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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­nau er­faßt, daß es um sein Le­ben ging!
    Er dach­te nicht dar­an, in der großen und re­la­tiv we­nig Schutz bie­ten­den Hal­le aus­zu­har­ren. Er hat­te be­reits das En­de der brei­ten, leicht ge­schwun­ge­nen Ram­pe er­reicht und war so­eben da­bei, hin­ter ei­nem be­reits auf­ge­glit­te­nen Rund­tor aus mas­si­ven Stahl zu ver­schwin­den.
    Ich miß­gönn­te ihm die­se Flucht­mög­lich­keit, denn ich wuß­te, daß hin­ter dem Ram­pentor an­de­re Hohl­räu­me von ver­schie­den­ar­ti­ger Grö­ßen­ord­nung la­gen.
    Fer­ner konn­te ich mir vor­stel­len, daß es dort an­de­re Ge­rät­schaf­ten und Hilfs­mit­tel gab, die uns das wei­te­re Vor­drin­gen er­schwe­ren wür­den. Wenn er von dort aus schwe­re Waf­fen ak­ti­vie­ren und ge­gen uns ein­set­zen konn­te, dann war die­ses un­wirk­li­che Ge­fecht ver­lo­ren.
    Ei­ne weiß­glü­hen­de Schlan­ge ab­bren­nen­der Mi­ni­raks zuck­te dicht über mei­nen Kopf hin­weg.
    Zwei an­de­re De­ne­ber, die den Ver­such un­ter­nah­men, dem Flüch­ten­den zu fol­gen, bra­chen zu­sam­men. Auch ih­re Schutz­schir­me hat­ten un­se­ren pri­mi­ti­ven Ge­schos­sen kei­nen Wi­der­stand leis­ten kön­nen.
    Das hat­ten wir bis­lang nicht ge­wußt! Ich frag­te mich, wie­so die mar­sia­ni­sche Flot­ten­füh­rung nicht auf die Idee ge­kom­men war, de­ne­bi­sche De­fen­siv­waf­fen auch mit Nor­mal­ge­schos­sen zu tes­ten. Da­mit hät­ten sie man­ches Ge­fecht Mann ge­gen Mann ge­win­nen kön­nen.
    Ich trug eben­falls einen GWA-Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner mit Rund­ma­ga­zin. Hun­dertzwan­zig De­to­therm­ge­schos­se stan­den zur Ver­fü­gung, aber sie wür­den nie­mals aus­rei­chen, den Schutz­schirm des klei­nen Man­nes zu be­schä­di­gen oder ihn zu­sam­men­bre­chen zu las­sen.
    Ich schoß be­däch­tig und ge­zielt. Ich ver­zich­te­te auf lang­ge­streu­te Gar­ben, son­dern zog im Ein­zel­feu­er Schuß für Schuß durch. Das er­spar­te Mu­ni­ti­on und brach­te den er­hoff­ten Ef­fekt.
    Die ers­ten drei Mi­ni­raks ex­plo­dier­ten an der rech­ten Vor­der­kan­te des Schutz­schirms. Ih­re Druck­wel­len wa­ren trotz der win­zi­gen Spreng­la­dun­gen be­acht­lich, und die grel­len Glut­bäl­le der ein­ge­bau­ten Ther­mo­ni­tal-Brand­sät­ze ver­ur­sach­ten zu­min­dest ei­ne äu­ßerst un­an­ge­neh­me Blen­dung.
    Der Un­be­kann­te wur­de tat­säch­lich im Sprung auf­ge­hal­ten und nach links ge­ris­sen. Dort be­fand sich aber nicht das Ziel sei­ner Sehn­sucht, das große Tor.
    Als er ge­gen die Fels­wand tau­mel­te und da­bei den Kör­per end­lich um­dreh­te, er­kann­te ich sein Ge­sicht.
    Es war klein und glich dem ei­nes Kin­des. Un­ter der ho­hen Stirn be­fan­den sich zwei große, aus­drucks­vol­le Au­gen, die jetzt weit auf­ge­ris­sen wa­ren. Die Pu­pil­len wa­ren je­doch we­gen der Blen­dung ver­engt. Sie gli­chen glü­hen­den Punk­ten.
    Die­ser et­wa 1,40 Me­ter große Mann war ein Mar­sia­ner; der ers­te, den wir le­bend sa­hen und über­dies in vol­ler Ak­ti­on er­leb­ten.
    Er er­faß­te mei­ne Ab­sicht und rea­gier­te mit der Schnel­lig­keit des geis­tig Hoch­ste­hen­den. Er muß­te auch über Kamp­fer­fah­rung ver­fü­gen, oder er hät­te in Pa­nik ver­sucht, mich mit sei­ner Ther­mo­strahl­waf­fe an­zu­grei­fen.
    Er hat­te längst be­merkt, daß ich eben­falls einen mar­sia­ni­schen In­di­vi­du­al-Schirm­pro­jek­tor trug.
    Des­halb ver­zich­te­te er in rich­ti­ger Ein­schät­zung der Sach­la­ge auf die An­wen­dung sei­ner Waf­fe und ver­such­te le­dig­lich, sich trotz mei­nes Sperr­feu­ers sei­nem Ziel zu nä­hern.
    »Feu­er ein­stel­len«, ver­nahm ich Han­ni­bals Stim­me über Sprech­funk. Mei­ne An­ten­ne war in­fol­ge der Hoch­ener­gie-Struk­tur­lücke im Schutz­schirm voll emp­fangs­be­reit. Das war die schwa­che Stel­le, die bei ei­ner sol­chen Schal­tung mög­lichst nicht von ei­nem star­ken Ther­mo­schuß ge­trof­fen wer­den soll­te. Ir­gend­wie muß­te ich je­doch sen­den und emp­fan­gen kön­nen, zu­mal Han­ni­bals und Ki­nys te­le­pa­thi­schen Im­pul­se von dem Schutz­schirm re­flek­tiert wur­den. Sie ka­men nicht durch!
    So

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