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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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enden …“, schoss es ihm jetzt durch den Kopf und er musste sich eingestehen, dass er sich kaum noch an ein Leben ohne Krieg und Kampf erinnern konnte. Er sah sich in der Blutmühle des Krieges gefangen. Das ewige Töten und Sterben war für ihn seit Jahren zu einer grausamen Routine geworden und es hatte schon große Teile seiner einst gesunden Seele in einen verdorrten Totenacker verwandelt.
    Frank fühlte sich von Kälte und Furcht umringt, bemühte sich aber, die ihn immer wieder in Wellen überkommende Panik zu unterdrücken. Irgendwann im Morgengrauen, als die Sonne als blutig roter Diamant am Horizont aufging, ließ das Oberkommando Abertausende von Soldaten gegen Tulas Festungswall anrennen.
    Die Masse der Volksarmisten und Waräger stürmte über ein mit großen Kratern übersätes Feld, während sie vom schweren Trommelfeuer der Kollektivisten begrüßt wurde. Innerhalb von wenigen Minuten waren bereits Hunderte der angreifenden Soldaten von den feindlichen Kugeln dahingemäht worden. In dem riesigen Teppich angreifender Infanteristen schoben sich die schweren Panzer der Volksarmee langsam nach vorne und deckten ihrerseits die Verteidiger Tulas mit Geschützdonner ein. Frank spähte über eine Kraterwand und erblickte die Silhouetten von Wohnblöcken und zerstörten Fabrikhallen, in denen ununterbrochen Mündungsfeuer aufblitzte.
    Wie stählerne Kriegselefanten rollten die befreundeten Tanks nach vorne, während die Infanterie verzweifelt hinter ihnen Deckung zu finden versuchte.
    Einige Trupps Warägergardisten machten sich auf den Weg, um ein paar kollektivistische Flammenpanzer, die eine brennende Salve nach der anderen in ihren Reihen einschlugen ließen, mit Haftminen in die Luft zu jagen.
    Es war genau das blutige und verlustreiche Schauspiel, das sich Frank schon in der vorherigen Nacht ausgemalt hatte. Wieder und wieder erreichten ihn von Schreien zerrissene Funksprüche seiner Unteroffiziere, die sich irgendwo in den Dreck geworfen hatten. General Kohlhaas ermahnte seine Männer, die Nerven zu behalten und Stück für Stück weiter vorzurücken, doch er konnte ihre Panik bestens verstehen.
    Inzwischen hatten einige Waräger die Flammenpanzer des Gegners erreicht. Jetzt schwärmten sie wie Ameisen zwischen ihnen umher. Es gelang ihnen, einige Haftminen an den rollenden Ungestümen zu befestigen und die Panzer explodierten mit lauten Schlägen. Doch Franks Kameraden hatten keine Zeit sich zu freuen, denn sie hatten ihre halbwegs sicheren Deckungen verlassen und wurden nun von MG-Garben, die aus den Fabrikhallen zu ihnen herüberzischten, durchlöchert.
    „Wir werden heute alle verrecken, General!“, schallte es aus dem Funkgerät an Franks Kragen.
    „Wo seid ihr jetzt?“, fragte Kohlhaas und versuchte so gut wie es ging, den verängstigten Mann am anderen Ende zu beruhigen.
    „Irgendwo vor so einer beschissenen Fabrik!“, erhielt er als Antwort. „Wo bleiben die verfluchten Panzer? Wir brauchen endlich Panzerunterstützung!“
    „Sie sind auf dem Weg. Nicht durchdrehen, Mann! Ganz ruhig!“, sagte Frank leise.
    So ging es mehrere Stunden weiter. Im Minutentakt schallten General Kohlhaas die aufgeregten Stimmen seiner Soldaten entgegen, die sich immer weiter durch das trostlose Industriegebiet vorkämpften.
    Frank lehnte sich für einen Augenblick erschöpft an eine Mauer, als ihn plötzlich wildes Geschrei aus seinen Gedanken riss. Mehrere Tausend Kollektivisten brachen hinter seinen Truppen aus ihren Verstecken hervor und griffen sofort an. Der General schnappte sich sein Sturmgewehr und sprang in einen Krater hinein. Kurz darauf waren die Feinde schon bedrohlich nahe gekommen und gingen mit Flammenwerfern, Handgranaten und Bajonetten auf die überraschten Volksarmisten los.
    Es war ein furchtbares Gemetzel. Kohlhaas jagte der Gedanke durch den Kopf, dass er diesmal nicht davon kommen würde. Wild feuerte er auf jeden, der dem Krater zu nahe kam, während ihm die Kugeln um die Ohren flogen. Ein blutender Waräger torkelte auf ihn zu, fiel neben ihm kopfüber in den Schlamm und rutschte mit einem leisen Röcheln an ihm vorbei, um in der Mitte des Kraters liegen zu bleiben.
    Um Frank herum schlachteten die Kollektivisten seine Leute ab und er hatte Glück, dass sie ihn im allgemeinen Durcheinander übersahen und an ihm vorbeirannten. Frank betete leise, versuchte sich tot zu stellen, sein Gesicht noch tiefer im Schlamm vergrabend, während mehr und mehr schwarz-rote Soldaten neben dem

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