Bhagavad Gita wie sie ist
gesprochen. Wer die Unterweisungen der Gītā nicht versteht, ist ungläubig und mißbraucht offensichtlich die winzige Unabhängigkeit, die ihm vom Herrn gewährt wird. Wer trotz dieser Unterweisungen die wahre Natur Śrī Kṛṣṇas als die ewige, glückselige, allwissende Persönlichkeit Gottes nicht versteht, ist zweifellos der größte Tor. Unwissenheit kann beseitigt werden, wenn man nach und nach die Prinzipien des Kṛṣṇa-Bewußtseins annimmt. Kṛṣṇa-Bewußtsein wird durch verschiedene Arten von Opfern wiedererweckt: durch Opfer zu den Halbgöttern, durch Opfer zum Brahman, durch Opfer im Zölibat, im Haushälterleben, in der Beherrschung der Sinne, in der Ausübung mystischen yogas, in der Auferlegung von tapasya, im Verzicht auf materielle Besitztümer, beim Studium der Veden und bei der Teilnahme an der sozialen Einrichtung des varṇāśrama-dharma. All diese Tätigkeiten werden als Opfer bezeichnet und beruhen auf einer Handlungsweise gemäß Regeln und Vorschriften. Doch bei all diesen Tätigkeiten ist Selbstverwirklichung der wichtigste Faktor. Wer dieses Ziel anstrebt, ist der echte Schüler der Bhagavad-gītā, doch wer an der Autorität Śrī Kṛṣṇas zweifelt, kommt zu Fall. Es wird daher geraten, die Bhagavad-gītā, wie auch jede andere Schrift, unter der Führung eines echten spirituellen Meisters zu studieren, indem man sich ihm ergibt und ihm Dienst darbringt. Ein echter spiritueller Meister gehört der Schülernachfolge an, die seit ewigen Zeiten besteht, und er weicht niemals von den Unterweisungen des Höchsten Herrn ab, wie sie vor Millionen von Jahren dem Sonnengott gegeben wurden, über den diese Lehren der Bhagavad-gītā in das irdische Königreich herabkamen. Man sollte daher dem Pfad der Bhagavad-gītā folgen, so wie er in der Gītā selbst beschrieben wird, und sich vor selbstsüchtigen Menschen hüten, die nur sich selbst verherrlichen wollen und dadurch andere vom rechten Pfad abbringen. Der Herr ist zweifellos die Höchste Person, und Seine Taten sind transzendental. Wer dies versteht, ist schon von Beginn seines Bhagavad-gītā- Studiums an eine befreite Seele.
Hiermit enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum Vierten Kapitel der Śrīmad Bhagavad-gītā mit dem Titel: „Transzendentales Wissen“.
Bhagavad-gītā wie sie ist
Karma-yoga – Handeln im Kṛṣṇa-Bewußtsein
[Ch.
5
FÜNFTES KAPITEL
Karma-yoga – Handeln
im Kṛṣṇa-Bewußtsein
Vers 1
1
@jauRna ovaAca
s$aªyaAs$aM k(maRNAAM k{(SNA paunayaAeRgAM ca zAMs$ais$a /
yacC)e$ya WtayaAere"kM( tanmae “aUih" s$auinaiêtama, //1//
arjuna uvāca
sannyāsaṁ karmaṇāṁ kṛṣṇa
punar yogaṁ ca śaṁsasi
yac chreya etayor ekaṁ
tan me brūhi su-niścitam
arjunaḥ uvāca – Arjuna sagte; sannyāsam – Entsagung; karmaṇām – aller Tätigkeiten; kṛṣṇa – o Kṛṣṇa; punaḥ – wieder; yogam – hingebungsvoller Dienst; ca – auch; śaṁsasi – Du lobst; yat – welches; śreyaḥ – ist segensreicher; etayoḥ – dieser beiden; ekam – eines; tat – dieses; me – mir; brūhi – bitte sage; su-niścitam – eindeutig.
Arjuna sagte: O Kṛṣṇa, zuerst forderst du mich auf, aller Tätigkeit zu entsagen, und dann wieder empfiehlst Du mir, in Hingabe zu handeln. Bitte sage mir nun eindeutig, was von beiden segensreicher ist.
ERLÄUTERUNG: Im Fünften Kapitel der Bhagavad-gītā sagt der Herr, daß Handeln im hingebungsvollen Dienst besser ist als trockene mentale Spekulation. Hingebungsvoller Dienst ist einfacher als mentale Spekulation, weil er einen aufgrund seiner transzendentalen Natur von materiellen Reaktionen befreit. Im Zweiten Kapitel wurde das elementare Wissen über die Seele und ihre Verstrickung in den materiellen Körper erklärt. In diesem Zusammenhang wurde auch beschrieben, wie man sich durch buddhi-yoga, das heißt durch hingebungsvollen Dienst, aus der materiellen Gefangenschaft befreien kann. Im Dritten Kapitel wurde erklärt, daß jemand, der sich auf der Ebene des Wissens befindet, keinerlei Pflichten mehr zu erfüllen hat. Und im Vierten Kapitel sagte der Herr zu Arjuna, daß alle Arten von Opfern in Wissen gipfeln. Am Ende des Vierten Kapitels jedoch gab der Herr Arjuna den Rat, aufzuwachen und zu kämpfen, da er jetzt über vollkommenes Wissen verfüge. Weil Kṛṣṇa gleichzeitig die Wichtigkeit von Handeln in Hingabe und Nichthandeln in Wissen betont hatte, war Arjuna verwirrt, und seine Entschlossenheit
Weitere Kostenlose Bücher