheimdienst übermittelten Berichte über Uljanins abnehmende Popularität bei der russischen Bevölkerung, gaben auch Frank wieder die Hoffnung zurück, dass sie den russischen Bürgerkrieg doch eines Tages gewinnen konnten.
    Anfang April brachen in Tver, im Norden von Moskau, so schwere Hungeraufstände gegen die

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