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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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viel­leicht noch zehn oder zwan­zig Jah­re hät­ten le­ben dür­fen?
    Ich fühl­te Ta­nahoyls ein­dring­li­chen Blick. Der Wis­sen­schaft­ler schi­en mei­ne Ge­dan­ken zu ah­nen.
    Oh­ne sich mit ei­ner er­klä­ren­den Vor­re­de auf­zu­hal­ten, gab er über Helm­sprech­funk durch:
    »An Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9, ak­ti­ver GWA-Schat­ten ZBV: Er­in­nern Sie sich an Ih­re An­wei­sun­gen, er­teilt vom Chef der In­ter­na­tio­na­len Ab­wehr­ko­ali­ti­on, der wie­der­um im Auf­trag der Re­gie­ren­den han­delt. Wir wer­den in selt­sa­mer Wei­se an­ge­grif­fen, in­fol­ge­des­sen ha­ben wir uns eben­so selt­sam zu ver­tei­di­gen. Die­sen Hin­weis wer­den Sie doch wohl ge­stat­ten?«
    Sei­ne blau­en Au­gen wa­ren zwin­gend auf mich ge­rich­tet. Ich sprach un­deut­lich. Die in­ne­re Er­re­gung raub­te mir fast die Stim­me.
    »Okay, Pro­fes­sor, ich ha­be ver­stan­den. Rich­tig oder falsch – mein Land, nicht wahr?«
    »Lei­der ist es so. Es gibt kei­ne Kom­pro­mis­se. Wir …«
    »Mi­nus-Kon­takt, An­kunft«, sag­te Gold­stein mit er­reg­ter Stim­me. »Das darf nicht wahr sein! Wir sind wie­der im Ein­fluß­be­reich des Ti­me-Stop­pers her­aus­ge­kom­men, al­so ge­nau zu dem Zeit­punkt, wie an­läß­lich der ers­ten Fahrt. Das heißt, daß Ni­tra­byl jetzt noch exis­tiert und Taf­kar so­eben erst mit dem mar­sia­ni­schen Ge­rät zu­rück­kommt. Wir ha­ben uns selbst über­holt.«
    Pa­ra­do­xer konn­te die Si­tua­ti­on kaum noch wer­den! Die na­he dem Fest­land­eis lie­gen­de Stadt war von mar­sia­ni­schen Raum­kampf­schif­fen ver­nich­tet wor­den. Nun soll­te das plötz­lich noch nicht ge­sche­hen sein. Die dor­ti­gen Men­schen leb­ten noch. Wir hat­ten al­lein durch un­se­re zwei­te Rei­se ein Zeit­pa­ra­do­xon er­schaf­fen.
    »Das könn­te kor­rekt sein«, mein­te Ta­nahoyl. Er woll­te in mei ne durch­ein­an­der­wir­beln­den Über­le­gun­gen Ord­nung brin­gen. »Wir sind um et­wa drei­ein­halb Ta­ge zu früh ein­ge­trof­fen, denn un­se­re Jus­tie­rung steht ein­wand­frei. Wir wer­den aber nicht von Sü­deng­land aus in die spä­te­re Bre­ta­gne rei­sen und uns dort um­se­hen. Al­so wer­den wir auch nicht das de­ne­bi­sche Wi­der­stands­nest ent­de­cken und auch nicht den Tem­pel der La­chen­den Dä­mo­nen an­grei­fen. Das wird es al­les gar nicht ge­ben kön­nen. Dar­aus re­sul­tiert, daß die De­ne­ber ih­ren Spio­na­ge­stütz­punkt be­hal­ten wer­den.«
    »Falsch!« kor­ri­gier­te Al­li­son. »In drei­ein­halb Ta­gen wird er ver­nich­tet wer­den, denn wir wa­ren dort. Wenn Sie wol­len, kön­nen Sie Ih­ren Ein­satz aus ei­ner an­de­ren Par­al­le­le­be­ne her­aus be­ob­ach­ten. Re­den Sie nur kei­nen Un­sinn, Am­bro.«
    May­koft hielt sich mit Über­le­gun­gen die­ser Art nicht auf. Wei­ter vorn öff­ne­te sich das In­nen­schott der Luft­schleu­se. Auf ein nor­ma­les Aus­stei­ge­ma­nö­ver konn­ten wir es nicht an­kom­men las­sen. Al­so muß­ten wir es ris­kie­ren, die drau­ßen vor­han­de­ne Höh­len­luft in den rie­si­gen Stahl­wür­fel ein­strö­men zu las­sen, in der Hoff­nung, daß sie atem­bar und nicht bak­te­ri­ell ver­seucht war.
    Wie hat­te Dr. Sa­my Ku­lot, un­ser GWA-Me­di­zi­ner, kurz vor dem Start ge­sagt:
    »Ich fürch­te nichts auf der Welt von einst au­ßer den Mi­kro­or­ga­nis­men.«
    Wäh­rend ich eben­falls nach vorn sprang und in­stink­tiv zur Dienst­waf­fe griff, rich­te­te sich Han­ni­bal plötz­lich in sei­nem Ses­sel auf. Sei­ne Au­gen wirk­ten glä­sern. Er und Ki­ny hat­ten den Auf­trag er­hal­ten, die Um­ge­bung so­fort te­le­pa­thisch nach frem­den Ge­hirn­im­pul­sen zu son­die­ren. Ich konn­te mich da­mit nicht ab len­ken, war aber be­reit, spon­tan in den Pa­ra­block der bei­den Te le­pa­then ein­zu­stei­gen.
    »Auf Pri­mi­ti­ve brau­chen wir aber nicht zu schie­ßen!« tön­te es aus den Helm­laut­spre­chern. Han­ni­bal sprach wie ei­ne Ma­rio­net­te.
    Die Hand­lungs­wei­se un­se­rer er­prob­ten Spe­zia­lis­ten war aber nicht ma­rio­net­ten­haft; mei­ne auch nicht!
    Al­li­son und Nis­hi­mu­ra, eben­falls Trä­ger ei­nes mar­sia­ni­schen

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