Bhagavad Gita wie sie ist
Gottes versteht. Man kann das Wesen des Höchsten anhand eines eingehenden Studiums seinerselbst verstehen, vorausgesetzt, man sieht den Unterschied zwischen sich selbst und dem Höchsten im Sinne der Beziehung zwischen dem Teil und dem Ganzen. In den Vedānta-sūtras wie auch im Śrīmad-Bhāgavatam wird anerkannt, daß der Höchste der Ursprung aller Emanationen ist. Diese Emanationen lassen sich in der Kategorie höherer und niederer Natur wahrnehmen. Wie im Siebten Kapitel offenbart wird, gehören die Lebewesen zur höheren Natur. Obwohl zwischen der Energie und dem Energieursprung kein Unterschied besteht, heißt es, daß der Ursprung der Höchste ist und daß die Energie oder Natur Ihm untergeordnet ist. Die Lebewesen sind deshalb immer dem Höchsten Herrn untergeordnet – wie der Diener dem Meister oder der Schüler dem Lehrer. Solch klares Wissen ist unter dem Zauber der Unwissenheit unmöglich zu verstehen, und um solche Unwissenheit zu vertreiben, lehrt der Herr die Bhagavad-gītā zur Erleuchtung aller Lebewesen zu allen Zeiten.
Vers 17
17
@ivanaAizA tau taiã"iÜ" yaena s$avaRimadM" tatama, /
ivanaAzAmavyayasyaAsya na k(iêtk(tauRmahR"ita //17//
avināśi tu tad viddhi
yena sarvam idaṁ tatam
vināśam avyayasyāsya
na kaścit kartum arhati
avināśi – unvergänglich; tu – aber; tat – dies; viddhi – wisse es; yena – von dem; sarvam – der gesamte Körper; idam – dieser; tatam – durchdrungen; vināśam – Zerstörung; avyayasya – des Unvergänglichen; asya – von ihr; na kaścit – niemand; kartum – zu tun; arhati – ist imstande.
Wisse, das, was den gesamten Körper durchdringt, ist unzerstörbar. Niemand ist imstande, die unvergängliche Seele zu zerstören.
ERLÄUTERUNG: Dieser Vers erklärt noch deutlicher das wirkliche Wesen der Seele, die im gesamten Körper verbreitet ist. Jeder kann verstehen, was im ganzen Körper verbreitet ist: Es ist Bewußtsein. Jeder ist sich der Schmerzen und Freuden bewußt, die entweder in einem Teil des Körpers oder im gesamten Körper empfunden werden. Diese Verbreitung von Bewußtsein beschränkt sich auf den eigenen Körper. Die Schmerzen und Freuden des einen Körpers sind einem anderen unbekannt. Daher ist jeder einzelne Körper die Verkörperung einer individuellen Seele, und das Symptom für die Anwesenheit der Seele wird als individuelles Bewußtsein erfahren. Die Größe der Seele wird mit dem zehntausendsten Teil einer Haarspitze verglichen. Die Śvetāśvatara Upaniṣad (5.9) bestätigt dies wie folgt:
bālāgra-śata-bhāgasya
śatadhā kalpitasya ca
bhāgo jīvaḥ sa vijñeyaḥ
sa cānantyāya kalpate
„Wenn eine Haarspitze in hundert Teile und jedes dieser Teile in weitere hundert Teile zerlegt wird, dann entspricht eines dieser Teile der Größe der spirituellen Seele.“ Das gleiche wird auch an anderer Stelle bestätigt:
keśāgra-śata-bhāgasya
śatāṁśaḥ sādṛśātmakaḥ
jīvaḥ sūkṣma-svarūpo ’yaṁ
saṅkhyātīto hi cit-kanaḥ
„Es gibt unzählige Partikeln von spirituellen Atomen, und jedes von ihnen ist so groß wie der zehntausendste Teil einer Haarspitze.“
Demnach ist das individuelle Partikel, das eine spirituelle Seele darstellt, ein spirituelles Atom, das kleiner ist als die materiellen Atome, und diese Atome sind unzählbar. Dieser winzige spirituelle Funke bildet das Grundprinzip des materiellen Körpers, und der Einfluß eines solchen spirituellen Funkens ist im gesamten Körper verbreitet, ebenso wie sich der Einfluß der heilenden Kraft eines Medikaments im gesamten Körper verbreitet. Diese Ausstrahlung der Seele wird überall im Körper als Bewußtsein verspürt, und das ist der Beweis für die Gegenwart der Seele. Jeder Laie weiß, daß ein materieller Körper minus Bewußtsein ein toter Körper ist und daß dieses Bewußtsein im Körper durch keine materielle Bemühung wiederbelebt werden kann. Bewußtsein ist daher nicht auf verschiedene materielle Verbindungen zurückzuführen, sondern auf die spirituelle Seele. In der Muṇḍaka Upaniṣad (3.1.9) wird die Dimension der atomischen spirituellen Seele weiter erklärt:
eṣo ’ṇur ātmā cetasā veditavyo yasmin prāṇaḥ pañcadhā saṁviveśa
prāṇaiś cittaṁ sarvam otaṁ prajānāṁ yasmin viśuddhe vibhavaty eṣa ātmā
„Die Seele ist atomisch klein und kann durch vollkommene Intelligenz wahrgenommen werden. Diese atomische Seele schwebt
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