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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ver­fü­gung ge­habt. Dies­mal sah es we­gen der we­sent­lich ge­rin­ge­ren Men­ge an La­de­gü­tern bes­ser aus.
    »Ko­rin­ski, wenn der Wi­der­stand hef­ti­ger als er­war­tet aus­fal­len soll­te, fah­ren Sie so­fort den ge­pan­zer­ten La­dungs­stap­ler aus dem Gü­ter­schott und grei­fen ein. Vor­erst nur kon­ven­tio­nel­le Ma­schi­nen­waf­fen be­nut­zen.«
    »Aber klar­hal­ten bei Gas- und Flam­men­wer­fern. Ver­ges­sen Sie das nicht!« füg­te May­koft hin­zu.
    »Wir dür­fen nicht ein­fach das Feu­er er­öff­nen«, gab Han­ni­bal te­le­pa­thisch durch. »Es steht uns nicht zu, waf­fen­tech­nisch weit un­ter­le­ge­ne Men­schen in Asche zu ver­wan­deln. Großer, du mußt et­was un­ter­neh­men.«
    Das al­te und trotz­dem stets neue Pro­blem stand schon wie­der zur Dis­kus­si­on!
    »Nicht zur Dis­kus­si­on«, teil­te Han­ni­bal mit. Er hat­te mei­ne Ge­dan­ken be­lauscht. »Wenn wir schon kei­ne an­de­re Wahl ha­ben, so kön­nen wir die Leu­te be­täu­ben und ir­gend­wie si­cher ver­wah­ren, bis un­ser Auf­trag be­en­det ist. Warum muß man im­mer gleich auf die Feu­er­knöp­fe drücken?«
    »Weil ein ein­zi­ger Flücht­ling al­les zu­nich­te ma­chen könn­te«, ent­geg­ne­te ich.
    »Blöd­sinn. Uns ent­kommt kei­ner. Großer, May­koft hat De to­therm-Va­rio-Ge­schos­se ge­la­den. Von den Mi­kro- Atom­la­dun­gen will ich gar nicht spre­chen. Die De­to­therms wir­ken ver­hee­rend ge­nug. Be­fiehl den aus­schließ­li­chen Gas­an­griff!«
    Fast hät­te ich ihn an­ge­schri­en. Ich zwang mich zur in­ne­ren Ru­he und ver­such­te, mein schlech­tes Ge­wis­sen mit un­se­rer Not­stands­si­tua­ti­on zu be­sänf­ti­gen. Es ge­lang mir nicht.
    »Klei­ner, du wirst den Ab­lauf der Ge­scheh­nis­se nicht ver­än­dern! Wir kämp­fen ge­gen längst To­te. Selbst wenn wir in die­ser Zeit re­al wä­ren, könn­ten wir einen aus­schließ­li­chen Gas­an­griff nicht ris­kie­ren. Die­se Höh­len be­sit­zen zahl­rei­che Ober­flä­chen­ris se, al­so Luft­ab­zü­ge. Wenn je­mand nicht so­fort be­täubt wird, ent­kommt und nur ein Wort über die selt­sa­men Ge­scheh­nis­se ver­lau­ten läßt, greift die mar­sia­nisch-at­lan­ti­sche Spio­na­ge­ab­wehr mit ei­ner sol­chen Här­te an, daß wir es be­dau­ern wer­den, je­mals einen Zeit­de­for­ma­tor be­tre­ten zu ha­ben. Die Mar­sia­ner ha­ben sich an­läß­lich un­se­rer ers­ten Rei­se nicht ge­scheut, die große Nord­land stadt Ni­tra­byl mit sämt­li­chen Be­woh­nern ein­zuä­schern. Wir ha ben so zu han­deln, daß nie­mand ent­kommt.«
    Han­ni­bal Utan schwieg, aber ich spür­te sei­ne Im­pul­se. Es war wirk­lich nicht ein­fach, aus dem 21. Jahr­hun­dert zu kom­men, um Men­schen der Ur­zeit an­zu­grei­fen, nur weil es die In­ter­es­sen un­se­rer heu­ti­gen Ge­sell­schaft ge­bo­ten.
    Ge­wiß wür­de sie nie­mals in un­se­rem Sin­ne exis­tie­ren, wenn uns Feh­ler un­ter­lie­fen. Das war ein Ar­gu­ment!
    Von der War­te der at­lan­ti­schen Men­schen aus be­trach­tet, gab es aber an­de­re Ar­gu­men­te! Mit wel­chem Recht grif­fen wir in ih­re in­ter­nen Be­lan­ge ein? Nur weil wir mein­ten, un­ser 21. Jahr­hun­dert wä­re wert­vol­ler als das Jahr 187.000 vor un­se­rer Zeit?
    Wir Spät­men­schen glaub­ten, ein An­recht auf un­se­re Sit­ten und Ge­bräu­che zu ha­ben. Wir woll­ten sie uns er­hal­ten. Was wür­de ein At­lan­ter da­zu sa­gen? Wür­de er nicht fas­sungs­los in un­se­re Waf­fen­mün­dun­gen bli­cken und uns vor­hal­ten, mit un­se­rer Mo­ral kön­ne es nicht weit her sein? Er war schließ­lich zu­erst da – näm­lich jetzt!
    Mei­ne Über­le­gun­gen ver­wirr­ten sich. Sie schlu­gen wie­der Bah­nen ein, die ich schon vie­le Ma­le durch­dacht hat­te, oh­ne zu ei­nem Er­geb­nis zu kom­men.
    Män­ner wie Gra­ham G. May­koft hat­ten es ein­fa­cher. Sie hiel ten sich an ih­re Be­feh­le und wa­ren au­ßer­dem fest da­von über­zeugt, daß das Wohl­er­ge­hen der Mensch­heit von 2011 n. Chr. den ab­so­lu­ten Vor­rang be­saß.
    War das recht ge­tan? Durf­te ich es zu­las­sen, daß hier, in die­sen Höh­len Men­schen er­schos­sen wur­den, die oh­ne un­ser Auf­tau­chen

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