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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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schwarz-roten Herren aus, dass es die Rus leicht hatten, die Kollektivisten aus der Stadt zu verjagen. Artur Tschistokjow erschien daraufhin sogar persönlich vor Ort und verkündete der jubelnden Bevölkerung, dass bald ganz Russland frei vom kollektivistischen Joch sein würde.
    Vitali Uljanin betrachtete diese Wende des Bürgerkrieges mit zunehmender Panik und setzte nun noch verbissener Terror und Einschüchterung ein, um seine Herrschaft aufrecht zu erhalten. Streikende Arbeiter, Deserteure in den Reihen seiner Armee und politische Dissidenten bekamen die brutale Rücksichtslosigkeit des KKG zu spüren, doch diese Maßnahmen verfehlten inzwischen ihre Wirkung und ließen die Stimmung auch in Zentralrussland langsam zu Gunsten Tschistokjows umschlagen. Zudem war die kollektivistische Wirtschaft mittlerweile so umfassend kollabiert, dass Uljanin bei immer mehr Russen seine Glaubwürdigkeit eingebüßt hatte. Und auch der Rat der 13 überließ den eigensinnigen Kollektivistenführer nach wie vor sich selbst und gewährte ihm keinen einzigen Globe mehr.
    „Nein, das kann ich mir nicht vorstellen! So lebensmüde sind die Rus nicht und dazu fehlen ihnen auch die Mittel!“, beruhigte Vitali Uljanin seinen General Schintzow, der Tula mit seinen Truppen hatte räumen müssen.
    „Trotzdem haben sie uns erneut einen schweren Schlag versetzt und kommen Moskau immer näher“, erwiderte der Offizier skeptisch.
    „Ja, aber Moskau ist nicht Tula. Moskau ist das Herz unserer Macht und zudem gut befestigt. Das wird die Volksarmee nicht schaffen. Vielleicht wäre es sogar gut, wenn sie dumm genug sind, direkt gegen Moskau zu ziehen, denn dann haben wir sie konzentriert vor unserer Nase und können sie selbst vernichten“, brummte der Kollektivistenführer leise.
    Dann drehte er sich um und rieb sich seinen Spitzbart. General Schintzow betrachtete den Rücken seines Chefs, er sagte nichts.
    „Sollen sie doch ihre ganzen Truppen vor Moskau versammeln und dort verbluten. Ja, das wäre, wenn ich es mir recht überlege, gar nicht so übel. Denn das, was ich noch vorhabe, wird von Minsk und St. Petersburg nicht mehr viel übrig lassen“, zischelte Uljanin.
    „Wie meinen Sie das, Herr Kollektivgenosse?“, wollte Schintzow wissen.
    „Warten Sie es doch ab, General …“
    „Haben Sie noch etwas in der Hinterhand, Herr Kollektivgenosse?“
    „Überlassen Sie das gefälligst mir. Darum werde ich mich kümmern!“, antwortete der KVSG-Chef barsch.
    „Dann soll ich den Verteidigungsgürtel um Moskau noch weiter verstärken lassen, nicht wahr?“
    „Ja, ja! Tun Sie das, General! Tun Sie das!“
    „Sonst noch etwas, Herr Kollektivgenosse?“
    Vitali Uljanin hatte seinem Untergebenen noch immer den Rücken zugewandt und blickte inzwischen grübelnd aus dem großen Fenster seines Büros hinab auf den verregneten Platz vor dem Kreml.
    „Nein, das wäre alles. Gehen Sie jetzt endlich!“, nörgelte der Kollektivistenführer. General Schintzow verließ den Raum.
    Der Kopf der schwarz-roten Revolution stand noch eine Weile nachdenklich am Fenster und flüsterte sich leise etwas zu. Dann setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch, um einige Telefongespräche zu führen.
    Der eine oder andere Offizier berichtete ihm von der Lage an der Front, aber die Tatsache, ob seine Soldaten irgendwelche Städte und Stellungen halten konnten oder nicht, interessierte Uljanin zunehmend weniger. Er hatte etwas ganz anderes im Sinn. Einen Vernichtungsschlag gegen Tschistokjow, den dieser unmöglich überstehen konnte. Es war so gut wie alles vorbereitet und nun sollte es endlich geschehen.
    Siegesgewiss entschloss sich der Kollektivistenführer an diesem Tag, den russischen Bürgerkrieg durch den Einsatz von Atomwaffen endgültig für sich zu entscheiden und das ständige Hin und Her zu beenden.
    Dutzende von großen Transportflugzeugen schoben sich fast lautlos über den klaren, kalten Nachthimmel Sibiriens. In ihren stählernen Bäuchen trugen sie eine tödliche Fracht in die vereisten Weiten des wilden, ungezähmten Landes. Es waren Grunts, Elitesoldaten der Global Control Force, welche vom obersten Rat selbst in Marsch gesetzt worden waren, um auch hier, am schneebedeckten Ende der Welt, den eisernen Willen der Logenbrüder in die blutige Tat umzusetzen.
    „Wir gehen runter!“, schallte eine schnarrende Stimme aus dem Funkgerät im Cockpit des vorausfliegenden Transporters.
    „In Ordnung!“, antwortete der Pilot. „Sollen wir die Maschinen

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