Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
dass Sie Ihre Familie bereits kennen. Die meisten von uns haben Geschichten, die Sie gern über Ihre Familienmitglieder erzählen – und möglicherweise auch eine psychiatrische Diagnose, die Sie nebenbei noch einfließen lassen können (»Meine Mutter hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung«). Die Geschichten, die wir immer und immer wieder erzählen, entlocken anderen vielleicht Bewunderung (»Dein Bruder scheint ein unglaublicher Typ zu sein!«) oder Mitgefühl (»Unglaublich, dass dein Vater so streng und kritisch war!«). Wir bleiben in diesen Geschichten stecken und wollen nicht, dass sie durch Fakten widerlegt werden.
Sammeln Sie die Fakten, solange noch Familienmitglieder leben, die sie Ihnen liefern können. Sprechen Sie, wenn Sie können, mit Ihren Eltern und schließlich mit anderen Verwandten. Und ich meine »sprechen« auf diese altmodische Weise: von Angesicht zu Angesicht oder, wenn dies nicht möglich ist, per Telefon. Warten Sie nicht, bis alle tot sind, bevor Sie sich fragen, wie alt Ihre Mutter war, als ihre Mutter starb, oder woher Ihre Vorfahren stammen. Verlassen Sie sich nicht auf die vielen Seiten mit Namen und Daten, die Ihr Cousin bei seinen ausgedehnten genealogischen Forschungen gesammelt hat, denn nichts kann den Kontakt mit Familienmitgliedern und das Gespräch mit ihnen ersetzen. Erstellen Sie Ihren eigenen Familienstammbaum.
Wie alle lohnenswerten Dinge ist auch das Zusammentragen der Familiengeschichte ein langfristiges Projekt, dem man sich normalerweise nur dann und wann widmen kann. Wenn Sie über einen längeren Zeitraum am Ball bleiben, werden Sie feststellen, dass Sie mit Ihren Fragen neue Geschichten zutage fördern, die Sie dann wiederum zu weiteren Fragen führen. Sie werden auch die heißen Eisen in Ihrer Geschichte entdecken, wenn Sie darauf achten, worüber die Familienmitglieder nicht sprechen möchten und wonach Sie selbst nicht gern fragen. Möglicherweise tauchen diese Knackpunkte dann wieder in Ihrer Familie auf.
Ihren Familienstammbaum zu zeichnen, wird Ihnen einen vollständigeren Überblick über die Geschichte verschaffen, in der Ihre eigene Paarbeziehung ein Kapitel bildet. Und die Familiengeschichte Ihres Partners zu kennen, wird Sie für die besonderen Probleme und Verletzlichkeiten empfänglich machen, die er zusammen mit seiner Haarfarbe und Größe geerbt hat.
Regel Nr. 99 – Stellen Sie sinnvolle Fragen
Als Isidor I. Rabi, Nobelpreisträger für Physik, einmal gefragt wurde, was ihn dazu motiviert habe, Wissenschaftler zu werden, rechnete er dies seiner Mutter als Verdienst an. Er erklärte, alle anderen Mütter hätten ihre Kinder nach der Schule gefragt, ob sie etwas gelernt hätten. Seine Mutter habe jedoch immer etwas anderes wissen wollen: »Izzy, hast du heute eine sinnvolle Frage gestellt?«
»Dieser Unterschied – sinnvolle Fragen zu stellen – hat mich zum Wissenschaftler gemacht«, sagte Rabi.
Werden Sie zum Wissenschaftler in Ihrer eigenen Familie. Lernen Sie, sinnvolle Fragen zu stellen und gut zuzuhören. Wenn Sie Fragen stellen, werden Sie Ihre Eltern als Menschen kennenlernen, die, lange bevor Sie auf der Bildfläche erschienen sind, ihre eigene persönliche Geschichte hatten. Je objektiver Sie Ihre Eltern betrachten können, desto objektiver sehen Sie auch sich selbst und Ihren Partner. Und wenn Sie Fragen zu heiklen Themen in Ihrer Familiengeschichte stellen können, werden Sie weniger unterschwellige Ängste und negative Emotionen mit in Ihre Beziehung bringen. Beachten Sie bei Ihrer Forschungsarbeit folgende Punkte.
Gehen Sie langsam vor, indem Sie zunächst ein paar Fragen zu grundlegenden Tatsachen stellen, bevor Sie heiße Eisen anpacken. Sie könnten Ihre Nachforschungen über Ihre Verwandten zum Beispiel so erklären: »Je älter ich werde, desto klarer wird mir, dass ich nicht sehr viel über meine Familie weiß. Ich habe angefangen, einen Familienstammbaum zu zeichnen und wollte wissen, ob du mir helfen kannst, ein paar Namen und Daten einzutragen.« Seien Sie neugierig und gleichzeitig respektvoll, wenn Sie Fragen zu Ihrer Familie stellen.
Wenn Sie Fragen zu heiklen Themen in Ihrer Familiengeschichte stellen können, werden Sie weniger unterschwellige Ängste mit in Ihre Beziehung bringen.
Wenn Sie anfangen, tiefer zu graben, sollten Ihre Fragen spezifischer werden. Eltern sind durch so allgemeine Fragen wie »Wie war das für dich, als dein Vater so früh gestorben ist?« oder »Wie war deine Beziehung zu
Weitere Kostenlose Bücher