Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
das für mich ist, selbst wenn es das für dich nicht ist.«
Vielleicht wünschen wir uns, dass unser Partner auf magische Weise immer genau weiß, wann wir seine ungeteilte Aufmerksamkeit brauchen und welche Art von Reaktion wir uns erhoffen. Aber es ist unfair, von ihm zu erwarten, Gedanken lesen oder nonverbale Hinweise wahrnehmen zu können. Seien Sie nachsichtig mit ihm und sagen Sie ihm unumwunden, was Sie sich in puncto Zuhören von ihm erhoffen.
Seien Sie nachsichtig mit Ihrem Partner, und sagen Sie ihm unumwunden, was Sie sich von ihm erhoffen.
Zögern Sie nicht, ihm eine konkrete Rückmeldung zu geben, wenn er nicht gut genug zuhört. (»Als ich meine beruflichen Probleme zur Sprache gebracht habe, hast du im Zimmer herumgeschaut. Dann hast du das Thema gewechselt und über dein kaputtes Knie geredet.«) Verallgemeinern Sie Ihre Kritik nicht. Es hilft nicht, Dinge zu sagen wie: »Du hörst mir nie zu.« Im Gegenteil: Diese Reaktion könnte ein Garant dafür sein, dass Ihr Partner es auch nie tun wird.
Sie können auch die Gelegenheit ergreifen, Ihren Partner zu fragen, wie gut Sie zuhören, vor allem, wenn es um ein hochsensibles Thema geht. Möglicherweise hat er Ihnen etwas Nützliches oder Überraschendes zu sagen.
4 Beenden Sie die Verfolgungsjagd: Nähe zu einem distanzierten Partner
Ich blätterte in einem Souvenirladen am Flughafen eine Zeitschrift durch und stieß dabei auf einen Artikel über Vertrautheit in der Paarbeziehung. Er enthielt einen Fragebogen, mit dem man seine Beziehung auf einer Skala von eins bis zehn für Distanz und Nähe bewerten konnte. Bevor Sie einen solchen Fragebogen ausfüllen und dann beschließen, sich unter der Bettdecke zu verkriechen, weil Ihre Beziehung ein großer Misserfolg ist, sollten Sie Folgendes wissen: Einige Paare sind glücklich damit, wie siamesische Zwillinge aneinanderzukleben, andere, wie freundliche WG-Genossen miteinander zu leben, und wieder andere, sich irgendwo zwischen diesen beiden Extremen wiederzufinden. Es gibt kein »korrektes« Maß an Nähe oder Distanz, das für jedes Paar oder auch für alle Zeiten für ein Paar zutrifft.
Natürlich kann Distanz ein Warnsignal dafür sein, dass Probleme unter den Teppich gekehrt werden oder dass einer der Partner sich aus der Beziehung verabschiedet hat. Doch Distanz bedeutet nicht immer, dass Ihre Beziehung auf wackligen Füßen steht. Die Distanziertheit Ihres Partners ist vielleicht nur dessen Art, eine schwierige Zeit durchzustehen. Oder Sie haben kleine Kinder und können möglicherweise beide nicht viel mehr tun, als abends erschöpft ins Bett zu fallen. Manchmal kann unser Ziel realistischerweise nur das Überleben und nicht die Nähe sein. In solchen Zeiten könnte die »Lösung« in der Erkenntnis bestehen, dass es kein Problem gibt – egal was die Beziehungsexperten sagen. Wenn das Leben Ihnen zu viel aufgebürdet hat, verdienen Sie vielleicht schon allein dafür einen Orden, den Tag zu überstehen.
Wichtig ist, ein Gleichgewicht zwischen Getrenntsein und Zusammengehörigkeit herzustellen, das für Sie und Ihren Partner funktioniert. Das ist leichter gesagt als getan, weil wir Menschen unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe und Distanz haben. Außerdem verfallen wir, wenn wir uns über die mangelnde Verfügbarkeit unseres Partners ärgern, oft automatisch in den »Verfolgermodus« und machen das Problem nur noch schlimmer. Wenn Sie sich von einem Nähesuchenden distanzieren, bedrängt er Sie umso mehr. Betrachten Sie es als physikalisches Gesetz.
Bedrängen und distanzieren sind normale Verhaltensweisen in Stresssituationen. Ein Problem entsteht nur, wenn Bedrängen und Distanzieren zu einem eingefahrenen Muster werden und Nähesuchender sowie Distanzsuchender auf schmerzliche Weise immer mehr zu Gegenspielern werden. Geschieht dies, wird das Verhalten des einen Partners durch das Verhalten des anderen provoziert und aufrechterhalten. Hierzu ein Beispiel: Sie hat Stress (sagen wir ein Problem mit einem Kind) und geht auf ihn zu, weil sie mit ihm reden möchte. Er zieht sich zurück, was ihre Angst nur noch verstärkt, sodass sie ihn massiver bedrängt, was nur dazu führt, dass er sich noch weiter distanziert. Später kommt es zu einer Auseinandersetzung, für die dann jeder dem anderen die Schuld gibt. Es ist immer leichter, mit dem Finger auf den Partner zu zeigen, als den eigenen Anteil an einem Problem zuzugeben. Um wirklich Nähe zu einem distanzierten oder sich distanzierenden
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