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Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Mucha
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Leichen heißen Gütkens.«
    Erschrocken
fuhr sich Laura mit einer Hand vor den Mund. Diese Geste hatte ich bei ihr noch
nie gesehen. Das Ringelspiel drehte sich noch immer, obwohl ich schon einige
Zeit nicht mehr für eine Erneuerung des Drehimpulses gesorgt hatte.
    »Beruhig’
dich, Laura. Er ist sicher noch nicht tot.«
    »Meinst
du?«
    »Sicher.«
    »Woher
willst du das wissen?«
    »Weil
sie mich auch noch einige Zeit leben gelassen haben.«
    »Die
wollten doch was von dir.«
    »Glaub
ich nicht. Die wollten mich einfach aus dem Verkehr ziehen. Ein paar Tage
später hätte man irgendwo meine Leiche gefunden. ›Mittelloser Lektor mit
kleinkriminellem Hintergrund ermordet aufgefunden.‹ Wäre keine große Ermittlung
geworden.«
    »Jede
Mordermittlung wird sorgfältig durchgeführt.«
    »Ich
glaube, die haben jemand in der Polizei sitzen.«
    »Meinst
du, die gehen so weit, nur wegen einer Entführung?«
    »Das
mit dem Kakaobuch kann schon was wert sein. Ich glaube aber, da geht es um
mehr.«
    »Mehr?«
    »Zwei
sind schon tot. Da steigt der Einsatz, und die Hemmungen sinken.«
    »Wer?«
    »Du
warst dabei.«
    »Mach
dich nicht lächerlich. Duvenbeck wurde von Krobath ermordet, das hat Körthy
klar bewiesen. Dass Krobath dann beim Fluchtversuch erschossen wurde, war Pech.
Anne hatte damit nichts zu tun.«
    »Werden
wir ja sehen.«
    »Wer
ist der Polizist?«
    »Runker
war doch auch bei dir.«
    »Runker,
der niemals!«
    »Genau,
aber bei mir waren sie zu zweit. Bei dir auch.«
    »Du
meinst Gunzmar arbeitet für die?«
    »Ja.«
    »Zugegeben,
der ist ein wenig spooky, mit dem Matrixoutfit und so. Aber woher willst du das
wissen?«
    »Weil
er und Runker bei mir eine Art ›Good Cop, Bad Cop‹-Nummer abgezogen haben, und
Gunzmar hat sich verplaudert. Runker sprach von der Doppelentführung
Ftacek-Goldzung, Gunzmar wusste, dass nur Goldzung entführt worden war.«
    »Du
meinst, das konnte er nur wissen, wenn er beteiligt war?«
    »Genau.
Darum haben sie mich auch nicht gleich erledigt. Gunzmar ist der Boss der drei
und sie mussten warten, bis er da war. Der konnte aber nicht früher weg, weil
er ja bei der Kriminalpolizei den Schein wahren muss.«
    »Hm,
könnte sein. Wie kommst du auf Anne?«
    »Weil
ich mit Unrath gesprochen habe.«
    Lauras
Lippen verzogen sich spöttisch, sie hob an, etwas zu sagen, aber ich unterbrach
sie.
    »Spar
dir das. Ich weiß, was du sagen willst. Dafür habe ich jetzt einfach keine
Nerven mehr.«
    »Schade,
ich hätte einen guten Spruch gehabt.«
    »Merk’
ihn dir, und wenn wir mit dem Ganzen hier fertig sind, dann sag’ ihn mir.«
    »Nur,
wenn du mir versprichst, dass du richtig auszuckst.«
    »Keine
Sorge, das werde ich.«
    Laura
kicherte.
    »Freu’
mich schon.«
    »Ich
mich auch«, meinte ich säuerlich.
    »Zurück
zu Anne.«
    Ich
erzählte Laura, was mir Unrath anvertraut hatte, von der Heirat mit Krobath und
seiner Einschätzung der Beziehung.
    »Klingt
alles sehr klar. Aber Beweis dafür, dass sie Duvenbeck umgebracht hat, ist das
keiner.«
    »Aber
für mich klingt es außerordentlich viel plausibler als die Krobath-Hypothese.
So ein Elektroschocker ist außerdem eine Frauenwaffe, und Anne hätte die Zeit
gehabt, es zu tun.«
    »Aber
die Geheimtreppe?«
    »Blödsinn,
von der hat Krobath auch nichts gewusst.«
    »Aber
wie hat das funktioniert, mit der von innen zugesperrten Tür?«
    »Das
war ich.«
    »Du?«
    »Ich
stolperte ins falsche Zimmer, als ich für dich Wasser holen war.«
    »Da
hast du dann nichts Besseres zu tun gewusst, als den Tatort zu manipulieren?«
    »Panik.
Ich hatte wahnsinnige Angst, dass ich irgendwie damit in Verbindung gebracht
werden könnte. Das hättest du mir nicht verziehen.«
    »Vielleicht.«
    »Außerdem
hatte ich auch die Möglichkeit im Kopf, dass … du was damit zu tun haben
könntest.«
    »Ich?«
    »Ja, du
hast mit Duvenbeck geflirtet …«
    »Du
hältst mich eines Mordes für fähig …« Laura war komplett verblüfft.
    »Ja,
schon …«
    »… und
stehst trotzdem auf mich?«
    »Ich
stehe nicht auf dich …«
    »Ah
so?«
    »… ich
liebe dich.«
    »Noch
schlimmer.« Laura war immer noch baff.
    »Du
kannst den Mund schließen, meine Süße. Der ganze Gedankengang von Körthy
beruhte darauf, dass die Tür von innen verschlossen war. Ich hab ein bisschen
getrickst, das hat er nicht bemerkt. Probieren wir es einmal mit dem
Ausschlussverfahren: Duvenbeck und Krobath sind tot. Die Hausangestellten
hatten kein Motiv. Urner und seine Freundin sind harmlos.

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