Bhagavad Gita wie sie ist
Vollkommenheit und gelangten in die spirituelle Welt. Der Herr beginnt nun, das gleiche Wissen eingehender zu erklären. Das Wissen des vorliegenden Kapitels ist allen anderen Vorgängen des Wissens, die bisher beschrieben wurden, weit, weit übergeordnet, und viele, die es verstanden haben, erreichten die Vollkommenheit. Es wird daher erwartet, daß jemand, der dieses Vierzehnte Kapitel versteht, die Vollkommenheit erreichen wird.
Vers 2
2
wdM" ÁaAnamaupaAi™atya mama s$aADamyaRmaAgAtaA: /
s$agAeR'ipa naAepajaAyantae ‘alayae na vyaTainta ca //2//
idaṁ jñānam upāśritya
mama sādharmyam āgatāḥ
sarge ’pi nopajāyante
pralaye na vyathanti ca
idam – dieses; jñānam – Wissen; upāśritya – Zuflucht suchend bei; mama – Meine; sādharmyam – gleiche Natur; āgatāḥ – erreicht habend; sarge api – selbst in der Schöpfung; na – niemals; upajāyante – werden geboren; pralaye – bei der Vernichtung; na – nicht; vyathanti – sind verwirrt; ca – auch.
Wenn man in diesem Wissen gefestigt ist, kann man die transzendentale Natur erreichen, die Meiner eigenen Natur gleich ist. So verankert, wird man zur Zeit der Schöpfung nicht geboren und zur Zeit der Vernichtung nicht verwirrt.
ERLÄUTERUNG: Nachdem man vollkommenes transzendentales Wissen erworben hat, erlangt man qualitative Gleichheit mit der Höchsten Persönlichkeit Gottes und wird somit frei von der Wiederholung von Geburt und Tod. Man verliert jedoch nicht seine Identität als individuelle Seele. Aus der vedischen Literatur geht hervor, daß die befreiten Seelen, die zu den transzendentalen Planeten des spirituellen Himmels gelangt sind, immer auf die Lotosfüße des Höchsten Herrn blicken und in Seinem transzendentalen liebevollen Dienst tätig sind. Selbst nach der Befreiung also verlieren die Gottgeweihten nicht ihre individuelle Identität.
Im allgemeinen ist alles Wissen, das wir in der materiellen Welt bekommen, von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur verunreinigt. Wissen, das nicht von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur verunreinigt ist, wird transzendentales Wissen genannt. Sobald man in diesem transzendentalen Wissen gründet, befindet man sich auf der gleichen Ebene wie die Höchste Person. Diejenigen, die kein Wissen über den spirituellen Himmel besitzen, vertreten die Ansicht, daß die spirituelle Identität, nachdem man von allen materiellen Tätigkeiten der materiellen Form befreit ist, formlos werde und jegliche Vielfalt verliere. Doch genauso wie es in dieser Welt materielle Vielfalt gibt, gibt es Vielfalt auch in der spirituellen Welt. Diejenigen, die sich hinsichtlich dieser Tatsache in Unwissenheit befinden, denken, die spirituelle Existenz sei das genaue Gegenteil von materieller Vielfalt. In Wahrheit jedoch nimmt man im spirituellen Himmel eine spirituelle Form an. Die Tätigkeiten, die dort ausgeführt werden, sind spirituell, und diese spirituelle Existenz wird hingebungsvolles Leben genannt. Es wird beschrieben, daß nichts in dieser Welt verunreinigt ist und daß jeder dort dem Höchsten Herrn qualitativ gleich ist. Um solches Wissen zu erwerben, muß man alle spirituellen Eigenschaften entwickeln, und wer diese Eigenschaften entwickelt, wird weder von der Schöpfung noch von der Vernichtung der materiellen Welt beeinflußt.
Vers 3
3
mama yaAeinamaRh"ä," “aö taismana, gABa< d"DaAmyah"ma, /
s$amBava: s$avaRBaUtaAnaAM tataAe Bavaita BaAr"ta //3//
mama yonir mahad brahma
tasmin garbhaṁ dadhāmy aham
sambhavaḥ sarva-bhūtānāṁ
tato bhavati bhārata
mama – Meine; yoniḥ – Quelle der Geburt; mahat – die gesamte materielle Existenz; brahma – höchste; tasmin – in dieser; garbham – Schwangerschaft; dadhāmi – erschaffe; aham – Ich; sambhavaḥ – die Möglichkeit; sarva-bhūtānām – aller Lebewesen; tataḥ – danach; bhavati – wird; bhārata – o Nachkomme Bharatas.
Die gesamte materielle Substanz, Brahman genannt, ist die Quelle der Geburt, und es ist dieses Brahman, das Ich befruchte, wodurch die Geburt aller Lebewesen ermöglicht wird, o Nachkomme Bharatas.
ERLÄUTERUNG: Dies ist eine Erklärung der Welt: Alles, was geschieht, ist auf die Verbindung von kṣetra und kṣetra-jña, dem Körper und der spirituellen Seele, zurückzuführen. Diese Verbindung der materiellen Natur und des Lebewesens wird vom Höchsten Herrn Selbst ermöglicht. Das mahat-tattva ist die Gesamtursache der gesamten
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