Bezugspunkt Atlantis
genau erfaßt, daß es um sein Leben ging!
Er dachte nicht daran, in der großen und relativ wenig Schutz bietenden Halle auszuharren. Er hatte bereits das Ende der breiten, leicht geschwungenen Rampe erreicht und war soeben dabei, hinter einem bereits aufgeglittenen Rundtor aus massiven Stahl zu verschwinden.
Ich mißgönnte ihm diese Fluchtmöglichkeit, denn ich wußte, daß hinter dem Rampentor andere Hohlräume von verschiedenartiger Größenordnung lagen.
Ferner konnte ich mir vorstellen, daß es dort andere Gerätschaften und Hilfsmittel gab, die uns das weitere Vordringen erschweren würden. Wenn er von dort aus schwere Waffen aktivieren und gegen uns einsetzen konnte, dann war dieses unwirkliche Gefecht verloren.
Eine weißglühende Schlange abbrennender Miniraks zuckte dicht über meinen Kopf hinweg.
Zwei andere Deneber, die den Versuch unternahmen, dem Flüchtenden zu folgen, brachen zusammen. Auch ihre Schutzschirme hatten unseren primitiven Geschossen keinen Widerstand leisten können.
Das hatten wir bislang nicht gewußt! Ich fragte mich, wieso die marsianische Flottenführung nicht auf die Idee gekommen war, denebische Defensivwaffen auch mit Normalgeschossen zu testen. Damit hätten sie manches Gefecht Mann gegen Mann gewinnen können.
Ich trug ebenfalls einen GWA-Maschinenkarabiner mit Rundmagazin. Hundertzwanzig Detothermgeschosse standen zur Verfügung, aber sie würden niemals ausreichen, den Schutzschirm des kleinen Mannes zu beschädigen oder ihn zusammenbrechen zu lassen.
Ich schoß bedächtig und gezielt. Ich verzichtete auf langgestreute Garben, sondern zog im Einzelfeuer Schuß für Schuß durch. Das ersparte Munition und brachte den erhofften Effekt.
Die ersten drei Miniraks explodierten an der rechten Vorderkante des Schutzschirms. Ihre Druckwellen waren trotz der winzigen Sprengladungen beachtlich, und die grellen Glutbälle der eingebauten Thermonital-Brandsätze verursachten zumindest eine äußerst unangenehme Blendung.
Der Unbekannte wurde tatsächlich im Sprung aufgehalten und nach links gerissen. Dort befand sich aber nicht das Ziel seiner Sehnsucht, das große Tor.
Als er gegen die Felswand taumelte und dabei den Körper endlich umdrehte, erkannte ich sein Gesicht.
Es war klein und glich dem eines Kindes. Unter der hohen Stirn befanden sich zwei große, ausdrucksvolle Augen, die jetzt weit aufgerissen waren. Die Pupillen waren jedoch wegen der Blendung verengt. Sie glichen glühenden Punkten.
Dieser etwa 1,40 Meter große Mann war ein Marsianer; der erste, den wir lebend sahen und überdies in voller Aktion erlebten.
Er erfaßte meine Absicht und reagierte mit der Schnelligkeit des geistig Hochstehenden. Er mußte auch über Kampferfahrung verfügen, oder er hätte in Panik versucht, mich mit seiner Thermostrahlwaffe anzugreifen.
Er hatte längst bemerkt, daß ich ebenfalls einen marsianischen Individual-Schirmprojektor trug.
Deshalb verzichtete er in richtiger Einschätzung der Sachlage auf die Anwendung seiner Waffe und versuchte lediglich, sich trotz meines Sperrfeuers seinem Ziel zu nähern.
»Feuer einstellen«, vernahm ich Hannibals Stimme über Sprechfunk. Meine Antenne war infolge der Hochenergie-Strukturlücke im Schutzschirm voll empfangsbereit. Das war die schwache Stelle, die bei einer solchen Schaltung möglichst nicht von einem starken Thermoschuß getroffen werden sollte. Irgendwie mußte ich jedoch senden und empfangen können, zumal Hannibals und Kinys telepathischen Impulse von dem Schutzschirm reflektiert wurden. Sie kamen nicht durch!
So
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