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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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anfangs als blasse Schemen in den Schwaden, dann als dunkle Flecken, die sich aus dem Boden erhoben. Die kleinen, gedrängt stehenden Hütten und die nassen Felder zeugten von Armut, ebenso wie die ausgezehrten Dörfler, die ihnen hinterherstarrten.
    Sofort schloss Senna aus der Anzahl der Hütten, die aus Flechtwerk und Lehm bestanden, auf die Anzahl der Dorfbewohner und rechnete aus, wie viel fetter und reicher die Leute sein würden, wenn ihr Plan erfolgreich war. Ja, vielleicht würden sie sogar wohlhabend werden. Sie wünschte, sie hätte ihren Abakus zur Hand. Mit dem Behelf war es so viel einfacher, die Zahlen zu addieren.
    Zahlen zusammenzurechnen war ohnehin viel leichter, als das Bündnis mit einem Mann zu beurteilen, der es für weise hielt, die Menschen hungern zu lassen, die ihn ernährten.
    Der Abendnebel hing tief über dem Boden, als sie unter dem Fallgatter hindurch in den äußeren Burghof einritten. Es war kalt. Die Abendsonne flammte in feurig roten Wolkenfetzen über dem Horizont. Durch das blendende Licht konnte Senna nicht mehr erkennen als einen einzelnen aufragenden Burgturm und den Unrat, der durch die Rinnen des Abtritts an den Burgmauern hinunterfloss.
    Schreie drangen aus einer der verrotteten Hütten im äußeren Hof; darauf folgte das Geräusch von Fäusten, die auf Fleisch trafen.
    Nun ja. Der erste Eindruck kann durchaus trügen, beruhigte sie sich und band sich den Schleier fester um die Nase. Sie war entschlossen, ihre Mission zum Erfolg zu führen: die Verträge abzuschließen, die Herde aufzubauen und in der Lage zu sein, sich ohne weitere Hilfe über Wasser zu halten. Sich niemals wieder auf unfähige Menschen verlassen zu müssen.
    »Blickt auf die Gerechtigkeit meines Herrn, Mylady«, verkündete der Ritter an ihrer Seite.
    Senna riss sich aus ihren Träumereien und schaute zu den Galgen hinauf. Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, was sie dort sah: einen Hund, der am Ende eines Seils baumelte.
    Der Mund stand ihr offen. »Mylord lässt seine Gerechtigkeit an Hunden walten?«, wisperte sie voller Entsetzen und bekreuzigte sich.
    Der Soldat schaute sie verwirrt an. »Lord Rardove steht dort drüben.« Er zeigte auf einen breitschultrigen, blonden, riesigen Ritter, der strahlend im goldenen Licht des Sonnenuntergangs stand.
    Senna riss den entsetzten Blick von ihm los und blickte den verurteilten Mann neben ihm an. Den Kopf hatte er angehoben, das Gesicht war ausdruckslos, und er war der Nächste, der aufgeknüpft werden sollte. Sie starrte ihm in die Augen und wusste auf Anhieb mit größter Gewissheit, dass dieser Mann sich keines Verbrechens schuldig gemacht hatte.
    Und als sie sich wieder dem funkelnden Blick ihres künftigen Geschäftspartners zuwandte, wusste Senna, dass er es auch wusste.
    Ihre Hand schoss hoch. Sie stellte sich in den Steigbügeln auf und war kurz davor, laut Einhalt zu gebieten. Der Soldat an ihrer Seite packte sie am Arm, um sie davon abzuhalten.
    »Nicht«, schnappte er, » mischt Euch nicht ein .«
    Wie ein dünnes Fähnchen der Angst breitete sich ein Kälteschauder in Senna aus. Sie hob das Kinn, als sie durch das nächste Tor ritten und auf den Innenhof der Burg gelangten, der einen verwahrlosten Eindruck machte. Sie nahm kaum wahr, dass man ihr aus dem Sattel half und sie zu dem runden Turm führte. Seine Mauern waren über und über von Moos bewachsen.
    »Die Burg Rardove, Mylady«, verkündete der Ritter und führte sie die Treppen hinauf.
    »Ja, das sehe ich«, murmelte Senna, als er sie über die Schwelle und in ein kleines Vorzimmer geleitete. Eine Dienstmagd eilte herbei. Drinnen war es dämmrig und feucht, und die Geräusche hallten von den Wänden wider. Es war kalt. Ein langer finsterer Gang führte in das Dunkel des Turmes. Es mochte sein, dass sich an dessen Ende irgendetwas befand. Küchen. Mehr Treppen. Ein Ungeheuer.
    Senna schluckte schwer und befingerte die Brosche, die ihren Umhang zusammenhielt.
    »Willkommen auf Burg Rardove, Mylady.«
    Beim Klang der Stimme wandte sie abrupt den Kopf.
    »Ich bin John Pentony, Lord Rardoves Seneschall.«
    Sie schlug die Kapuze ihres Umhangs zurück und spähte durch das dämmrige Licht, um den Mann zu erkennen, zu dem die Stimme gehörte. Groß, dünn und ausgemergelt war er eine geisterhaft wirkende, kahlköpfige Gestalt mit fast lidlosen Augen, als er auf sie zukam.
    Sie wollte einen Schritt auf ihn zu machen, blieb aber wie angewurzelt stehen. Die Zunge klebte ihr am Gaumen, als er sie

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