Bhagavad Gita wie sie ist
Persönlichkeit Gottes ist, ist Er in Arjuna persönlich gegenwärtig. Er kennt Arjunas Wünsche, und daher versteht Er, daß es nicht Arjunas persönlicher Wunsch ist, Ihn in Seiner universalen Form zu sehen, da Arjuna völlig damit zufrieden ist, Ihn in Seiner persönlichen Gestalt als Kṛṣṇa zu sehen. Er weiß, daß Arjuna die universale Form sehen möchte, um andere zu überzeugen. Für sich selbst brauchte Arjuna keine solche Bestätigung. Auch ist Sich Kṛṣṇa darüber bewußt, daß Arjuna die universale Form sehen möchte, um einen Maßstab zu setzen, da es in der Zukunft viele Betrüger geben würde, die sich selbst als Inkarnationen Gottes ausgeben. Die Menschen sollten daher achtsam sein. Wer behauptet, Kṛṣṇa zu sein, sollte bereit sein, die universale Form zu zeigen, um seine Behauptung zu beweisen.
Vers 4
4
manyas$ae yaid" tacC$fyaM mayaA ‰"í]"imaita ‘aBaAe /
yaAegAeìr" tataAe mae tvaM d"zARyaAtmaAnamavyayama, //4//
manyase yadi tac chakyaṁ
mayā draṣṭum iti prabho
yogeśvara tato me tvaṁ
darśayātmānam avyayam
manyase – Du denkst; yadi – wenn; tat – das; śakyam – ist imstande; mayā – von mir; draṣṭum – gesehen zu werden; iti – somit; prabho – o Herr; yoga-īśvara – o Herr aller mystischen Kräfte; tataḥ – dann; me – mir; tvam – Du; darśaya – zeige; ātmānam – Dein Selbst; avyayam – ewig.
Wenn Du denkst, daß ich imstande bin, Deine kosmische Form zu sehen, o mein Herr, o Meister aller mystischen Kraft, dann sei bitte so gütig, mir dieses unbegrenzte universale Selbst zu zeigen.
ERLÄUTERUNG: Es heißt in den Schriften, daß man den Höchsten Herrn, Kṛṣṇa, mit den materiellen Sinnen weder sehen, hören, verstehen noch wahrnehmen kann. Wenn man jedoch von Anfang an im liebevollen transzendentalen Dienst des Herrn beschäftigt ist, kann man den Herrn durch Offenbarung sehen. Da das Lebewesen nur ein spiritueller Funke ist, ist es ihm nicht möglich, den Höchsten Herrn zu sehen oder zu verstehen. Als Gottgeweihter verläßt sich Arjuna nicht auf seine Fähigkeit zu spekulieren; er erkennt seine Grenzen als Lebewesen, und gleichzeitig erkennt er, wie unfaßbar Kṛṣṇas Stellung ist. Arjuna war sich darüber bewußt, daß ein Lebewesen nicht in der Lage ist, den unbegrenzten Unendlichen zu verstehen. Wenn Sich der Unendliche jedoch offenbart, ist es durch die Gnade des Unendlichen möglich, das Wesen des Unendlichen zu verstehen. Das Wort yogeśvara ist hier ebenfalls sehr bedeutsam, denn der Herr verfügt über unbegreifliche Macht. Wenn es Ihm beliebt, kann Er Sich, obwohl Er unbegrenzt ist, durch Seine Gnade offenbaren. Deshalb gibt Arjuna Kṛṣṇa keine Befehle, sondern bittet einfach um Kṛṣṇas unbegreifliche Gnade. Kṛṣṇa ist nicht verpflichtet, Sich zu offenbaren, wenn man sich Ihm nicht völlig ergibt und sich nicht im hingebungsvollen Dienst beschäftigt. Folglich ist es für Menschen, die auf die Kraft ihrer gedanklichen Spekulation bauen, nicht möglich, Kṛṣṇa zu sehen.
Vers 5
5
™aIBagAvaAnauvaAca
pazya mae paATaR è&paAiNA zAtazAAe'Ta s$ah"›azA: /
naAnaAivaDaAina id"vyaAina naAnaAvaNAARk{(taIina ca //5//
śrī-bhagavān uvāca
paśya me pārtha rūpāṇi
śataśo ’tha sahasraśaḥ
nānā-vidhāni divyāni
nānā-varṇākṛtīni ca
śrī-bhagavān uvāca – die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach; paśya – sieh nur; me – Meine; pārtha – o Sohn Pṛthās; rūpāṇi – Formen; śataśaḥ – Hunderte; atha – auch; sahasraśaḥ – Tausende; nānā-vidhāni – mannigfaltige; divyāni – göttliche; nānā – mannigfaltige; varṇa – Farben; ākṛtīni – Formen; ca – auch.
Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: Mein lieber Arjuna, o Sohn Pṛthās, betrachte nun Meine Füllen, Hunderttausende von verschiedenen göttlichen und vielfarbigen Formen.
ERLÄUTERUNG: Arjuna wollte Kṛṣṇa in Seiner universalen Form sehen, die – obwohl eine transzendentale Form – nur innerhalb der kosmischen Schöpfung manifestiert ist; daher ist sie der Zeitweiligkeit der materiellen Natur unterworfen. So wie die materielle Natur manchmal manifestiert und manchmal unmanifestiert ist, ist auch die universale Form Kṛṣṇas manchmal manifestiert und manchmal unmanifestiert. Sie befindet sich nicht ewig im spirituellen Himmel wie Kṛṣṇas andere Formen. Was den Gottgeweihten betrifft, so ist er nicht bestrebt, die
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