Bhagavad Gita wie sie ist
universale Form zu sehen; doch weil Arjuna Kṛṣṇa so sehen wollte, offenbarte Kṛṣṇa diese Form. Die universale Form kann von keinem gewöhnlichen Menschen gesehen werden. Kṛṣṇa muß einem die Fähigkeit geben, sie zu sehen.
Vers 6
6
pazyaAid"tyaAna, vas$aUna, ç&‰"AnaiìnaAE maç&tastaTaA /
baó"nyaä{"í"paUvaARiNA pazyaAêyaARiNA BaAr"ta //6//
paśyādityān vasūn rudrān
aśvinau marutas tathā
bahūny adṛṣṭa-pūrvāṇi
paśyāścaryāṇi bhārata
paśya – siehe; ādityān – die zwölf Söhne Aditis; vasūn – die acht Vasus; rudrān – die elf Formen Rudras; aśvinau – die zwei Aśvinīs; marutaḥ – die neunundvierzig Maruts (Halbgötter des Windes); tathā – auch; bahūni – viele; adṛṣṭa – die du nicht gesehen hast; pūrvāṇi – zuvor; paśya – siehe; āścaryāṇi – all diese Wunder; bhārata – o bester der Bhāratas.
O bester der Bhāratas, sieh nur die verschiedenen Manifestationen der Ādityas, Vasus, Rudras, Aśvinī-kumāras und aller anderen Halbgötter. Betrachte diese wundervolle Vielfalt, die niemand zuvor jemals gesehen und von der niemand zuvor jemals gehört hat.
ERLÄUTERUNG: Obwohl Arjuna ein persönlicher Freund Kṛṣṇas war und sein Wissen das der größten Gelehrten übertraf, war es ihm nicht möglich, alles über Kṛṣṇa zu wissen. Hier heißt es, daß kein Mensch je zuvor von all diesen Formen und Manifestationen gehört oder gewußt hat. Jetzt offenbart Kṛṣṇa diese wunderbaren Formen.
Vers 7
7
whE"k(sTaM jagAtk{(tµaM pazyaAâ s$acar"Acar"ma, /
mama de"he" gAux"Ake(zA ya»aAnyaÛ"í]"imacC$is$a //7//
ihaika-sthaṁ jagat kṛtsnaṁ
paśyādya sa-carācaram
mama dehe guḍākeśa
yac cānyad draṣṭum icchasi
iha – an diesem; eka-stham – an einem Ort; jagat – das Universum; kṛtsnam – vollständig; paśya – siehe; adya – sofort; sa – mit; cara – die sich bewegenden; acaram – die sich nicht bewegenden; mama – Mein; dehe – in diesem Körper; guḍākeśa – o Arjuna; yat – das, was; ca – auch; anyat – anderer; draṣṭum – zu sehen; icchasi – du möchtest.
O Arjuna, alles, was du sehen möchtest, kannst du auf einmal in diesem Meinem Körper erblicken. Diese universale Form kann dir alles zeigen, was du jetzt und in der Zukunft sehen möchtest. Alles – das Bewegliche und Unbewegliche – ist hier vollständig an einem Ort zu sehen.
ERLÄUTERUNG: Niemand ist in der Lage, das gesamte Universum von einem Standort aus zu sehen. Selbst der fortgeschrittenste Wissenschaftler kann nicht sehen, was in anderen Teilen des Universums vor sich geht. Aber ein Gottgeweihter wie Arjuna kann alles in jedem beliebigen Teil des Universums sehen. Kṛṣṇa gibt ihm die Kraft, alles zu sehen, was er möchte – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Somit ist Arjuna durch die Gnade Kṛṣṇas imstande, alles zu sehen.
Vers 8
8
na tau maAM zAfyas$ae ‰"í]"manaenaEva svacaºauSaA /
id"vyaM d"d"Aima tae caºau: pazya mae yaAegAmaEìr"ma, //8//
na tu māṁ śakyase draṣṭum
anenaiva sva-cakṣuṣā
divyaṁ dadāmi te cakṣuḥ
paśya me yogam aiśvaram
na – niemals; tu – aber; mām – Mich; śakyase – bist in der Lage; draṣṭum – zu sehen; anena – mit diesen; eva – gewiß; sva-cakṣuṣā – deinen eigenen Augen; divyam – göttliche; dadāmi – Ich gebe; te – dir; cakṣuḥ – Augen; paśya – siehe; me – Meine; yogam aiśvaram – unbegreifliche mystische Kraft.
Doch mit deinen gegenwärtigen Augen kannst du Mich nicht sehen. Deshalb gebe Ich dir göttliche Augen. Erschaue Meinen mystischen Reichtum!
ERLÄUTERUNG: Ein reiner Gottgeweihter möchte Kṛṣṇa in keiner anderen Form als Seiner zweihändigen Gestalt sehen. Ein Gottgeweihter kann die universale Form nur durch die Gnade des Herrn sehen, das heißt nicht mit dem Verstand, sondern mit spirituellen Augen. Um die universale Form Kṛṣṇas zu sehen, wird Arjuna angewiesen, nicht seinen Verstand, sondern seine Sicht zu ändern. Die universale Form Kṛṣṇas ist nicht so wichtig, wie aus den folgenden Versen deutlich werden wird; aber weil Arjuna sie sehen wollte, gibt ihm der Herr die dazu erforderliche Sicht.
Gottgeweihte, die die transzendentale Beziehung zu Kṛṣṇa richtig erkannt haben, fühlen sich zu Seinen liebevollen Aspekten hingezogen, und nicht zu einer gottlosen Entfaltung materieller Füllen. Die
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