Bhagavad Gita wie sie ist
die die Unpersönlichkeitsanhänger fälschlicherweise über die Formen des Herrn anstellen. Nach dem Viśva-kośa Wörterbuch bezieht sich das Wort māyā, oder ātma-māyā, auf die grundlose Barmherzigkeit des Herrn. Der Herr ist Sich darüber bewußt, wie Er in all Seinen vergangenen Inkarnationen erschienen und fortgegangen ist, wohingegen ein gewöhnliches Lebewesen alles über sein vergangenes Leben vergißt, sobald es einen neuen Körper annimmt. Er ist der Herr aller Lebewesen, weil Er wunderbare, übermenschliche Taten vollbringt, während Er auf der Erde weilt. Daher ist der Herr immer die gleiche Absolute Wahrheit, und es besteht kein Unterschied zwischen Seiner Gestalt und Ihm Selbst oder zwischen Seinen Eigenschaften und Seinem Körper. Es mag sich nun die Frage erheben, weshalb der Herr in dieser Welt erscheint und wieder fortgeht. Dies wird im nächsten Vers erklärt.
Vers 7
7
yad"A yad"A ih" DamaRsya glaAinaBaRvaita BaAr"ta /
@ByautTaAnamaDamaRsya tad"AtmaAnaM s$a{jaAmyah"ma, //7//
yadā yadā hi dharmasya
glānir bhavati bhārata
abhyutthānam adharmasya
tadātmānaṁ sṛjāmy aham
yadā yadā – wann und wo auch immer; hi – gewiß; dharmasya – der Religion; glāniḥ – Abweichungen; bhavati – auftreten; bhārata – o Nachkomme Bharatas; abhyutthānam – Vorherrschaft; adharmasya – der Irreligion; tadā – zu dieser Zeit; ātmānam – Selbst; sṛjāmi – manifestiere Mich; aham – Ich.
Wann und wo auch immer das religiöse Leben verfällt, o Nachkomme Bharatas, und Irreligiosität überhandnimmt, zu der Zeit erscheine Ich.
ERLÄUTERUNG: Das Wort sṛjāmi ist hier von Bedeutung. Sṛjāmi kann nicht im Sinne von „Schöpfung“ verstanden werden, denn dem vorherigen Vers zufolge werden die Form wie auch der Körper des Herrn niemals erschaffen, da all diese Formen ewig bestehen. Deshalb bedeutet sṛjāmi, daß Sich der Herr so manifestiert, wie Er ist. Obwohl der Herr nach Plan erscheint, nämlich am Ende des Dvāpara-yuga des achtundzwanzigsten yuga- Umlaufes des siebten Manu, einmal an einem Tag Brahmās, ist Er nicht verpflichtet, Sich an solche Regeln und Richtlinien zu halten, denn es steht Ihm völlig frei, nach Belieben auf vielfältige Weise zu handeln. Er erscheint daher nach Seinem Willen immer dann, wenn Irreligiosität vorherrscht und wahre Religion verdrängt wird. Die Prinzipien der Religion sind in den Veden festgelegt, und jede Abweichung von der richtigen Ausführung der vedischen Regeln macht einen Menschen irreligiös. Im Bhāgavatam wird erklärt, daß diese Prinzipien die Gesetze des Herrn sind. Allein der Herr kann ein System der Religion schaffen. Ebenso ist es eine anerkannte Tatsache, daß die Veden ursprünglich vom Herrn Selbst gesprochen und Brahmā durch dessen Herz offenbart wurden. Deshalb sind die Prinzipien des dharma, der Religion, die direkten Anweisungen der Höchsten Persönlichkeit Gottes ( dharmaṁ tu sākṣād bhagavat-praṇītam ). Auf diese Prinzipien wird überall in der Bhagavad-gītā klar hingewiesen. Es ist der Zweck der Veden, solche Prinzipien gemäß der Anweisung des Höchsten Herrn festzulegen, und der Herr erklärt am Schluß der Gītā eindeutig, daß das höchste Prinzip der Religion in nichts anderem besteht als darin, sich Ihm allein zu ergeben. Die vedischen Prinzipien drängen einen in die Richtung dieses Zieles, nämlich der völligen Hingabe zum Herrn, und immer wenn diese Prinzipien von den dämonischen Kräften gestört werden, erscheint der Herr. Aus dem Bhāgavatam erfahren wir, daß Buddha eine Inkarnation Kṛṣṇas ist, die erschien, als der Materialismus überhandnahm und die Materialisten die Autorität der Veden zum Vorwand nahmen, um ihre Gewohnheiten zu rechtfertigen. In den Veden gibt es viele einschränkende Regeln und Vorschriften für Tieropfer, die nur für ganz bestimmte Zwecke durchgeführt wurden, aber damals brachten Menschen mit dämonischen Neigungen diese Tieropfer dar, ohne sich nach den vedischen Prinzipien zu richten. Buddha erschien daher, um diesem unsinnigen Treiben ein Ende zu bereiten und die vedischen Grundsätze der Gewaltlosigkeit wiedereinzuführen. Mit anderen Worten, alle avatāras (Inkarnationen des Herrn) haben eine bestimmte Mission, und jeder von ihnen wird in den offenbarten Schriften beschrieben. Niemand sollte als avatāra anerkannt werden, wenn er nicht in den Schriften erwähnt wird. Es ist nicht so, daß der Herr nur auf indischem Boden
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