Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
ich schließlich zu reden aufhörte, fragte er: »Gibt es noch mehr, was du mir nicht gesagt hast?«
Was Steve nicht tat, war genauso wichtig wie das, was er tat. Er unterbrach mich nicht, gab mir keine Ratschläge, wartete nicht mit Weisheiten auf, beschwichtigte mich nicht und versuchte auch nicht, mich aufzumuntern. Er kritisierte oder beurteilte meine Erfahrungen nicht und spielte sie auch nicht herunter (»Ich glaube, du reagierst übertrieben«). Er nahm keine Anrufe entgegen und checkte auch nicht seine E-Mails.
Führen Sie dieses »ultimative Zuhörexperiment« mit Ihrem Partner durch. Legen Sie eine Zeit fest, in der Sie nicht abgelenkt sein werden und mit guten Absichten in das Gespräch gehen können. Überlegen Sie sich, wo Sie dieses Experiment durchführen. Im Schlafzimmer oder in der Küche fühlen Sie sich vielleicht nicht so entspannt wie im Wohnzimmer oder an irgendeinem Ort im Freien. Machen Sie Ihrem Partner im Voraus klar, dass es Ihnen darum geht, alles darüber zu erfahren, warum er so wütend oder deprimiert ist. Fragen Sie ihn, ob Sie alles korrekt verstanden haben.
Regel Nr. 26 – Ziehen Sie die Grenze bei Beleidigungen
Ich neige dazu, hin und wieder schlecht gelaunt und unausstehlich zu sein, versuche aber, es nicht zur Gewohnheit werden zu lassen. Wenn Steve locker drauf ist, lässt er mein schlechtes Benehmen an sich abprallen, oder er reagiert mit Humor.
Er hat auch kein Problem damit zu sagen: »Ich setze diese Unterhaltung erst wieder fort, wenn du in einem anderen Ton und mit Respekt mit mir reden kannst.« Abhängig von seiner Laune kann Steve ein Gespräch mit großer Reife oder großer Unreife beenden. Wie auch immer, er weiß genau, an welcher Art von Austausch er sich nicht beteiligen wird. Er bricht eine Unterhaltung auf der Stelle ab, wenn ich damit weitermache, ihn so zu behandeln, als sei er ein totaler Versager statt ein Partner, der mit mir an einem Strang zieht.
Setzen Sie Unterhaltungen auf Ihre Kosten nicht fort, vor allem dann nicht, wenn sie in Ihrer Beziehung nicht nur gelegentlich vorkommen, sondern zum gängigen Muster geworden sind. Zu schreien, zu betteln oder zu versuchen, vernünftig mit jemandem zu reden, der nicht zuhört oder keinen Respekt zeigt, führt nur zu einer Abwärtsspirale. In einem solchen Fall müssen Sie einfach weggehen.
Wenn Sie sich aus einer Unterhaltung verabschieden (was bedeuten kann, dass Sie den Raum oder die Wohnung verlassen), können Sie anbieten, sie ein andermal wiederaufzunehmen. (»Ich will mir anhören, was dich plagt, möchte aber, dass du anders mit mir umgehst. Lass es uns später noch mal versuchen, wenn wir beide ruhiger sind.«)
Ihrem Partner mit offenem Herzen zuzuhören heißt nicht, dass Sie sich von ihm erniedrigen oder schlecht behandeln lassen.
Regel Nr. 27 – Verringern Sie Ihre Abwehrhaltung: Ein Zwölf-Schritte-Programm
Wir alle verhalten uns ziemlich oft abwehrend, nehmen aber wohl eher das Abwehrverhalten anderer Menschen wahr.
Schon ein kleines bisschen Angst reicht aus, um den für das Zuhören zuständigen Teil des menschlichen Gehirns auf die Größe einer Pintobohne zu reduzieren.
Abwehr ist ein normales und weit verbreitetes Verhalten. Und sie ist der Erzfeind des Zuhörens.
Sobald wir in eine abwehrende oder reaktive Haltung geraten, können wir keine neuen Informationen aufnehmen oder zwei Seiten eines Problems sehen – oder besser noch: sieben oder acht Seiten. Abwehr ist ein normales und weit verbreitetes Verhalten. Und sie ist der Erzfeind des Zuhörens.
Die folgenden zwölf Schritte können Ihnen helfen, Ihre Abwehrhaltung zu verringern.
1. Nennen Sie die Abwehr beim Namen. Abwehr ist diese unmittelbare, reflexartige »Aber, aber …«-Reaktion, gepaart mit einer erhöhten Anspannung, die hervorgerufen werden kann, wenn unser Partner sagt: »Wir müssen reden.« Im Abwehrmodus achten wir automatisch auf die Ungenauigkeiten, Übertreibungen und Verzerrungen der Beschwerde unseres Partners, damit wir seine Fehler widerlegen, Gegenargumente liefern und ihn an sein Fehlverhalten erinnern können. Wenn wir uns unserer Abwehrhaltung bewusst werden, können wir ein entscheidendes bisschen mehr Distanz zu ihr einnehmen.
2. Atmen Sie. Abwehr beginnt im Körper. Wenn wir uns bedroht fühlen, »überheizt sich« unser zentrales Nervensystem, sodass wir uns verspannen, auf der Hut sind und kaum neue Informationen aufnehmen können. Tun Sie also Ihr Bestes, um ruhig zu werden. Verlangsamen Sie
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