Bhagavad Gita wie sie ist
cāndhaka-vṛṣṇi-sātvatāṁ prasīdatāṁ me bhagavān satāṁ patiḥ
Śrī Viṣṇu ist der prajā-pati, und Er ist der Herr aller lebenden Geschöpfe, der Herr aller Welten, der Herr aller Schönheit und der Beschützer eines jeden. Der Herr erschuf die materielle Welt, damit die bedingten Seelen lernen können, wie man yajñas (Opfer) für die Zufriedenstellung Viṣṇus darbringt, so daß ihr Leben, solange sie sich in der materiellen Welt befinden, angenehm und frei von Sorgen ist und sie nach dem Verlassen des gegenwärtigen materiellen Körpers in das Königreich Gottes gelangen können. Das ist der Plan des Herrn für die bedingte Seele. Durch die Darbringung von yajñas werden die bedingten Seelen allmählich Kṛṣṇa-bewußt und nehmen so in jeder Hinsicht göttliche Eigenschaften an. Für das jetzige Zeitalter des Kali wird von den vedischen Schriften der saṅkīrtana-yajña (das Chanten der Namen Gottes) empfohlen, und Śrī Caitanya hat diesen transzendentalen Vorgang eingeführt, um so alle Menschen in unserem Zeitalter zu befreien. Saṅkīrtana-yajña und Kṛṣṇa-Bewußtsein lassen sich gut miteinander vereinbaren. Śrī Kṛṣṇa in Seiner hingebungsvollen Form (als Śrī Caitanya) wird im Śrīmad-Bhāgavatam (11.5.32) mit einem besonderen Hinweis auf den saṅkīrtana-yajña erwähnt. Es heißt dort:
kṛṣṇa-varṇaṁ tviṣākṛṣṇaṁ
saṅgopāṅgāstra-pārṣadam
yajñaiḥ saṅkīrtana-prāyair
yajanti hi su-medhasaḥ
„Im Zeitalter des Kali werden die Menschen, die mit genügend Intelligenz ausgestattet sind, den Herrn, der von Seinen Gefährten begleitet wird, durch die Ausführung des saṅkīrtana-yajña verehren.“
Andere in den vedischen Schriften vorgeschriebene yajñas sind in diesem Zeitalter des Kali nicht so leicht durchzuführen, doch der saṅkīrtana-yajña ist in jeder Hinsicht einfach und erhaben, und er wird auch in der Bhagavad-gītā (9.14) empfohlen.
Vers 11
11
de"vaAna, BaAvayataAnaena tae de"vaA BaAvayantau va: /
par"s$parM" BaAvayanta: ™aeya: par"mavaApsyaTa //11//
devān bhāvayatānena
te devā bhāvayantu vaḥ
parasparaṁ bhāvayantaḥ
śreyaḥ param avāpsyatha
devān – Halbgötter; bhāvayatā – erfreut habend; anena – durch dieses Opfer; te – diejenigen; devāḥ – Halbgötter; bhāvayantu – werden erfreuen; vaḥ – euch; parasparam – gegenseitig; bhāvayantaḥ – sich gegenseitig erfreuend; śreyaḥ – Segnung; param – die höchste; avāpsyatha – ihr werdet erlangen.
Wenn die Halbgötter durch Opfer zufriedengestellt sind, werden sie auch euch erfreuen, und wenn auf diese Weise die Menschen mit den Halbgöttern zusammenarbeiten, wird Wohlstand für alle herrschen.
ERLÄUTERUNG: Die Halbgötter sind bevollmächtigte Verwalter, die für materielle Angelegenheiten verantwortlich sind. Die Versorgung mit Luft, Licht, Wasser und allen anderen Segnungen, die für die Erhaltung des Körpers und der Seele eines jeden Lebewesens notwendig sind, ist den unzähligen Halbgöttern anvertraut, die Helfer in verschiedenen Teilen des Körpers der Höchsten Persönlichkeit Gottes sind. Ihr Wohlgefallen und ihr Mißfallen hängen davon ab, ob die Menschen yajñas durchführen. Einige der yajñas sind dafür gedacht, bestimmte Halbgötter zufriedenzustellen, aber selbst wenn dies der Fall ist, wird Śrī Viṣṇu dennoch in allen yajñas als der höchste Nutznießer verehrt. In der Bhagavad-gītā wird ebenfalls gesagt, daß Kṛṣṇa Selbst der Nutznießer aller yajñas ist: bhoktāraṁ yajña-tapasām. Deshalb ist die letztliche Zufriedenstellung des yajña-pati der Hauptzweck aller yajñas. Wenn diese yajñas richtig ausgeführt werden, sind die Halbgötter, die für die verschiedenen Abteilungen der Versorgung verantwortlich sind, erfreut, und so herrscht keine Knappheit in der Versorgung mit Naturprodukten.
Die Ausführung von yajñas hat viele Nebenvorteile, die letztlich zur Befreiung aus der materiellen Knechtschaft führen. Wie es in den Veden heißt, werden durch die Ausführung von yajñas alle Tätigkeiten geläutert: āhāra-śuddhau sattva-śuddhiḥ sattva-śuddhau dhruvā smṛtiḥ smṛti-lambhe sarva-granthīnāṁ vipramokṣaḥ. Durch die Ausführung von yajñas werden die Speisen geheiligt, und wenn man geheiligte Speisen zu sich nimmt, läutert man sein gesamtes Dasein; durch die Läuterung des Daseins werden die feineren Gewebe des
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