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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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ihm einen Blick zu, dann schaute sie wieder auf das Foto. Wer hätte gedacht, dass sie nur wenige Wochen, nachdem das Bild entstanden war, sorglosen Sex mit einem West-Point-Kadetten haben und sich damit in große Schwierigkeiten bringen würde?
    „Du erinnerst dich nicht mal mehr an mich, oder?“, fragte sie und dachte an diesen alles verändernden Sommer.
    „Von woher soll ich mich an dich erinnern?“
    Meine Güte, spielte er den Unwissenden, oder beschützte er … wen? Sie? Sich selber?
    „Aus der Vergangenheit. Unsere Wege haben sich mehrmals gekreuzt. Meine Mom hat jeden Sommer in der Küche von Camp Kioga gearbeitet. Ich bin andauernd da oben gewesen.“ Sie erinnerte ihn nicht an seine Hochzeit. Er mochte ihr Gegner sein, aber sie würde nicht zu schmutzigen Tricks greifen.
    „Und du glaubst, dass ich mich nicht mehr an dich erinnere“, sagte er.
    „Ich nahm an, dass du sonst was gesagt hättest.“ Nina versuchte, nicht daran zu denken, wie oft sie von ihm geträumt hatte, nur um jetzt herauszufinden, dass er keinen Gedanken an sie verschwendet hatte. Sie versuchte, sich gekränkt zu fühlen. Aber sie fühlte sich einfach nur wehmütig.
    „Mein Gott, Nina, du weißt, dass ich mich erinnere“, sagte er mit plötzlicher Eindringlichkeit. „Du weißt verdammt gut, dass ich mich an alles erinnere, inklusive des Abends im Country Club. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass der West-Point-Kadett der einzige Kerl ist, dem ich je wegen eines Mädchens eine reingehauen habe.“
    Oh, verdammt. Sie wünschte, er hätte diese Kleinigkeit vergessen. „Tut mir leid. Da du nichts gesagt hast, dachte ich …“ Sie wusste nicht, was sie gedacht hatte. Aus irgendeinem Grund hatte sie Schwierigkeiten, logisch zu denken, wenn sie in seiner Nähe war.
    „Nur weil in meinem Leben andere Dinge passiert sind, heißt das doch nicht, dass ich unter Amnesie leide.“
    „Ich auch nicht“, gab sie zu. Es war irgendwie erleichternd, es zugeben zu können.
    „Eines, woran ich mich noch erinnere, ist hier im Willow Inn gewohnt zu haben“, sagte er. „Wir waren zu einer Familienfeier hergekommen. Die Kinder waren noch klein, und meine Frau wollte nicht oben in Camp Kioga wohnen. Ich schätze, das war ihr etwas zu rustikal. Sophie sorgte sich, dass wir nicht schnell genug Hilfe bekämen, wenn etwas passieren sollte.“ Greg schüttelte den Kopf. „Wir sind nicht einmal eine Woche geblieben, weil wir nicht mehr Zeit erübrigen konnten. Ich war mit meiner Firma beschäftigt, und Sophie machte als Anwältin Überstunden. Ich wünschte, ich wäre die Dinge langsamer angegangen. Ich habe damals Jahre meines Lebens verloren, und es ist mir nicht einmal aufgefallen.“
    „Hilft es, mit Bedauern zurückzuschauen?“, fragte Nina.
    „Überhaupt nicht.“
    „Dann tu es nicht, Greg. Schau nach vorne.“ Sie beugte sich runter und wickelte eine Collage aus seidenmatten Fotos aus. Beim Anblick der Bilder musste sie lächeln. Die meisten zeigten Sonnet in verschiedenen Altersstufen. „Das Nette an der Vergangenheit ist, dass man sich aussuchen kann, welche Erinnerungen man im Herzen behält. Den Rest kann man getrost hinter sich lassen.“
    Sein Lächeln schwand, und er senkte die Stimme. „Danke, Nina.“
    „Du musst mir nicht danken.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich nichts getan hab.“ Sie biss sich auf die Lippe und schaute sich suchend nach dem Draht um, mit dem sie die Bilder aufhängen wollte. Sie drehte sich zu Greg um, um ihm zu bitten, ihr den Hammer zu reichen, und sah, dass er aus dem Fenster starrte. Seine Tochter Daisy saß auf einem hölzernen Deckchair und schaute auf den See. Trotz der Aktivitäten um sie herum sah sie sehr alleine aus.
    Als wenn er Ninas Blick gespürt hätte, schien Greg sich einen mentalen Schubs zu geben. „Tut mir leid. Ich habe nur gerade nach Daisy gesehen.“
    „Dafür musst du dich nicht entschuldigen.“
    „Das hab ich auch nicht. Es ist nur so frustrierend, zu versuchen, mit ihr zu reden. Ich gehe in ihrer Gegenwart wie auf rohen Eiern.“
    „Versuch, es nicht persönlich zu nehmen. Sogar die gesprächigsten Kinder neigen dazu, ihre Eltern ab und zu anzuschweigen.“ Nina schwieg einen Augenblick. „Vielleicht versucht sie, dich zu beschützen.“
    „Vor was?“
    Nina wollte nicht darauf hinweisen, dass Greg, wie die meisten plötzlich alleinstehenden Männer, eine Aura der Verletzlichkeit umgab. „Manche Menschen sagen, ein Kind zu erwarten bring den Beschützerinstinkt in

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