Bhagavad Gita wie sie ist
vorliegenden Kapitel empfohlen; deshalb besteht kein Zweifel daran, daß hingebungsvoller Dienst der einzige absolute Pfad ist, um Selbstverwirklichung zu erlangen, das heißt, um die Höchste Persönlichkeit Gottes zu erreichen. Die unpersönliche Auffassung der Höchsten Absoluten Wahrheit, wie sie in diesem Kapitel beschrieben wird, wird nur so lange empfohlen, bis man sich dem Vorgang der Selbstverwirklichung ergibt. Mit anderen Worten, solange man nicht mit der Gemeinschaft eines reinen Gottgeweihten gesegnet ist, kann auch die unpersönliche Auffassung von Nutzen sein. Auf dem Pfad der unpersönlichen Erkenntnis der Absoluten Wahrheit führt man Tätigkeiten ohne Anhaftung an fruchttragende Ergebnisse aus, und man meditiert und kultiviert Wissen, um die spirituelle und materielle Natur zu verstehen. Dies ist erforderlich, solange man nicht die Gemeinschaft eines reinen Gottgeweihten hat. Wenn man vom Glück begünstigt ist und direkt den Wunsch entwickelt, sich im Kṛṣṇa-Bewußtsein, im reinen hingebungsvollen Dienst, zu beschäftigen, braucht man sich nicht mehr dem Schritt-für-Schritt-Vorgang der spirituellen Verwirklichung zu unterziehen. Hingebungsvoller Dienst, wie er in den mittleren sechs Kapiteln der Bhagavad-gītā beschrieben wird, ist der angenehmere Pfad. Man braucht sich um Dinge, die notwendig sind, um Körper und Seele zusammenzuhalten, keine Sorgen zu machen, denn durch die Gnade des Herrn bekommt man all diese Dinge wie von selbst.
Hiermit enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum Zwölften Kapitel der Śrīmad Bhagavad-gītā mit dem Titel: „Hingebungsvoller Dienst“.
Bhagavad-gītā wie sie ist
Natur, Genießer und Bewußtsein
[Ch.
13
DREIZEHNTES KAPITEL
Natur, Genießer
und Bewußtsein
Vers 1–2
2
@jauRna ovaAca
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arjuna uvāca
prakṛtiṁ puruṣaṁ caiva
kṣetraṁ kṣetra-jñam eva ca
etad veditum icchāmi
jñānaṁ jñeyaṁ ca keśava
śrī-bhagavān uvāca
idaṁ śarīraṁ kaunteya
kṣetram ity abhidhīyate
etad yo vetti taṁ prāhuḥ
kṣetra-jña iti tad-vidaḥ
arjunaḥ uvāca – Arjuna sagte; prakṛtim – Natur; puruṣam – der Genießer; ca – auch; eva – gewiß; kṣetram – das Feld; kṣetra-jñam – der Kenner des Feldes; eva – gewiß; ca – auch; etat – dies alles; veditum – zu verstehen; icchāmi – ich wünsche; jñānam – Wissen; jñeyam – den Gegenstand des Wissens; ca – auch; keśava – o Kṛṣṇa; śrī-bhagavān uvāca – die Persönlichkeit Gottes sprach; idam – dieser; śarīram – Körper; kaunteya – o Sohn Kuntīs; kṣetram – das Feld; iti – so; abhidhīyate – wird genannt; etat – dies; yaḥ – jemand, der; vetti – kennt; tam – er; prāhuḥ – wird genannt; kṣetra-jñaḥ – der Kenner des Feldes; iti – so; tat-vidaḥ – von denen, die dies wissen.
Arjuna sagte: O mein lieber Kṛṣṇa, ich möchte wissen, was prakṛti [Natur] und puruṣa [der Genießer], was das Feld und der Kenner des Feldes, was Wissen und der Gegenstand des Wissens ist.
Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: Der Körper, o Sohn Kuntīs, wird als das Feld bezeichnet, und derjenige, der den Körper kennt, wird als der Kenner des Feldes bezeichnet.
ERLÄUTERUNG: Arjuna wollte wissen, was prakṛti (die Natur), puruṣa (der Genießer), kṣetra (das Feld), kṣetra-jña (der Kenner des Feldes), Wissen und der Gegenstand des Wissens ist. Als Antwort auf diese Fragen erklärte Kṛṣṇa, der Körper sei das „Feld“ und derjenige, der den Körper kenne, sei der „Kenner des Feldes“. Der Körper ist das Tätigkeitsfeld der bedingten Seele. Die bedingte Seele ist im materiellen Dasein gefangen, und sie versucht, sich die materielle Natur untertan zu machen. Und so bekommt die bedingte Seele entsprechend ihrer Fähigkeit, die materielle Natur zu beherrschen, ein bestimmtes Tätigkeitsfeld. Dieses Tätigkeitsfeld ist der Körper. Und was ist der Körper? Der Körper besteht aus Sinnen. Die bedingte Seele möchte die Befriedigung dieser Sinne genießen, und je nach ihrem Vermögen, die Sinne zu genießen, wird ihr ein Körper oder Tätigkeitsfeld gegeben. Deshalb nennt man den Körper kṣetra oder
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