Bezwungen von einem Highlander
Ozean.
Später sprachen sie von Liebe und von Kindern … und Mairis Wissen über das Kochen – oder genauer, ihrem Nichtwissen.
Mairi seufzte fast vor Entzücken. Das war es, was sie immer gewollt hatte. Sie würde ihre Kampfgefährten verlassen und ihr Leben ihrem Mann und ihren Kindern widmen.
Aber nicht heute Nacht.
Und wenn sie ehrlich war, würde sie es vermutlich nicht aufgeben, jeden Tag mit dem Schwert zu üben … für den Fall, dass irgendein König störend in ihr glückliches, friedvolles Leben eindrang.
Doch dieses Leben, das sie sich jetzt wünschte, würde sie niemals haben können, wenn nicht irgendjemand sehr bald irgendetwas über die de Veres herausfand. Connor hatte gesagt, dass sie einen Beweis brauchten, dass der König de Veres Unterstützung bereits verloren hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dem so war. Es sei denn, Henry war so gut in der Kunst der Täuschung, dass er sie genarrt hatte. Nein, Henry liebte sie. Das war alles, was sie je in seinen Augen gesehen hatte. Aber … sie hatte nicht vergessen, dass sie niemals ganz hinter ihr Problem mit ihm in Bezug auf die Cameronianer gekommen war.
Nun, es gab nur einen Weg, an Informationen zu kommen. Sie musste nahe genug an den Feind herangehen.
Sie wartete, bis Connor ruhig und gleichmäßig atmete, ehe sie aus dem Bett schlüpfte. Dabei verursachte sie kein Geräusch, hatte sie doch vor langer Zeit gelernt, sich lautlos durch ein Zimmer zu bewegen. Mairi wollte ihn nicht aufwecken, aber eigentlich war es ihr auch egal, wenn er aufwachte. Sie würde nicht untätig dasitzen, während ihre Zukunft einer anderen gegeben wurde. Es war lieb von Connor, dass er sie beschützen wollte … doch auch ein wenig kränkend. Obwohl sie ihm nicht wirklich dafür böse sein konnte, dass er um ihre Sicherheit fürchtete, schließlich wusste er nicht, wie viele Male zuvor sie schon fremde Zimmer durchsucht hatte.
Mairi kleidete sich rasch an, wählte ihren Kiltrock, um schneller an ihre Messer zu kommen, sollte sie sie brauchen, und steckte sich das Haar mit einem spitzen, dünnen Messer hoch. Hamish MacLeod hatte es vor drei Sommern für sie angefertigt, als er ihr beigebrachte hatte, wie man Türschlösser öffnete. Zuerst jedoch musste sie sich davon überzeugen, dass der Earl of Oxford noch die Ausgelassenheit des Bankettsaals genoss und noch nicht wieder in seine Gemächer zurückgekehrt war.
Mairi schlüpfte aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Als sie aufschaute, sah sie in Henrys schrecklich zugerichtetes Gesicht.
Kapitel 38
G rundgütiger Gott, was hatte Connor ihm angetan? Die Haut um Henrys Augen war dunkelrot und gelb verfärbt, seine Nase um die Hälfte ihrer normalen Größe angeschwollen. Als er den Mund öffnete, um etwas zu sagen, sah sie, dass ihm zwei Zähne fehlten.
»Miss MacGregor«, bemerkte er hölzern, als sie zurückzuckte. »Ihr wollt gehen?«
»Ich bin auf dem Weg zum Bankett, um …«
»Ihr tragt Eure Highland-Tracht«, unterbrach er sie, dann schaute er über ihre Schulter zur Tür. »Ihr wollt Whitehall verlassen?«
»In einigen Tagen, ja.« Sie ging ein paar Schritte, um von ihrem Zimmer fortzukommen, und hoffte, er würde ihr folgen. Sie wollte vermeiden, dass Connor aufwachte und ihren Plan vereitelte. Dass Henry aufgetaucht war, war schon schlimm genug.
»Ihr werdet der Hochzeit nicht beiwohnen?«
»Das werde ich nicht.« Über die Schulter warf Mairi ihm einen harten Blick zu, ging jedoch weiter.
»Ich auch nicht.« Er beeilte sich, mit ihr Schritt zu halten. »Wie kann ich feiern, dass meine Schwester an das Tier gekettet wird, das mir das hier angetan hat?«
Mairi sah ihn an. Er schien es ernst zu meinen. Zur Hölle, wäre sie Henry, sie würde Connor auch nicht zum Schwager haben wollen! Sie hatte bis jetzt gar nicht in Erwägung gezogen, dass er mit der Verbindung nicht einverstanden sein könnte. Wie weit würde er gehen, sie zu verhindern? Vielleicht müsste sie sich gar nicht in die Zimmer des Earls schleichen. »Schade, dass Ihr nichts tun könnt, dem ein Ende zu machen!«
»Dem ein Ende machen?«, fragte er. »Aber wie denn?«
»Ich weiß es nicht. Deshalb sagte ich ja, dass Ihr nichts tun könnt.« Sie seufzte und schob den Arm unter seinen.
Er blieb stehen und schien über etwas nachzudenken. »Vielleicht würde ein zweites Messer vollbringen, was das erste nicht vermocht hat.«
Mairi blinzelte ihn an, als sie ihren Weg fortsetzten. »Ihr meint, Captain Grant
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