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Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Mucha
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Hausweste und Krawatte stand vor mir. Die
Hausweste bestand aus rosa Wolle. Altrosa, aber immerhin.
    »Ich
bin wegen des Spiels da«, sagte ich mein Sprüchlein auf, als der Mann in der
Tür stumm blieb.
    »Gut.«
Er ließ mich herein. Drinnen folgte ich ihm die Treppen hinauf. Warum wir nicht
den Lift nahmen, wusste ich nicht. Im zweiten Stock klopfte er an eine weiße
Wohnungstür, die auch prompt geöffnet wurde. Wir traten ein. Ich war erstaunt.
Ein zweiter Mann in Hausweste mit Krawatte. Aber diesmal war die Weste grau,
hellgrau um genau zu sein, aber auch aus Wolle. Beide trugen dazu einen dunklen
Schlips und Flanellhosen, weit geschnitten und bequem. Die eine grau, die
andere braun. Ich schaute zwischen den beiden hin und her. Beide Männer waren
um die 50, mit schütterem, wohlgepflegtem Haar, intelligenten Augen und angenehmen
Gesichtszügen.
    »Hier
können Sie ablegen«, wies der mit dem rosa Strickjäckchen auf eine Garderobe.
Ich tat wie geheißen und hängte meine Jacke auf.
    »Es
wird noch ein bisserl dauern, bis die anderen da sind. Sie können inzwischen
warten. Dürfen wir etwas zu trinken anbieten?«, diesmal sprach der mit dem
grauen Jäckchen.
    »Gerne.
Haben Sie Tee?«
    »Aber
sicher doch. Selbstverfreilich.« Selbstverfreilich hatte ich noch nie gehört.
Ich hatte aber auch noch nie zwei Typen in Strickjäckchen gesehen.
    »Assam,
Darjeeling oder lieber etwas Parfümiertes?«
    »Was
für einen Darjeeling gibt’s denn?«
    »Einen
kräftigeren Second Flush. Bert mag diese Tees so gerne.« Romantische Blicke
wechselten die Besitzer.
    »Dann
nehm’ ich einen.« Was die Leute im Schlafzimmer machen, ist mir egal, solange
die richtigen Blätter in die Kanne wandern. Ich begann die beiden Käuze ins
Herz zu schließen.
    Ich wurde
ins Wohnzimmer geführt, wo schon ein großer Tisch auf die Pokerrunde wartete.
Wie es sich gehörte, war ein grünes Filztuch ausgebreitet, auch Kartenpakete
lagen noch wohlverschweißt bereit. Ich wurde in einen Sessel an der Wand
gesetzt, der sich direkt unter einer Leselampe befand. Der Sessel war angenehm,
die Wohnung bürgerlich adrett, es gab keinen Grund, sich nicht wohl zu fühlen.
Das Wohnzimmer hatte riesige Ausmaße, man hätte Snooker spielen können.
Bücherregale mit schönen, vielgelesenen Bänden, eine Musikanlage,
geschmackvolle Bilder, die Wohnung hätte mir selbst gut gefallen. Der Gastgeber
im grauen Jäckchen hatte meinen Blick bemerkt und zog sich einen Stuhl zu mir.
    »Haben
Sie Ihren Einsatz dabei?«
    »Sicherlich.«
Ich zog die vier Fünfhunderter heraus und gab sie ihm. Für mich bedeutete so
eine Summe einen Batzen Geld, mit dem ich besser mein Haushaltsgeld strecken
sollte als es zu verspielen. Aber auf den Gedanken kam ich keine Sekunde.
    »Es tut
mir leid, dass ich so direkt sein muss, aber Sie waren noch nie bei uns zu
Gast. Verzeihen Sie also die Vorsichtsmaßnahme.«
    »Aber
sicher doch.«
    »Ihr
Name?«
    »Linder,
Arno.«
    Mein
Geld kam in einen Umschlag mit meinem Namen drauf, der in einem kleinen Safe verschwand.
Der Safe war in die Wand eingelassen und hinter ein paar Büchern versteckt.
Nicht, dass solche Verstecke viel nützen, aber den Leuten macht es
offensichtlich Spaß.
    »Ah, da
kommt Bert mit dem Tee.« Bert war also der mit dem rosa Jäckchen.
    »Nehmen
Sie Zucker?«
    »Nein
danke.«
    »Sie
bräuchten aber nicht auf Ihre Linie zu achten«, meinte Bert.
    »Mir
schmeckt’s ohne einfach besser.«
    »Ein
Connaisseur, wie mir scheint. Was meinst du, Alfred?«
    »Du
könntest recht haben.«
    »Ach
was, ich trinke einfach gern Tee ohne Zucker.«
    Die
beiden kuderten wie Schulmädchen. Der Tee kam in einer schmucklosen weißen
Porzellankanne. Die Schalen waren ebenfalls weiß, mit dunkelblauem Rand und
dünnen Wänden. Ich schenkte mir ein und nahm vorsichtig einen ersten, kleinen
Schluck.
    »Zufrieden?«
    »Ausgezeichnet.«
    Bert
und Alfred atmeten erleichtert auf. Wenn man auf guten Tee steht, dann sollte
man immer montags zu den beiden pokern gehen. Es ist zwar scheißteuer, aber es
zahlt sich aus.
    Unsere
Konversation wurde durch die Klingel unterbrochen. Bert ging hinunter, um zu
öffnen, Alfred blieb bei mir zurück. Wir machten ein wenig Smalltalk, bei dem
ich nicht ganz zuhörte, weil ich mich auf Alfred konzentrierte und Alfred nicht
so ganz bei der Sache war, weil er auf irgendetwas wartete. Nach ein paar hoch
konzentrierten Augenblicken entspannte er sich aber. Ich bildete mir ein, dass
etwas vibriert hatte. Wahrscheinlich

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