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Beverly Barton, Hexenopfer

Beverly Barton, Hexenopfer

Titel: Beverly Barton, Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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halten Sie die unter Kontrolle. Jacob und seine Männer haben die Situation im Griff und brauchen Ihre Hilfe nicht.« Jerry Lee starrte Dallas mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an. Mit ruhiger Stimme fügte Dallas hinzu: »Machen Sie schon.«
    »Hey, Kumpels, seid mal ruhig«, rief Jerry Lee den anderen zu und wandte sich wieder an Dallas. »Und, haben Sie Misty denn nun gefunden oder nicht?«
    Obwohl sie so schwach war, dass sie kaum gehen konnte, trat Genny ein paar Schritte auf Jerry Lee zu und legte ihm die Hand auf den Arm. »Sie sollten nicht hier sein. Das wissen Sie, oder?«
    »Ich habe das Recht, bei der Suche nach Cindys Mörder zu helfen. Ich habe jedes Recht …«
    Genny drückte Jerry Lees Arm. »Überlassen Sie es Jacob und den anderen Polizisten.«
    Jerry Lee riss sich von Genny los. »Wo ist Jacob?«
    Dallas packte Jerry Lee an der Schulter. »Jacob und seine Männer machen ihre Arbeit.«
    »Hier gibt es irgendwo eine verlassene alte Scheune«, ertönte eine Stimme. »Ich wette, da ist Misty drin. Und da wo sie ist, werden wir unseren Mörder finden!«
    Genny erkannte die Stimme und schaute sich suchend nach dem Sprecher um. Jamie Upton, salopp und gut aussehend in seinen Designer-Jeans, dem teuren Ledermantel und den italienischen Slippern, bahnte sich einen Weg durch die rumorende Gruppe.
    »Ich würde sagen, wir folgen dem Heulen dieser Hunde«, sagte Jamie. Er musterte Genny. »Das sind doch Sallys Bluthunde, oder nicht?«
    »Sie sollten alle nach Hause gehen und der Polizei die Sache überlassen«, sagte Dallas nachdrücklich.
    »Und wer sind Sie?«, erkundigte sich Jamie.
    Dallas schaute ihn wütend an.
    Eine weitere bekannte Stimme ließ sich laut und deutlich vernehmen. »Das ist Dallas Sloan, Special Agent vom FBI«, sagte Royce Pierpont.
    Genny begegnete Royces Blick. Er lächelte sie an. Sie verstand nicht, was Jamie Upton in dieser Gruppe zu suchen hatte, aber Royce bei ihnen zu sehen, überraschte sie noch mehr. Offensichtlich war Royce aus dem Bett gezerrt worden, um sich der Suche anzuschließen, denn trotz seines makellosen Aufzugs – vom Kaschmirmantel bis zu italienischen Slippern, ähnlich denen von Jamie – war seine Frisur in Unordnung, und er war nicht rasiert.
    Genny vermutete, dass Jerry Lee jeden Mann in Cherokee Pointe kontaktiert und wahrscheinlich angedeutet hatte, dass alle, die sich nicht an diesem kleinen Suchtrupp beteiligten, Zweifel an ihrer Männlichkeit zulassen mussten.
    »Wenn Sie vom FBI sind, warum sind Sie dann nicht bei Jacob und den anderen?«, fragte Jerry Lee.
    »Weil ich weiß, dass Sheriff Butler und seine Männer die Sache auch ohne meine Einmischung – oder die anderer – im Griff haben.«
    Gennys Blick wanderte über die Männer, einen nach dem anderen. In der etwa fünfundzwanzig Mann starken Gruppe war kein Gesicht, das sie nicht erkannte. Farmer, Handwerker und Lastwagenfahrer. Postboten, Müllmänner und Lehrer. Dillon Carson, Reverend Stowe, Dr. MacNair, sogar Brian MacKinnon.
    War die gesamte männliche Bevölkerung von Cherokee County gleichzeitig verrückt geworden? Die Bürger waren jetzt in Panik geraten, da sie wussten, dass ein drittes Opfer entführt worden war, und der Himmel mochte wissen, wie dieser Haufen reagieren würde, wenn Misty tot aufgefunden wurde.
    Genny erhaschte einen flüchtigen Blick auf Brian, als er sich von den anderen entfernte, sein Handy aus der Tasche nahm und schnell zu sprechen begann. Sie glaubte zu wissen, was er machte. Er gab seiner Zeitung eine Story durch. Und wahrscheinlich ließ er eine Nachrichtencrew von WMMK kommen.
    Jacob wusste, dass die Zeit abgelaufen war, aber er bemühte sich, nicht darüber nachzudenken, sondern klammerte sich an die Chance, dass sie nicht zu spät kamen, um Misty zu retten. Als sie die Scheune erreichten, spähte die Sonne gerade über den Berggipfel. Umgeben von strahlenden, rosafarbenen und roten Ausläufern, die sich wie Flüssigkeit über den östlichen Horizont ausbreiteten, verbannte die obere Rundung des feurigen Balls die Dunkelheit. Jacobs Magen verkrampfte sich schmerzhaft, als er sich dem zerfallenen Gebilde näherte, das einst eine Scheune war. Die anderen schwärmten auf dem Gelände aus, kreisten die verwitterten Holzgebeine des Gebäudes ein. Sallys Hunde hatten gefunden, wonach sie suchen sollten. Heulend verkündeten sie ihren Erfolg und stellten sich neben ihre Beute. Die Doppeltür der Scheune stand offen, wie ein Mund, der in einem

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