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Beverly Barton, Hexenopfer

Beverly Barton, Hexenopfer

Titel: Beverly Barton, Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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und sah Dallas direkt an. »Kommen Sie doch bitte ins Wohnzimmer an den Kamin und wärmen Sie sich auf.«
    Dallas starrte sie an, in die dunkelsten, fesselndsten Augen, die er je gesehen hatte. Augen wie fruchtbare, schwarze Erde. Warum hatte die Frau keine Angst vor ihm? Glaubte sie, ihr Hund könnte sie vor jeglichem Schaden bewahren? Bestimmt wusste sie doch, dass in Cherokee County ein Mörder frei herumlief. Vielleicht sollte er sich ausweisen und sie beruhigen, falls sie Bedenken haben sollte, einen völlig Fremden in ihrem Haus zu haben.
    »Ich bin Special Agent Dallas Sloan vom FBI.« Er knöpfte den Mantel auf, griff in sein Sportjackett und hielt seinen Ausweis in die Höhe, damit sie ihn prüfen konnte.
    Sie warf einen Blick darauf und lächelte. »Sie sind der FBI-Agent, der Jacob angerufen hat, nicht wahr?«
    »Jacob?«
    »Sheriff Jacob Butler.«
    »Ja, der bin ich. Sie kennen den Sheriff?« Er vermutete, dass in einer ländlichen Gegend wie Cherokee County jeder jeden kannte.
    »Jacob ist mein Vetter, aber für mich ist er eher wie Bruder.«
    Sie schenkte Dallas ein warmherziges, freundliches Lächeln. Er betrachtete sie, ihr langes, fließendes schwarzes Haar, ihren kleinen, zierlichen Körper, mit Jeans und einem rot karierten Flanellhemd bekleidet, Stiefel an den Füßen. Sie war eine exotische Schönheit, die Haut hatte die Farbe von starkem Milchkaffee. Volle, ungeschminkte Lippen, eine schmale Nase und mandelförmige Augen rundeten das Bild ab.
    Als ihm klar wurde, dass er sie angaffte, wandte er abrupt den Blick ab. »Funktioniert Ihr Telefon?«, fragte er barsch und ärgerte sich, dass er sich von ihrer außergewöhnlichen Schönheit hatte beeindrucken lassen. »Ich kann einen Abschleppdienst anrufen, oder ein Taxi vielleicht …«
    Sie kicherte, und es klang wie ein Windspiel. »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich lache Sie nicht aus. Mein Telefon funktioniert noch, vorerst. Aber keiner wird in einer solchen Nacht freiwillig auf den Berg kommen. Im Übrigen fürchte ich, dass Cherokee Pointe kein Taxiunternehmen hat. Der alte John Berryman hat das einzige Taxi in der Stadt gefahren, und als er starb, hat niemand sein Geschäft übernommen. In dieser Gegend werden einfach nicht genügend Taxis angefordert.«
    Dallas schnaubte wütend, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und spürte seine rauen Barstoppeln. »Soll das heißen, ich stecke hier fest?«
    »Ja. Zumindest, bis der Schneesturm vorbei ist und die Straßen frei sind. Die Verwaltung wird morgen früh eine Mannschaft ausschicken, um die Straßen zu räumen.«
    »Wäre es unverschämt von mir, wenn ich …«
    »Sie dürfen gern hierbleiben«, sagte sie, ohne zu zögern. »Ich habe jede Menge Platz. In diesem großen alten Haus wohnen nur Drudwyn und ich.«
    »Ma’am, Sie sollten einem Fremden, der in Ihr Haus eingedrungen ist, nicht sagen, dass Sie allein leben.« Sie sah ihn nur an und lächelte. »Ich werde morgen gleich wieder verschwinden. Sobald ich …«
    »Morgen früh nicht«, erwiderte sie. »Die Schneepflüge schaffen es nicht vor dem Nachmittag hier heraus. Sie dürften morgen irgendwann im Lauf des Tages in der Lage sein, nach Cherokee Pointe zu gelangen. Das heißt, wenn der Sturm bis gegen Morgen nachlässt, was ich glaube.«
    »Aber ich kann nicht so lange hierbleiben. Ich muss so schnell wie möglich mit Sheriff Butler sprechen.«
    Sie legte ihre Hand auf seine. Jeder Nerv in seinem Körper reagierte auf die Berührung ihrer kleinen Hand. Er hatte das Gefühl, in Flammen aufzugehen.
    »Rufen Sie Jacob an und sagen Sie ihm Bescheid, dass Sie hier bei mir sind. Sie können am Telefon alles Nötige mit ihm besprechen.«
    »Was wird er von einem Mann halten, den Sie beide nicht kennen und der eine Nacht hier bei Ihnen verbringen will?«
    »Er wird Sie zweifellos ermahnen, sich zu benehmen, aber er wird sich eigentlich keine Sorgen um mich machen. Er weiß, dass ich auf mich selbst aufpassen kann. Und er weiß, dass Drudwyn jeden töten würde, der versuchte, mir etwas anzutun.«
    Als würde er die Worte seiner Herrin verstehen, knurrte der Hund bedrohlich.
    Dallas hielt seine Hände hoch, um ihm »Halt« zu signalisieren. »Schon gut, mein Junge, ich habe kapiert. Ich bin nicht hier, um ihr etwas anzutun.«
    »Das habe ich ihm schon gesagt«, bemerkte sie. »Er weiß, dass Sie mir nichts antun wollen, aber ich fürchte, er ist ein bisschen eifersüchtig. Verstehen Sie, er begreift sich als den Alpharüden hier und spürt,

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