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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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weitgehend intakt war, waren die Vorstöße der Belagerer nach wie vor sehr entbehrungsreich und obwohl Artur Tschistokjow befohlen hatte, möglichst wenig von Berlin zu zerstören, blieb der Volksarmee oft nichts anderes übrig, als einige Stadtteile erst einmal sturmreif zu schießen, bevor man die Infanterie hineinschicken konnte.
    Alfred war vor zwei Tagen von einer Gewehrkugel in den Arm getroffen worden. Er lag inzwischen in einem Feldlazarett außerhalb des Belagerungsrings. Für ihn war die Schlacht um Berlin vorüber und er war auch nicht unglücklich darüber, wie er Frank unter Schmerzen gestand.
    Fast zwei Millionen GCF-Soldaten waren derweil über die einstige Westgrenze der BRD vorgerückt und marschierten durch die ehemaligen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz weiter nach Osten.
    Im Süden Russlands hatten die Kämpfe in den letzten Tagen ebenfalls stetig zugenommen und bereits unzählige Menschenleben gefordert. Die Rus waren mittlerweile von den immer größer werdenden GCF-Verbänden bis auf die Höhe von Stavropol zurückgedrängt worden, während die Abwehrfront der Volksarmee nun auch am südlichen Ende des Uralgebirges angegriffen wurde. Die Städte Orenburg und Oral waren von der Luftwaffe der Global Control Force vollkommen zerstört worden. Außerdem versuchten GCF-Verbände über Finnland nach Karelien einzudringen, um eine weitere Front zu eröffnen.
    In Ostasien hatten die Kriegsschiffe der GCF derweil begonnen, die Kampfhandlungen gegen Japan zu eröffnen und beschossen die Küstenstädte des Inselstaates vom Meer aus. Südlich von Hokkaido, in den blauen Weiten des pazifischen Ozeans, lieferte sich die japanische Flotte eine tagelange Seeschlacht mit der Armada des Weltverbundes, musste sich am Ende jedoch unter großen Verlusten zurückziehen.
    Während sich langsam aber sicher ein weltweiter Krieg anbahnte, stürzte die ODV-Seuche Indien und China weiter ins Chaos. Etwa 60 Millionen Chinesen waren schon an den Folgen der Epidemie gestorben. Aufstände und Hungersnöte waren im südlichen Teil Chinas längst an der Tagesordnung, was die Weltregierung dazu veranlasste, ihre geplante Landinvasion gegen Japan noch einmal zu verschieben. Es war nämlich unumgänglich, dass große GCF-Verbände auch zukünftig in China und Indien blieben, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten und Millionen Menschen, die dem Weltverbund inzwischen mit offenem Hass gegenüberstanden, im Zaum zu halten.
    Letztendlich hatten auch die islamischen Rebellen unter Führung von Darian Aref in den letzten Wochen die allgemeine Verwirrung im Nahen Osten genutzt, um weitere Städte zu erobern. Nun war ihre Zahl so sehr angewachsen, dass sie sogar Sub-Gouverneur Hassan Basari in Teheran gefährlich werden konnten. Mittlerweile war es eine Tatsache, dass nicht nur die Rus und ihre Verbündeten an immer mehr Fronten kämpfen mussten, sondern auch die Weltregierung selbst.

    „Bis zum Flughafen Tempelhof ist es nicht mehr weit. Die Volksarmee ist im Osten bereits bis nach Friedrichshain vorgerückt. Dort toben noch immer heftige Häuserkämpfe!“, erklärte Frank einigen Unterführern der Warägergarde und steckte seinen DC-Stick, der ihn stündlich mit neuen Meldungen versorgte, wieder in die Hosentasche.
    Um ihn herum donnerte und krachte es. Die feindlichen Geschütze feuerten einmal mehr auf ihre Stellungen in Schöneberg. Kohlhaas spähte über die Straße, um dann hinter eine Hauswand zu rennen. Heute war er wieder einmal ganz vorne mit dabei, wobei er gerne darauf verzichtet hätte. Gedankenverloren betrachtete er einige tote VVM-Milizionäre, die in der verwüsteten Gasse gegenüber auf dem Asphalt lagen. Kurz darauf rückten die Waräger weiter vor. Sie sprangen in Deckung, als ihnen eine MG-Garbe aus einem Häuserblock entgegenflog.
    „Mist!“, fluchte Frank, einen Plasmawerfer umklammernd.
    Seine Männer antworteten mit heftigem Gegenfeuer aus ihren Granatwerfern und Maschinengewehren. Kurz darauf rannten sie geduckt los, versuchten den Häuserblock einzunehmen. Doch sie kamen nicht weit. Ein Dutzend feindliche Simson Panzer stellten sich ihnen in den Weg und ihre Geschütze und Maschinenkanonen donnerten los. Mehrere Waräger wurden von Explosionen zerfetzt, während andere von ratternden Maschinenkanonen durchlöchert wurden. Gegen diese gefürchteten, großkalibrigen Waffen halfen auch keine Ferroplastinrüstungen.
    „Wo kommen die denn jetzt her?“, schrie Kohlhaas wütend

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