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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Lerner
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wäre, hätten wir das Haus nicht«). Er fing sich jedoch schnell wieder und änderte die Richtung. Er sah Laura an und sagte: »Es stimmt. Du hast viel mehr von dir in dieses Haus gesteckt als ich. Du bist öfter dort, und du hast es wirklich wunderschön eingerichtet.«
    Achten Sie mehr darauf, ob Ihre Konzentration auf das Rechthaben Sie von einem gemeinsamen Ziel ablenkt.
    Laura wurde sichtlich milder gestimmt. Sie sprach über ihre Verletzlichkeit und erzählte, dass sie als Kind ständig umgezogen sei und nie gewusst habe, wo langfristig ihr Zuhause sein würde. Am Ende der Sitzung standen die beiden sich nicht mehr so unversöhnlich gegenüber, sondern hatten vielmehr einen Plan. Laura würde an den Samstagen mit Robert die Gegend nach kleineren Häusern absuchen und prüfen, zu welchem Preis sie zu haben waren – nicht weil sie einem Umzug zustimmte, sondern als Teil einer Faktensammlung. Sie würden auch gemeinsam ihre Finanzen unter die Lupe nehmen und ausrechnen, ob sie »für immer« in dem großen Haus bleiben könnten. Robert würde sich mehr Mühe geben zu verstehen, wie viel das alte Haus Laura bedeutete, und ihre Liebe für das Zuhause in die Bleiben-oder-Gehen-Gleichung mit einzubeziehen. Die beiden verließen die Sitzung mit dem Gefühl, eher Partner als Gegner zu sein.
    Achten Sie mehr darauf, ob Ihre Konzentration auf das Rechthaben Sie von einem gemeinsamen Ziel ablenkt. Der Schritt von der Abwehr zu echter Neugier in Bezug auf den Standpunkt Ihres Partners ist wichtiger, als bei einer Auseinandersetzung zu punkten.
    Stellen Sie Ihre Fragen liebevoll, denn ein harscher Ton könnte Ihrem Partner das Gefühl geben, dass Sie ihn ins Kreuzverhör nehmen, statt ihn besser verstehen zu wollen.

Regel Nr. 25 – Ermutigen Sie zu dem, wovor Ihnen graut
    Wenn Sie es satt haben, sich immer wieder die Sorgen oder Beschwerden Ihres Partners zu einem bestimmten Thema anhören zu müssen, dann geben Sie sich einen Ruck und überraschen Sie ihn damit, ihn genau zu der Unterhaltung zu ermutigen, vor der Ihnen am meisten graut.
    Vielleicht befürchten Sie, dass Sie die Schleusen öffnen werden, wenn Sie Ihrem Partner eine Frage zu etwas stellen, worauf er sowieso schon ständig herumreitet. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Ihr Partner wird ein bisschen entspannter sein und sich damit weniger in das Thema verbeißen, wenn Sie ihn dazu ermutigen , Ihnen alles zu sagen, und ihm dabei aufmerksam zuhören.
    Wie sieht dieses »ultimative Zuhörexperiment« aus?
    Vor einiger Zeit hatte ich große Probleme mit den gesundheitlichen und das Aussehen verändernden Aspekten des Älterwerdens, von denen das Schicksal mir, wie ich fand, mehr als meinen gerechten Anteil zugedacht hatte. Steve wurde es leid, immer und immer wieder dasselbe zu hören, und seine Aufmerksamkeit ließ nach. Er sagte dann Dinge wie: »Du redest ständig über dasselbe. Das hilft dir nicht, und du kannst sowieso nichts daran ändern.« Oder er wies mich darauf hin, wie viel es gab, wofür ich dankbar sein konnte, wie viel schlechter es anderen ging und dass mir oder ihm oder jemand anderem aus der Familie eines Tages etwas passieren könne, was wirklich schrecklich sei. Warum also vergeudete ich die gute Zeit, die ich jetzt hatte?
    Das stimmte natürlich alles. Aber ich bin allergisch gegen die Botschaft »Es ist, wie es ist, es lässt sich nicht ändern, also Schwamm drüber«. Und es ist im Allgemeinen auch keine gute Idee, ein Thema in einer Ehe für tabu zu erklären, zumindest nicht auf Dauer. Männer sagen mir oft: » Danach werde ich sie nicht fragen!« – wobei sie mit danach die ihrer Meinung nach völlig übertriebenen Sorgen ihrer Partnerin oder die Kritik meinen, die sie nicht ertragen können. Sie erkennen nicht, dass ihre Partnerin sich noch stärker in die Sache verrennt, wenn sie das Gefühl hat, dass man ihr einen Maulkorb verpasst hat oder ihr nicht richtig zuhört.
    Ich weiß nicht, was Steve dazu veranlasste, doch eines Abends sagte er: »Ich möchte, dass wir nach dem Essen im Wohnzimmer ein Glas Wein miteinander trinken und du mir von all deinen körperlichen Veränderungen erzählst und von den Gefühlen, die sie in dir auslösen. Ich möchte jede Einzelheit wissen und dir einfach nur zuhören.« Er schlug vor, dass ich ihm vom Kopf bis hin zu den Fußsohlen alles erzählte. Er hörte aufmerksam zu und stellte Fragen, um mir weitere Details zu entlocken. Er machte keinerlei Anstalten, die Unterhaltung zu beenden. Als

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