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Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Mucha
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ich wusste es besser, ich schwieg.
    »Dann
krieg ich den Anruf, du bist entführt worden.«
    Sie
schwieg kurz. »Ich bin fast gestorben vor Angst, du Blödmann. Was hast du
eigentlich mit diesen Leuten zu schaffen? Wo hast du nur wieder deine Nase
hineingesteckt? Irgendwann bringen sie dich mir noch um!«
    »Naja,
ich wollte rausfinden, warum Ftacek entführt wurde, weil ich wissen wollte, wer
Duvenbeck getötet hat, weil ich dir beweisen wollte, dass ich mit der Sache
nichts zu tun habe, weil du deswegen mit mir Schluss gemacht hast.«
    »Oh,
Arno, ich bin so eine Idiotin.«
    »Du
bist keine Idiotin, sondern eine Herausforderung!«
    Sie
schlang die Arme um meinen Hals und wir küssten uns. Trotz Kopfweh eine feine
Sache. Nach einiger Zeit brach sie den Kuss ab und schaute mich ernst an. Genau
in die Augen.
    »Du
bist süß, aber so hab ich das gar nicht gemeint.«
    »Was
gemeint? Den Kuss?«
    »Nein,
den schon. Das vorher.«
    »Dass
du eine Idiotin bist?«
    »Genau.
Ich meinte nicht, dass ich eine Idiotin bin, weil ich mit dir Schluss gemacht
hatte, sondern dass ich eine Idiotin bin, weil ich der Meinung war, ich könnte
dich zur Vernunft bringen. Du machst sowieso, was du willst. Wenn ich dir sage
›Hör’ auf damit‹, dann machst du erst recht weiter, das hätte ich wissen
müssen.«
    »Bist
du mir nicht mehr böse?«
    »Weil
du mir das Wochenende verdorben hast?«
    Ich
nickte.
    »Doch,
bin ich.«
    »Du
weißt aber schon, dass ich eigentlich gar nichts gemacht habe?«
    »Weiß
ich.«
    »Aber
wenn ich nichts gemacht habe, dann kann ich auch nichts dafür, und dann kannst
du mir auch nicht böse sein.«
    »Du
warst dort, Duvenbeck ist gestorben, also hast du mir das Wochenende versaut.
Doch, doch, ich kann dich dafür verantwortlich machen.«
    »Das
ist irrational.«
    »Ich
bin eine Frau. Ich darf das, und du musst es sexy finden.«
    Angesichts
einer solchen postmodernen Ironisierung von machistischen Geschlechterrollen
blieb mir nur mehr übrig, die Segel zu streichen.
    »Schau’
mir in den Auschnitt, Kleiner«, hauchte Laura. Danach küssten wir uns wieder.
    III
    Etwas später fuhren wir
nordwärts die Donau entlang. Wir hatten uns noch einmal gestritten und wieder
versöhnt, aber nun saßen wir entspannt nebeneinander im Auto, während der
Donaustrom grau und träge, eingerahmt von bunten Waldstreifen, an uns
vorbeizog. Die ganze Fahrt hatte etwas traumhaft Schwebendes, zwar schon
irgendwie real, aber doch nicht in letzter Konsequenz wirklich. Obwohl ich mich
später an jede Minute erinnern konnte, wirkt die Erinnerung auf mich immer
etwas luftig und poetisch. Wahrscheinlich auf eine ordentliche Gehirnerschütterung
zurückzuführen.
    Gestritten
hatten wir, weil uns in der Türkenschanzstraße jemand von hinten angehupt hatte
und ich unbedingt aussteigen wollte, um ihm Manieren beizubringen. Laura fand
das nicht männlich, sondern blöd. Ich meinte, männlich heiße blöd und sie solle
mich machen lassen, aber sie meinte, dann würde sie ihre sexuelle Orientierung
ändern, worauf ich meinte, dass das nicht ginge. Sie sagte nur: »Elektroschocktherapie.«
    Zu dem
Zeitpunkt mussten wir schon ein wenig grinsen. Als dann aber der Typ hinter uns
aus seinem weißen Audi A2 stieg, irgendetwas Hartes, Schweres in der Hand, und
sich die Ärmel seines Brioni-Hemds aufkrempelte, da prusteten wir beide los.
Laura gab Gas und schoss auf die Gentzgasse hinaus, haarscharf an der Bim
vorbei, die Reifen quietschten, wir wurden herumgeworfen, zwei Räder auf dem
Gehsteig, irgendwer sprang zur Seite, wir waren wieder auf der Straße,
schlingerten ein wenig, fuhren dann aber ruhig weiter. Die ganze Zeit über
strahlte Laura.
    Nun, am
Donaustrand, strahlte sie nicht mehr, sondern hatte ihre Stirn in Falten
gelegt.
    »Wo ist
nur diese verfluchte Gasse?«, schimpfte sie.
    »Keine
Ahnung. Seitdem wir Wien hinter uns gelassen haben, kenn ich mich nicht mehr
aus. Stockerau und N’Djamena, ich mach da keinen Unterschied. Meinst du, es
gibt schon Faustkeile in der Gegend hier?«
    »Ich
lach’, wenn ich die Wochenendgasse gefunden hab.«
    Wir
fuhren im Schritttempo an Spaziergängern, Hundebesitzern, Kinderwagenschiebern
und Radkriechern vorbei. Alle schauten uns böse an, so, als ob Auto fahren ein
Verbrechen wäre. Die kleinen Wochenendhäuschen schauten zur Donau hinunter, wir
zu den Straßenschildern hinauf.
    »Sollten
wir nicht fragen? So finden wir das nie«, meinte ich zu Laura.
    »Ach
was, wird schon werden.«
    »Du
fragst

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