Bezueglich Enten und Universen
sich hatte, um Gabriella rechtzeitig zu stoppen. Ist das nicht interessant?« Und wenn ich so etwas je von ihm zu hören bekam, würde ich ihm in allen denkbaren Universen den Hals umdrehen.
»Müssen wir davon ausgehen«, sagte Bean wie zu sich selbst, »dass Gabriella sich den Job bei
Past & Future
schon in der Absicht besorgt hat, herauszufinden, wer ihr Leben zerstört hat, oder kam ihr der Gedanke erst nach und nach, während sie die Lebensgeschichten der beiden Felixe recherchierte?«
Jemand bellte.
Bean schüttelte den Kopf und begrüßte eine heftig schnaufende Murphina. »Hallo du.« Sie bückte sich und streichelte der Kreatur den bleichen, pelzigen Kopf. Wir hörten eine Stimme: »Murphina, wo bist du denn?« Dann teilten sich die Büsche und James stieß zu unserer Gruppe.
»Hallo Felix. Und Felix.« Er sah sich um. »Hat jemand Gabriella gesehen?«
Ja, dachte ich. Regierungsbeamte haben sie gerade nach dem fünften Mordversuch an mir abgeführt. Aber irgendwie erschien es mir nicht angebracht, das zu sagen. Es gab natürlich auch die Geheimhaltungsverpflichtung zu bedenken, die die DIM-Agenten uns unterschreiben hatten lassen: Die Ereignisse der letzten zwanzig Minuten, darunter Gabriellas letzter Mordversuch an mir, dem Universenmacher, durften Außenstehenden gegenüber nicht erwähnt werden.
»Gabriella hat versucht Felix zu töten«, sagte Bean. Murphina wälzte sich auf den weißen Kieseln am Rand der Rosenbeete auf den Rücken und ließ sich von Mrs Noor den Bauch kraulen. »Das heißt Felix A, nicht Felix B.«
»Nein, das ist unmöglich«, erwiderte James. »Gabriella hat mich angerufen, ich solle so schnell wie möglich herkommen, um ihr bei einem Interview zu assistieren.« Er fuhr sich mit der Hand durch die öligen schwarzen Haare und blickte um sich, als erwartete er, Gabriella würde im nächsten Moment hinter einem Rosenbusch oder dem gigantischen Strauch in Eichhörnchenform erscheinen.
»Um jemanden zu interviewen?«, warf Felix B ein. »Meine Tante Hen, meinen Sie?«
»Ah«, sagte Mrs Noor. »Das sollte offenbar ihr Alibi sein, Gabriella brauchte einen triftigen Grund für ihre Anwesenheit. Niemand hätte sie verdächtigt.«
Nachdem wir James ins Bild gesetzt hatten, leinte er dieQuasi-Hündin wortlos an und begann sie durch das Gebüsch davonzuziehen.
»James, warten Sie«, rief Bean ihm nach. Sie nahm ihn beiseite, und ich hörte, wie sie ihm im Flüsterton von Professor Maximilians Omnikampagne berichtete. James stieß einen überraschten Ruf aus; dann verschwand sein Stirnrunzeln, und selbst aus der Entfernung konnte ich sehen, wie die Rädchen in seinem Kopf sich zu drehen begannen und er zustimmend nickte. Wahrscheinlich wälzte er bereits Ideen, wie er die neuesten Entwicklungen in einen monetären Vorteil für
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ummünzen konnte. »Es ist nur fair, dass er Bescheid weiß«, meinte Bean abwehrend, als sie zurückkam.
Felix B hatte im Detektivhandbuch geblättert. Er klappte es abrupt zu und musterte mich mit hochgezogener Augenbraue. »Ich bin froh, dass alles gut ausgegangen ist. Aber habe ich Tante Hen vorhin nicht etwas von einem Buch sagen hören, gerade als ich die Gartentür aufmachte? Hattest du nicht behauptet, du schreibst keines, Felix?«
»Damals stimmte es auch noch.«
»Und jetzt?«
»Und jetzt«, platzte ich heraus, »habe ich mit einem Roman angefangen, der in den Sierras spielt und in dem unmittelbar vor Beginn eines Kochwettbewerbs jemand ermordet wird. Die Hauptfigur heißt R. Smith.« Ich wand mich. »Erzähl mir nicht, dass du an derselben Geschichte arbeitest. Doch, erzähl’s mir, ich will es wissen.«
Einen Augenblick lang sagte Felix B gar nichts, dann breitete sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. »Meines ist ein Kochbuch.«
»Tatsächlich?
Tatsächlich?
«
»Ich nenne es
Wie man eine teuflisch gute Krimi-Dinnerparty auskocht
. Jede Menge Rezepte natürlich, etwa für das gebackene Eis, das wir heute Abend bei der Alaska-Kriminacht servieren.Auch Rote Bete im eigenen Blut, ein absolutes Muss bei Krimipartys, dieses dunkle Rot. Killer-Cocktails, Metzgers Mordwurst, Teufels Tafel, Maligne Mandelplätzchen ...« Er zählte die Rezepte an den Fingern ab. »Natürlich gibt es auch jede Menge Vorschläge für Plots, Charaktere, Kostüme, historische Schauplätze, Tipps und Tricks eben.« Er grinste verlegen. »Es ist anstrengender als erwartet. Die Rezepte müssen vereinfacht werden, sieben Ingredienzien ist das
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