Beverly Barton, Hexenopfer
unter der Woche von achtzehn Uhr bis Mitternacht und an Freitagen und Samstagen von achtzehn bis zwei Uhr arbeiten. Sonntags haben Sie frei.«
»Ich nehme an, dass das strikte puritanische Gesetz gegen die Entheiligung des Sonntags in Cherokee noch in Kraft ist?«
»Stimmt. Sonntags kein Alkohol.«
»Noch etwas, das ich wissen muss?«, fragte Caleb.
»Nicht, dass ich wüsste, aber wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich heute Abend an Lacy.«
»Lacy ist die Barkeeperin, ja?«
Jazzy nickte.
Caleb grinste.
»Das ist alles. Sie können jetzt gehen«, sagte Jazzy. »Wir sind fertig.«
Calebs Grinsen wurde breiter. »Da irren Sie sich gewaltig.« Er beugte sich vor, aber nicht so nah, dass sich ihre Körper tatsächlich berührten, stützte sich mit beiden Händen rechts und links von Jazzys Kopf an der Wand ab und fuhr fort: »Sie und ich, Miss Jasmine, stehen gerade erst am Anfang.«
Seine Nähe raubte ihr den Atem. Bevor sie etwas sagen konnte, zwinkerte Caleb ihr zu, drehte sich um und verließ die Küche.
Verdammt, der Kerl war tödlich, selbst in geringen Dosen. Sie wollte schon hinter ihm herlaufen und ihm sagen, sie habe ihre Meinung geändert und wolle ihn nun doch nicht als Türsteher im Jazzy’s einstellen. Aber sie ließ es. Sie brauchte einen Türsteher. Caleb brauchte einen Job. Auf jeden Fall war er am Abend zuvor locker mit Jamie Upton fertig geworden. Offenbar war Caleb nicht leicht einzuschüchtern, eine Eigenschaft, die sich als nützlich erweisen konnte, wenn man Türsteher in einer Kneipe war. Also würde sie ihm seine Probezeit geben und abwarten, was passierte.
Wer weiß, vielleicht hatte er ja recht. Vielleicht standen sie gerade erst am Anfang.
***
Dillon Carson kam um Punkt halb drei zur Kongregationskirche, genau zu der Zeit, die Esther Stowe mit ihm vereinbart hatte.
»Komm an die Seitentür«, hatte sie ihm gesagt. »Ich werde sie für dich offen lassen. Sieh zu, dass du sie von innen verschließt, wenn du drinnen bist. Ich warte im Altarraum auf dich.«
Dillon war schon seit geraumer Zeit an der Frau des Pfarrers interessiert, und nach den Seitenblicken zu urteilen, die sie ihm im letzten Monat bei zufälligen Begegnungen zugeworfen hatte, konnte er sich vorstellen, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis er die Frau flachgelegt hatte. Daher war er nicht allzu überrascht gewesen, als sie ihn gestern angerufen hatte, um dieses kleine Rendezvous heute Nachmittag zu vereinbaren. Damit, dass sie sich mit ihm in der Kirche treffen wollte, hatte er allerdings nicht gerechnet.
Er war froh, dass er sich ein Nickerchen hatte genehmigen können. Er war fast die ganze Nacht auf den Beinen gewesen. Nachdem er um zehn Uhr morgens in seine Wohnung zurückgekehrt war, hatte er geduscht, sich rasiert und sich auf sein Bett fallen lassen, hundemüde. Um eins war er wach geworden und hatte gerade noch Zeit, einen Happen zu essen, bevor er zu seinem Rendezvous mit Esther aufbrach. Der reizenden, faszinierenden Esther.
Als er durch den Gang zum Altarraum ging, fragte er sich, ob sie wirklich wollte, dass sie es dort in einer der mit rotem Samt bezogenen Kirchenbänke trieben, oder vielleicht sogar auf dem Boden der Kanzel, von der ihr Mann jeden Sonntag Predigten über das Fegefeuer herabdonnerte. Allein der Gedanke machte ihn an. Er mochte Perverses. Tatsächlich mochte er Sex in jeder Form. Er hatte sich eine Weile auf SM eingelassen und es als befriedigend empfunden, solange er die Peitsche in der Hand hielt. Aber wenn Esther es grob wollte, dann würde er wetten, dass sie den Schmerz verursachen wollte.
Der Altarraum war leer, als Dillon kam. Was zum Teufel? Wo war sie?
»Esther?«
Plötzlich wurde das Licht schwächer und hüllte den Raum ins Halbdunkel. Dillon musste schlucken. Was für ein Spiel trieb sie?
Die Lichter über dem großen Taufbecken gingen an, gleichzeitig teilten sich die Samtvorhänge. Wasser spritzte hoch und zu allen Seiten, als sich ein Körper aus den Tiefen erhob. Mit weit ausgebreiteten Armen tauchte Esther Stowe aus dem Taufbecken auf wie Aphrodite aus dem Meer. Dillon blieb der Mund offen stehen, als er sah, wie die nackte Frau auf den roten Teppich hinter der Kanzel trat. Sie lachte unzüchtig und schüttelte den Kopf, die langen, nassen Strähnen ihres hellblonden Haars klatschten um ihr Gesicht, und Wassertropfen wirbelten um sie herum.
Gute Güte, sie war schön. Wollüstig. Große, runde Brüste mit festen Warzen. Lange, schlanke Beine. Schmale
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