Bhagavad Gita wie sie ist
göttlichen Duftstoffen eingerieben. Alles war wunderbar, strahlend, unendlich und alldurchdringend.
ERLÄUTERUNG: Der wiederholte Gebrauch des Wortes „viele“ in diesen beiden Versen deutet darauf hin, daß die Anzahl der Hände, Münder, Beine und anderen Manifestationen, die Arjuna sah, unbegrenzt war. Diese Manifestationen waren über das ganze Universum verbreitet, doch durch die Gnade des Herrn konnte Arjuna sie alle von einem Ort aus sehen. Dies war allein auf die unbegreifliche Kraft des Herrn zurückzuführen.
Vers 12
12
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yaid" BaA: s$aä{"zAI s$aA syaAà"As$astasya mah"Atmana: //12//
divi sūrya-sahasrasya
bhaved yugapad utthitā
yadi bhāḥ sadṛśī sā syād
bhāsas tasya mahātmanaḥ
divi – am Himmel; sūrya – von Sonnen; sahasrasya – von vielen Tausenden; bhavet – es gab; yugapat – gleichzeitig; utthitā – gegenwärtig; yadi – wenn; bhāḥ – Licht; sadṛśī – wie das; sā – jenes; syāt – könnte sein; bhāsaḥ – Glanz; tasya – von Ihm; mahātmanaḥ – der große Herr.
Wenn Hunderttausende von Sonnen gleichzeitig am Himmel aufstiegen, gliche ihr strahlender Glanz vielleicht dem Glanz der Höchsten Person in jener universalen Form.
ERLÄUTERUNG: Was Arjuna sah, war unbeschreiblich; trotzdem versucht Sañjaya, Dhṛtarāṣṭra eine Vorstellung von dieser großen Offenbarung zu vermitteln. Weder Sañjaya noch Dhṛtarāṣṭra waren auf dem Schlachtfeld zugegen, doch durch die Gnade Vyāsas konnte Sañjaya alle Geschehnisse beobachten. Daher vergleicht er jetzt die Situation, soweit sie überhaupt verstanden werden kann, mit einem vorstellbaren Phänomen (nämlich mit Tausenden von Sonnen).
Vers 13
13
ta‡aEk(sTaM jagAtk{(tµaM ‘aivaBa·(manaek(DaA /
@pazyaÚe"vade"vasya zAr"Ire" paANx"vastad"A //13//
tatraika-sthaṁ jagat kṛtsnaṁ
pravibhaktam anekadhā
apaśyad deva-devasya
śarīre pāṇḍavas tadā
tatra – dort; eka-stham – an einem Ort; jagat – das Universum; kṛtsnam – vollständig; pravibhaktam – aufgeteilt; anekadhā – in viele; apaśyat – konnte sehen; deva-devasya – der Höchsten Persönlichkeit Gottes; śarīre – in der universalen Form; pāṇḍavaḥ – Arjuna; tadā – zu dieser Zeit.
Da sah Arjuna in der universalen Form des Herrn die grenzenlosen Erweiterungen des Universums, die sich alle an einem Ort befanden, obwohl sie in viele, viele Tausende aufgeteilt waren.
ERLÄUTERUNG: Das Wort tatra („dort“) ist sehr bedeutsam. Es deutet darauf hin, daß Arjuna und Kṛṣṇa gemeinsam auf dem Streitwagen saßen, als Arjuna die universale Form sah. Andere auf dem Schlachtfeld konnten diese Form nicht sehen, weil Kṛṣṇa nur Arjuna die Sicht dazu gab. Arjuna erblickte im Körper Kṛṣṇas viele Tausende von Planeten. Aus den vedischen Schriften erfahren wir, daß es viele Universen und viele Planeten gibt. Einige bestehen aus Erde, einige aus Gold und andere aus Juwelen. Einige sind sehr groß, andere sind weniger groß, usw. Während Arjuna auf seinem Streitwagen saß, konnte er all dies sehen. Aber niemand konnte verstehen, was zwischen Kṛṣṇa und Arjuna vorging.
Vers 14
14
tata: s$a ivasmayaAivaí"Ae ô$í"r"AemaA DanaÃaya: /
‘aNAmya izAr"s$aA de"vaM k{(taAÃailar"BaASata //14//
tataḥ sa vismayāviṣṭo
hṛṣṭa-romā dhanañ-jayaḥ
praṇamya śirasā devaṁ
kṛtāñjalir abhāṣata
tataḥ – danach; saḥ – er; vismaya-āviṣṭaḥ – von Verwunderung überwältigt; hṛṣṭa-romā – während sich seine Körperhaare aufgrund seiner großen Ekstase sträubten; dhanam-jayaḥ – Arjuna; praṇamya – Ehrerbietungen erweisend; śirasā – mit dem Kopf; devam – der Höchsten Persönlichkeit Gottes; kṛta-añjaliḥ – mit gefalteten Händen; abhāṣata – begann zu sprechen.
Arjuna, der verwirrt und erstaunt war und dessen Haare sich sträubten, neigte daraufhin seinen Kopf, um dem Höchsten Herrn Ehrerbietungen zu erweisen, und mit gefalteten Händen brachte er Ihm Gebete dar.
ERLÄUTERUNG: Als sich die göttliche Erscheinung offenbarte, änderte sich die Beziehung zwischen Kṛṣṇa und Arjuna sogleich. Zuvor beruhte ihre Beziehung auf Freundschaft, doch nach der Offenbarung bringt Arjuna Kṛṣṇa mit großer Achtung Ehrerbietungen dar und betet mit gefalteten Händen zu Ihm. Er lobpreist die universale Form. Somit wandelt sich Arjunas
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