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Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Titel: Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Vad Bruun , Benni Bødker
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zu verkaufen. Auf dem Schwarzmarkt gab es schließlich genug davon. Soweit er wusste, würde sie für zwölf- bis fünfzehntausend Kronen zu haben sein; bei einem der Waffenhändler, die sich etwas hinzuverdienten, in dem sie auch die Unterwelt von Kopenhagen und Malmö versorgten. Wenn seine eigene Waffe dann allerdings im Zusammenhang mit einer Straftat gefunden wurde, dann wäre er geliefert.
    »Sollen wir uns in mein Auto setzen? Da ist wohl etwas mehr Platz …«
    Kraus deutete ein Stückchen die Straße hinunter, wo sein Saab hielt, eins der Zivilfahrzeuge der Polizei. Linneas Mini hätte vermutlich in seinen Kofferraum gepasst.
    »Lieber nicht«, erwiderte Thor. »So einer wie der erkennt ein ziviles Bullenauto doch auf hundert Meter Entfernung.«
    »Und du meinst, ein solcher Designerfloh erregt weniger Aufsehen? Man könnte meinen, wir drehen hier eine Neuverfilmung von The Italian Job .«
    Kopfschüttelnd nahm Kraus auf dem Beifahrersitz Platz und reichte Thor einen Becher kalten Kaffees, den dieser nicht besonders diskret in den Schnee neben dem Auto kippte. Sie hatten eigentlich verabredet, sich so schnell wie möglich bei der Adresse zu treffen.
    »Meinst du das wirklich ernst?«, fragte Thor.
    »Dass wir ihn mit aufs Präsidium nehmen?«, entgegnete Kraus. »Natürlich. Erstens taucht sein Name auf der Passagierliste auf, er hat es nicht mal für nötig befunden, unter falschem Namen zu reisen. Zweitens taucht er auf den Überwachungsbildern aus Christiania auf. Wenn er eine weiße Weste hätte, dann hätte er sich als Zeuge melden müssen.«
    Thor fröstelte. Sie mussten ziemlich bescheuert aussehen, wie sie da saßen, zwei großgewachsene Polizisten in Linneas viel zu kleinem Mini, über das Gebläse gebeugt. Sie befanden sich auf dem Horserødevej, einer wohlhabenden Gegend am Emdrup Sø, die allerdings auf der einen Seite von Sozialwohnungen begrenzt wurde und auf der anderen von der Autobahn nach Helsingør. Die Villa, vor der sie standen, hatte ein schmiedeeisernes Eingangsportal mit Wappen. An das Haus gegenüber, das sie observierten, grenzten ein Treibhaus und ein großer Garten. Kein übler Platz zum Wohnen. Der Besitzer hieß Mads Emil Warwick. Diesen Namen hatte das Zentrale Fahrzeugregister ausgespuckt, als Kraus das Nummernschild abgefragt hatte, und das Einwohnermeldeamt hatte die ergänzende Information geliefert, dass er hier mit Frau und Kind wohnte.
    »Und was, glaubst du, wird passieren, wenn wir zu Heidi Mikkelsen gehen und erzählen, dass wir einen Angestellten des Abschirmdienstes festnehmen wollen?«, fragte Thor.
    Er sah Kraus an.
    »Wenn wir richtig Glück haben, bietet sie uns an, mit dem Abschirmdienst Kontakt aufzunehmen«, fuhr er fort. »Sie kann eine höfliche Anfrage ans Kastellet schicken, ob Warwick uns möglicherweise helfen könnte, den Hintergrund seines Besuchs in Christiania am Mittwoch oder seiner Reise nach Ostafrika vor eineinhalb Wochen zu klären. Ungefähr so weit könnten wir kommen.« Kraus verzerrtes Gesicht war wohl nicht nur darauf zurückzuführen, dass auch er inzwischen bemerkt hatte, wie kalt der Kaffee geworden war.
    »Und er braucht uns nicht viel mehr zu erzählen, als dass es sich um eine dienstliche Angelegenheit handelt, über die wir nicht mehr erfahren dürfen, und das war’s. Ich verstehe schon, was du meinst.«
    Kraus drehte sich um.
    »Aber was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
    »Ich hatte mir gedacht, dass du uns erst mal einen frischen Kaffee holst. Auf dem Emdrupvej habe ich einen Kiosk gesehen, der so etwas haben muss. Und ich halte hier die Stellung, bis wir abgelöst werden. Wir lassen Warwick beschatten.«
    Jetzt musste Kraus lächeln.
    »Du bist der Chef, also ist es deine Aufgabe, Lange davon zu überzeugen, dass er Personal für eine weitere Überwachung freistellt. Er wird darüber nicht glücklich sein. Dieses Vergnügen überlasse ich also lieber dir. Aber eine Sache hast du vergessen.«
    »Was denn?«
    »Der Mann ist Agent. Er wird es sofort bemerken, immerhin sind die für so was ausgebildet.«
    Thor beugte sich über Kraus und öffnete die Beifahrertür. Er zuckte nur mit den Schultern, als Kraus widerwillig den leeren Kaffeebecher des Kollegen entgegennahm und aus dem Auto stieg, um Nachschub zu besorgen.
    »Was soll’s«, sagte Thor schließlich. »Entweder gelingt uns die Beschattung und wir erfahren mehr darüber, was Warwick im Schilde führt. Oder er registriert, dass er überwacht wird, und das wird ihn in

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