Beverly Barton, Hexenopfer
ihn lustig.
»Ist sie hübsch?«, fragte Teri.
»Was hat das mit …«
»Sie ist nicht nur hübsch, nicht wahr? Sie ist eine Schönheit, diese Frau namens Genevieve, von der du glaubst, sie könnte wirklich hellsehen.«
»Es ist nicht das, was du denkst.«
»Oh ja, mein Guter, es ist genau das, was ich denke. Du hast dich in eine Frau verliebt, die behauptet, sie sei eine Hellseherin.«
»Ich habe mich in niemanden verliebt.«
»Wenn du meinst.«
»Lass uns von etwas anderem sprechen«, forderte Dallas.
»Kein Problem. Hör zu, ich werde versuchen, Linc dazu zu bringen, die ganze Nacht an dem Täterprofil zu arbeiten. Und ich werde nach Informationen über deine vier Verdächtigen aus dem Zeitraum der Morde von Hilton Head suchen.«
»Danke, Teri.«
»Pass auf dich auf.«
»Ja, gleichfalls.«
Dallas steckte das Handy wieder in die Halterung und ging durch die Diele. Vor Gennys Zimmer blieb er stehen, machte leise die Tür auf und schaute nach ihr. Sie schlief noch.
Ein paar Minuten stand er dort und betrachtete sie. Gesteh es dir ein, sagte er sich. Du hast dich in Genny verliebt. Du bist verwirrt und verstört. Du hast dich so sehr in Gennys Leben verstricken lassen, in ihre mystischen Kräfte, in dein Verlangen nach ihr, dass du nicht mehr aus noch ein weißt. Du bist nach Cherokee Pointe gekommen, um nach Brookes Mörder zu suchen, und irgendwo unterwegs ist Genny zu einem wichtigen Teil dieses Szenarios geworden.
Dallas kam ein seltsamer Gedanke, den er nicht abzuschütteln vermochte. Ihm war, als hätte das Schicksal ihn nach Cherokee County geführt, speziell weil Genny hier war, weil Genny ihn brauchte, seinen Schutz.
Alle drei Fernseher im Jasmine’s waren auf den Lokalsender WMMK eingestellt. Die Mittagsnachrichten hatten gerade angefangen, doch den ganzen Morgen über hatte sich das Nachrichtenteam ins laufende Programm eingeschaltet, um aktualisierte Meldungen über die Morde in Cherokee County zu bringen. Und alle Gäste, die hereingekommen waren, vom Frühstück bis zum Mittag, hatten von nichts anderem gesprochen.
Da sie eine Kellnerin zu wenig hatte und die anderen schockiert über Mistys brutalen Tod waren, übernahm Jazzy in der Mittagszeit die Platzierungen. Und weil Sandie, eine ihrer Kellnerinnen, in beinahe hysterischem seelischen Zustand nach Hause gegangen war, würde Jazzy, wenn es sein musste, an den Tischen bedienen und abräumen.
Nachdem sie in den Frühnachrichten gehört hatte, dass die ortsansässige Hellseherin Genevieve Madoc dabei gewesen war, als Misty Hartes Leiche gefunden wurde, wusste Jazzy, dass Genny ihre Gabe eingesetzt hatte, um Misty aufzuspüren. Das hieß, Genny war völlig ausgelaugt. Jazzy hatte zweimal angerufen, um sich nach Genny zu erkundigen, und Dallas hatte ihr jedes Mal versichert, dass Genny schlafe. Sie konnte nicht genau sagen warum, aber sie vertraute Dallas, dass er sich um ihre beste Freundin kümmerte. In seiner Stimme war etwas gewesen, das ihr deutlicher als alle Worte gesagt hatte, wie viel ihm Genny bedeutete.
Als Jazzy das schmutzige Geschirr aus einer der vorderen Nischen abräumte, hörte sie, wie der Moderator ein Interview mit Sheriff Butler ankündigte. Ihr Blick wanderte gerade rechtzeitig zum Fernseher, um einen aufgezeichneten Beitrag zu sehen, der Jacob am Tatort des dritten Mordes zeigte. Der Reporter, Matt Newton, hielt Jacob ein Mikrofon vor das Gesicht. Gute Güte, dachte Jazzy, der Mann spielt mit seinem Leben. Wenn der Kerl wüsste, wie gefährlich es war, einen wilden Stier zu reizen, hätte er sich von Jacob ferngehalten.
»Sheriff, was können Sie uns über das Scheitern Ihres Departments sagen, Misty Hartes Leben zu retten? Und wie kommt es, dass Sie nach drei entsetzlichen Morden in unserem County nicht in der Lage sind, auch nur einen Verdächtigen zu nennen?«
Jacob funkelte Newton wütend an, antwortete aber nicht. Unbeeindruckt von Jacobs bösem Blick fuhr Newton fort: »Wie wir hörten, war das dritte Opfer, Misty Harte, nicht nur die Schwester eines Ihrer Deputys – Bobby Joe Harte –, sondern Sie hatten auch ein persönliches Verhältnis mit ihr. Stimmt das? Waren Sie und Misty Harte ein Liebespaar?«
Jacob ließ Newton stehen. Der Idiot folgte ihm und drangsalierte ihn weiter.
»Sheriff, die Menschen von Cherokee County, die Sie gewählt haben, verlangen Antworten. Wenn Sie meine Fragen nicht beantworten, werden die Leute glauben, Sie hätten etwas zu verbergen.« Newton rannte beinahe, um mit
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