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Bezaubernd

Bezaubernd

Titel: Bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Green
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Bräune gibt dir nicht das Recht, so eine hässliche Grimasse zu ziehen, also beruhige dich wieder, Süße!“
    „Eine E-Mail von Hortense …“
    Ich lese die Nachricht der ehemaligen Assistentin, der ich, ohne es zu wollen, den Posten weggeschnappt habe, immer und immer wieder.
    ----
    Von: Hortense Lemercier
    An: Amandine Baumann
    Betreff: Was glaubst du eigentlich?
     
    Nur zu deiner Information, du kleine Diebin, dein neuer Lieblingschef hat noch jede seiner Assistentinnen genagelt. Das ist das Einzige, das ihn interessiert. Und du bist nicht viel besser als die anderen, glaube mir. Wenn er mit dir fertig ist, wird er dich wegwerfen, so wie er es mit allen anderen vor dir auch schon getan hat. Wenn du es wirklich wissen willst, dann war das für ihn vom ersten Moment an klar – schon als du eingestellt wurdest. Also sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Jetzt weißt du Bescheid.
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    Ich fasse den Inhalt der E-Mail für Marcus zusammen, der nicht überrascht zu sein scheint.
    „Arme Lemmy, er muss ihr das Herz gebrochen haben. Wie verärgert sie nur sein kann!“
    „Alle? Wirklich alle?“, frage ich meinen Kollegen ungläubig.
    „Alle, die sich darauf eingelassen haben. Also ja, alle.“
    „Also ist er nur deshalb so nett zu mir …“
    „Deine Naivität ist so ergreifend. Mir kommen gleich die Tränen.“
    „Und ich habe ihn auch noch verteidigt … Gabriel hatte auf ganzer Linie recht.“
    „Nein, warte, vielleicht schätzt er dich wirklich.“
    „Ja, weil ich ihm widerstehe …“
    Meine Enttäuschung übertrifft meine Wertschätzung, die ich Ferdinand gegenüber empfunden habe. Trotz seiner Allüren eines Don Juan fand ich ihn brillant, humorvoll und freundlich, und ich war davon überzeugt, dass er einen weichen Kern hat und dass ich eine der wenigen bin, die das erkennen. Und ich war beinahe davon überzeugt, dass er ein gewisses Potenzial in mir gesehen hat, ein gewisses Etwas, eine Qualität, die diese schnelle Beförderung rechtfertigt. Ich glaube, ich habe gehofft, in ihm einen Mentor zu finden. Und ich habe diese Offenbarung von Hortense gebraucht, um endlich die Augen in Bezug auf diese Person zu öffnen … aber auch, um meine Verbundenheit ihm gegenüber zu erkennen. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die jemandem von Anfang an vertrauen, schon gar nicht, wenn es sich dabei um einen Mann handelt, aber dieser Mann hat mich mit seiner Intelligenz, seinem Humor und seiner vielseitigen Persönlichkeit verführt. Und es ärgert mich noch mehr, dass ich jetzt so enttäuscht bin.
    Genau in diesem Moment bestellt mich der Big Boss in sein Büro. Bereits jetzt ist mir klar, dass ich meine verdrießliche Miene und meinen desillusionierten Blick nicht verbergen kann. Was ich aber noch weniger versprechen kann, ist, nicht Gift und Galle zu spucken, denn darauf hätte ich größte Lust.
    „Was soll dieses besorgte Gesicht, Amandine? Vor nicht einmal zehn Minuten haben Sie noch vor Freude gestrahlt. Oder hat Diamonds wieder einmal seinen Teil dazu beigetragen?“
    „Sie sollten sich einmal im Spiegel ansehen.“
    „Ich sehe müde aus, ich weiß. Aber ich muss mir doch irgendwie die Nächte vertreiben, wenn Sie mir schon Ihre Gesellschaft verweigern.“
    „Ich dachte, Sie haben mich als Assistentin eingestellt und nicht als Escortgirl.“
    „Hmm … Sie haben also Wind von meinem Ruf bekommen. Hortense?“
    „Das ist jetzt nicht wichtig.“
    „Ihre verschränkten Arme und Ihre gerunzelte Stirn sprechen allerdings eine andere Sprache.“
    „Es ist mir vollkommen egal, mit wem Sie schlafen.“
    „Wo liegt dann das Problem, Amandine?“
    „Ich dachte, Sie würden mich aufgrund meiner Kompetenzen schätzen. Und ich dachte, Sie wären wirklich in Ordnung.“
    „Ich schätze Ihre menschlichen Qualitäten. Und Sie kennen meine Qualitäten in keinster Weise.“
    „Nein, aber ich weiß, dass Sie wie ein Lümmel im Mittelalter das Recht der ersten Nacht durchsetzen. Ich weiß, dass Sie Hortense verletzt haben. Und ich weiß auch, dass Sie Célestes Ruf zerstört haben, nachdem sie Sie zurückgewiesen hat.“
    „Diamonds sollte wirklich damit aufhören, die Frauen in seiner Umgebung ständig überbeschützen zu wollen. Er nimmt ihnen die Luft zum Atmen. Er tötet sie.“
    „Wie können Sie es wagen?!“
    „Es ist sehr einfach, Amandine, die Männer auf die Gerüchte zu reduzieren, die sie umgeben. Aber es ist viel schwieriger und viel interessanter zu versuchen, sie zu verstehen und sich

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