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Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Mucha
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die Tischplatte
so verlockend weich zu sein. Weich wie ein Daunenkissen. Ich nahm noch Lauras
mitfühlenden Blick wahr, dann gingen die Lichter aus.
    IV
    Es war dunkel im Raum und warm.
Eine kleine Petroleumlampe auf einem Tisch spendete goldenes Licht. Im
Lichtkegel saßen eine schöne Frau und ein alter Mann und steckten die Köpfe
zusammen. Sie tuschelten. Von Zeit zu Zeit nahm die Frau einen Schluck aus
einem irdenen Becher. Zuerst wunderte ich mich, wer die beiden sein könnten.
Langsam, wie aus tiefster Kindheitserinnerung, tauchten dann zwei Namen auf.
Laura und Ftacek. Nach und nach kamen die Erinnerungen an die letzten Stunden
zurück. Ich ordnete sie, und als alle ordentlich in ihren Schächtelchen
verpackt waren, fiel mir der Duft auf, der durch den Raum zog. Es roch samtig
nach Schokolade. Ich wollte auch eine, zog die Decke zurück und schwang meine
Beine vom Kanapee. Laura und Ftacek schauten zu mir her. Laura stand auf und
kam zu mir.
    »So
lass ich dich aber nicht aufstehen.« Ich blickte an mir hinunter. Ich war
nackt.
    »Zieh
dir was an, dann kannst du dich zu uns setzen.«
    »Ich
will aber auch so was.« Ich deutete auf den irdenen Becher in ihrer Hand, dem
himmlischer Wohlgeruch entstieg.
    »Zuerst
anziehen!«
    »Woher
kommt das Gewand?«, fragte ich, als ich auf einem Schemel neben der Couch
Hosen, ein Hemd, Unterwäsche und Schuhe fand.
    »Aus
dem Kofferraum. Die Schuhe hat uns Herr Ftacek geliehen.«
    »Wie
kommen meine Sachen in deinen Kofferraum?«
    »Als
ich loszog, um dich zu retten, hab’ ich das Zeug eingepackt. Gott sei Dank.«
    »Du
hattest das alles dabei und hast mich trotzdem in den Fetzen rumlaufen lassen?«
    »Ich
hatte anderes im Kopf, dafür war keine Zeit.«
    »Klar,
du hast ja auch nicht ausgesehen wie ein Sandler.«
    »Weißt
du, was schön war, Arno, als du weggebrochen bist?«
    »Nein.«
    »Du
hast nichts gesagt. Stumm bist du viel süßer.«
    Sie gab
mir einen Kuss auf die Wange und ging zurück zum Tisch. Ich zog mich an.
    Wenig
später saß ich bei den beiden, auch vor mir stand ein irdener Becher mit
dunklem, sämigem Inhalt. Das Licht der Petroleumlampe spiegelte sich in
rötlichen Schlieren auf der Oberfläche der Schokolade.
    »Wir
haben uns gerade über den Samstag unterhalten, Arno«, meinte Laura erklärend.
»Nachdem wir zwei am Samstag von der Firma aufgebrochen waren, werkelten
Goldzung und Ftacek noch an der Rezeptur weiter.«
    »Genau.
Aber dann samma draufkumman, dass ma was vergessen ghabt ham. I also aufs Radl
und hamgfahrn, ’
    s
holen.«
    »Wann
war das?«
    »So
umma achte herum.«
    »Als
Sie zurückkamen, war Goldzung verschwunden, alles durchsucht und ein Zettel lag
auf der Conche? Richtig?«
    »Genau.«
    Laura
blickte mich an. Ich blickte zurück. Sie schien mich zu irgendetwas drängen zu
wollen. Mir war nicht klar, zu was. Endlich ging mir ein Licht auf.
    »Was
stand auf dem Zettel, Herr Ftacek?«
    »Dass
se den Goldzung entführt ham.«
    »Normalerweise
fordert man doch etwas bei einer Entführung, was wollten die von Ihnen?«
    Ftacek
wirkte unschlüssig. Er kratzte sich hinter dem Ohr, dann nahm er die Brille ab,
zog ein Schnupftuch aus der Hose, hauchte die Gläser an und putzte sie
sorgfältig. Dann steckte er das Tuch wieder weg und setzte die Brille auf die
Nase. Das Licht der Petroleumlampe spiegelte sich so in den Gläsern, dass ich
seine Augen nicht mehr sehen konnte. Antwort gab er noch immer keine.
    »Also,
was wurde gefordert? Geld?«
    Ftacek
blickte aus dem Fenster.
    »Na«,
schleuderte er uns widerwillig entgegen. »Des warat ka Problem.«
    »Was
ist dann das Problem?«
    »Des
Biachl.«
    »Was
für ein Buch?«
    »Unser
Biachl, des von der Firma.«
    »Ihre
Kundenliste?«
    »Blödsinn,
des interessiert doch kan.«
    »Was
dann?«
    Ftacek
wollte nicht rausrücken. Ich warf mein Hirn an. Es ruckelte und stotterte, aber
nach mehreren Fehlzündungen schien es doch zu laufen.
    »Rezepte.
Die wollen die Firmenrezepturen und was noch so dazugehört.«
    Ftacek
nickte.
    »Aber
die paar Rezepte, deswegen entführt man doch niemanden«, meinte Laura. Ich sah
das Glitzern in ihren Augen, sie lockte Ftacek aus der Reserve.
    »Was
wissn denn Sie von unserer Firma? Gar nix, net an feuchten Schaas!«, fuhr es
aus Ftacek heraus. »Des Biachl gibt’s seit 1637 und alles steht drin. Seitdem
Uropa Ftacek an Ochswagn voll Kakaobohnen aufbracht hat und den an Uropa
Goldzung verkaufen wollt, gibt’s die Firma und des Biachl. Die Firma is des
Biachl und des

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